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Du bist in meinen Traeumen

Du bist in meinen Traeumen

Titel: Du bist in meinen Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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in Verbindung bringen ließ.
    “Meinen Informationen zufolge möchte das englisch-französische Firmenkonsortium Kendal-Laval Limited auf dem US-Markt Fuß fassen und will dies durch die Übernahme des wesentlich größeren amerikanischen Versicherungskonzerns Broadwood Securities Inc. bewerkstelligen”, klärte ihr Boss sie nun auf.
    “Wie bitte?”
    “Ja, Sie haben richtig gehört”, bestätigte der Vorstandsvorsitzende, ihr Entsetzen als Überraschung missdeutend. “Ich konnte es ebenfalls kaum glauben, doch …”
    Der Rest des Satzes war an Samantha verschwendet, da verständlicherweise eine ganz andere Frage sie bewegte.
    Warum, um alles in der Welt, hatte Matt ihr gegenüber mit keinem Wort die seinem Unternehmen drohende Gefahr erwähnt? Hatte er so wenig Vertrauen zu ihr?

6. KAPITEL
    Als Samantha nach einem längeren Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden dessen Büro verließ, stand sie noch immer unter leichtem Schock.
    Sie fuhr mit dem Aufzug nach unten und ging dann langsam durch den leeren Flur zu ihrem Büro. Es war schon spät, und außer den Wachmännern und dem Reinigungspersonal war offenbar niemand mehr da.
    Seufzend setzte sie sich an ihren Schreibtisch, lehnte sich zurück und ging in Gedanken noch einmal durch, was sie soeben erfahren hatte.
    “Wahrscheinlich fühlen Sie sich, als hätten wir Ihnen ein faules Ei ins Nest gelegt”, hatte ihr Boss gesagt und dabei schwach gelächelt, ohne allerdings zu ahnen, wie tief sie tatsächlich in der Patsche saß.
    Im Wesentlichen lief alles auf zwei Fragen hinaus: Befand sie sich in einem beruflich-privaten Interessenkonflikt? Und falls ja, was, zum Kuckuck, sollte sie dann tun?
    Die Fakten waren klar: Matthew Warner, Generalmanager der Broadwood Securities, musste sich mit der
    Übernahmeforderung einer kleineren Firma auseinander setzen, die den vo n ihm geleiteten Versicherungskonzern aufkaufen und dann vermutlich zerschlagen wollte.
    “Sieht ganz so aus, als würde mit harten Bandagen gekämpft”, hatte Samanthas Boss berichtet. “Es ist bekannt, dass Broadwood in den vergangenen Jahren zu schnell expand ierte und dadurch etwas unter Druck geriet. Zwar ist der kürzlich ernannte Generalmanager Matthew Warner bereits dabei, den Konzern mit eiserner Hand zu sanieren, doch es dauert natürlich eine gewisse Zeit, bis solche Maßnahmen greifen. Durchaus möglich, dass seine Rettungsaktion zu spät kommt.”
    “Und was ist mit der anderen Firma?”, fragte Samantha.
    “Hinter Kendal-Laval stecken offenbar finanzkräftige Hintermänner. Soweit mir bekannt ist, hat man seit Wochen heimlich Broadwoodaktien aufgekauft und so die Übernahme vorbereitet. Dann hat Mr. Warner von der Sache Wind bekommen und sofort Gegenmaßnahmen ergriffen. Mit Hilfe seiner Schweizer Bankiers ist es ihm gelungen, das konzerneigene Aktienpaket aufzustocken, so dass Kendal-Laval und Broadwood nun jeweils einen ungefähr gleich hohen Anteil an Broadwood-Aktien besitzen. Natürlich versuchen jetzt beide Firmen, die übrigen Aktionäre auf ihre Seite zu ziehen.”
    “Es wird also bereits heiß gekämpft?”
    “Ich fürchte ja, meine Liebe”, bestätigte Samanthas Boss.
    “Und nun kommen wir ins Spiel. Minerva Utilities Management ist ebenfalls an beiden Firmen mit einem nicht unerheblichen Aktienpaket beteiligt. Im Moment warten wir erst einmal ab, wie sich die Dinge entwickeln. Letztendlich wird jedoch unsere Stimme entscheiden,
    wer von beiden aus der
    Übernahmeschlacht als Sieger hervorgeht.”
    “Da steht uns ja einiges bevor!”, meinte Samantha.
    “Allerdings!” Der Vorstandsvorsitzende lächelte grimmig.
    “Die Gerüchteküche ist bereits am Brodeln, und die Presseleute werden sich auf die Neuigkeit stürzen. Ich habe einen Hinweis bekommen, dass bereits in den nächsten Tagen ein ausführlicher Artikel darüber in einer Londoner Zeitung erscheinen wird.
    Seien Sie also besonders vorsichtig mit Ihren Äußerungen, und gehen Sie Journalisten aus dem Weg!”
    Zeitungsreporter sind im Moment mein geringstes Problem, dachte Samantha bloß und seufzte laut auf. Sie stützte sich mit den Ellbogen auf den Schreibtisch und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Bei ihr ging es um Berufsethos und Fragen der Moral, da sie mit Matt auch privat Umgang hatte.
    Nur gut, dass sie Henry nach ihrem letzten Gespräch mit Matt angewiesen hatte, Anrufe eines Mr. Warner nicht mehr zu ihr durchzustellen, sondern den Mann abzuwimmeln. Falls auch nur ein Mensch von ihrer Affäre

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