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Du bist das Boese

Du bist das Boese

Titel: Du bist das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Costantini
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Kerl finden, der ihr heimlich die Pillen untergejubelt hat, ändert das einiges am Strafmaß.«
    Ich kannte Coccoluto. Er war ein Kollege aus der Abteilung Jugendkriminalität und kümmerte sich um Alkohol- und Drogendelikte. Nun war mir klar, warum sie ausgerechnet Teodori für den Fall Sordi ausgewählt hatten: Er war erpressbar. Seine Tochter musste ordentlich was ausgefressen haben. Es würde schwierig werden, ihn dazu zu bringen, den paradiesischen Frieden der Via della Camilluccia zu stören. Einen Weg gab es jedoch, so schmal er auch sein mochte. Ich hinterließ ihm eine Nachricht, dass ich ihn später im Büro anrufen würde.
    Ich parkte meinen Spider und ging zu Signora Ginas Pförtnerhäuschen, das nun von ihrer Tochter besetzt war.
    Fünf Minuten später stand ich vor der Tür zum Penthouse der Villa B. Geöffnet wurde mir von einem niedergeschlagenen Padre Paul, der bei Weitem nicht so quirlig war wie sonst.
    Alessandrini saß hinter seinem Schreibtisch, wie am Sonntag zuvor. Er machte sich nicht die Mühe aufzustehen, um mir die Hand zu geben. »Haben Sie Neuigkeiten, Dottor Balistreri?«
    »Im Moment nicht. Ich bin nur hier, um Sie um Rat zu fragen.«
    »Die irdische Gerechtigkeit ist nicht mein Gebiet, Commissario. Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen behilflich sein könnte.«
    Bei diesem Mann war der direkte Weg mit Sicherheit der beste.
    »Sie könnten mir sehr behilflich sein, wenn Sie mir gestatten würden, auch in diesem kleinen Paradies zu ermitteln.«
    Ich schnappte den Blick auf, den Padre Paul dem Kardinal zuwarf. Alessandrini musterte mich ernst.
    »Und Sie meinen, dafür bräuchten Sie meine Erlaubnis? Ich habe Sie für jemanden gehalten, der entschieden gegen die Fesseln des Vatikan und für die Unabhängigkeit des italienischen Staates kämpft. Mich können Sie jedenfalls fragen, was Sie möchten, nur keine Umstände.«
    »Aber da wäre noch die Villa A«, sagte ich.
    Alessandrini nahm die Brille ab und massierte sich lächelnd die Schläfen.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Commissario Teodori diese Unterhaltung nicht gutheißen würde.«
    »Wenn Ihnen etwas daran gelegen ist, dass Elisa Sordi und ihren Eltern Gerechtigkeit widerfährt, müssen Sie mir helfen, in alle Richtungen zu ermitteln. Das Mädchen hat schließlich für den Vatikan gearbeitet. Sie könnten mit Fug und Recht verlangen, dass …«
    Der Kardinal unterbrach mich mit einer Geste. »Wie Sie gesehen haben, weiß ich sehr wohl auf die polizeilichen Autoritäten einzuwirken. Das ist aber nicht der Punkt. Die Leiche wurde am Flussufer gefunden, das Mädchen hatte seinen Arbeitsplatz bereits verlassen. Wie kommen Sie also auf die Idee, dass …«
    »Höchstwahrscheinlich kannte sie ihren Mörder. Der Fluss ist zu weit entfernt, um zu Fuß dorthin zu gelangen. Elisa muss mit einem Auto oder Motorrad gefahren sein. Es ist nicht leicht, jemanden zu entführen, ohne dass er schreit und jemand ihn hört oder sieht. Und in diesem Fall hat niemand etwas gehört oder gesehen.«
    »Selbst dann gibt es tausend andere Möglichkeiten. Freunde aus der Nachbarschaft, Schulkameraden …«, widersprach Alessandrini.
    »Meinetwegen. Aber dann müsste es eine rein zufällige Begegnung gewesen sein. Dioguardi hatte Elisa erst am Abend zuvor gebeten, am Sonntag zu arbeiten, und bis wir zu ihr hochgingen, konnte niemand wissen, wann sie das Büro verlassen würde.«
    Alessandrini schwieg einen Moment. »Nun gut. Um jeden noch so kleinen Verdacht aus dem Weg zu räumen, werde ich dafür sorgen, dass Sie alle befragen können. Aber der Conte wird nicht glücklich darüber sein. Er wird gewisse Schritte einleiten, Sie werden sehen.«
    »Ich danke Ihnen sehr. Wir müssen alle befragen, die hier wohnen oder arbeiten.«
    Stille. Ich schwieg verlegen. Alessandrini schien völlig entspannt.
    »Sie werden wissen wollen, wo ich am Sonntag war, nachdem ich gemeinsam mit Angelo und Ihnen das Haus verlassen habe. Vermutlich erinnern Sie sich, dass ich in ein Taxi gestiegen bin, das war wohl gegen zwanzig nach sechs. Meine Ankunft im Vatikan wurde um halb sieben registriert. Ich ging in eine Kapelle unter den Amtszimmern, um zu beten, und blieb dort ungefähr eine Stunde.«
    »Waren Sie allein?« Das war eine heikle Frage, aber sie ging mir ganz leicht über die Lippen, ganz natürlich. Aus irgendeinem Grund schüchterte dieser mächtige Mann mich nicht ein.
    »Es gibt keine Zeugen, die bestätigen könnten, dass ich dort war. Gegen acht Uhr habe ich den

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