Du bist in meinen Traeumen
Okay?”
Erschöpft sank sie auf das Sofa im Wohnzimmer. Sie konnte jetzt unmöglich mit Matt sprechen. Jedenfalls nicht, bevor sie entschieden hatte, wie sie weiter vorgehen wollte.
Sie aß eine Kleinigkeit und versuchte dann bei einer Tasse Tee, ihre Lage zu analysie ren.
Zunächst einmal ging es vor allem um die Frage, wie sie zu Matt Warner stand? Sie bemühte sich, darauf eine ehrliche Antwort zu geben.
Tatsache war, sie kannte Matt von früher, hatte ihn nach vielen Jahren zufällig wieder getroffen und in den letzten acht Wochen zwei Wochenenden voller Leidenschaft mit ihm verbracht. Da Matt ihr jedoch aus unerfindlichen Gründen die seinem Unternehmen drohende feindliche Übernahme
verschwiegen hatte, konnte Samantha guten Gewissens behaupten, bis heute nichts davon gewusst zu haben.
Zudem war er nach dem letzten gemeinsam verbrachten Wochenende zu ihr auf Abstand gegangen und hatte ihr unverhohlen zu verstehen gegeben, dass er sie vorerst nicht mehr sehen könne. Wahrscheinlich war das seine Art, eine Liebesaffäre kurz und schmerzlos zu beenden.
So gesehen befand sie, Samantha, sich nun auch in keinem Interessenkonflikt mehr und musste sich nicht vorwerfen lassen, mit dem Manager einer der beiden am Übernahmepoker beteiligten Firmen eine private Beziehung zu unterhalten. Es war nicht zu bestreiten, dass sie sich erleichtert fühlte, zumindest in beruflicher Hinsicht klare Verhältnisse geschaffen zu haben.
Umso mehr nagte es an ihr, wie Matt mit ihr umsprang. Als sie sich in New York sehenden Auges in diese Affäre gestürzt hatte, war ihr natürlich klar gewesen, dass die starke Anziehungskraft zwischen ihr und ihm irgendwann nachlassen würde. Aber sie hatte geglaubt, sie könnten Freunde bleiben, wenn die Leidenschaft sich abschwächte und ihr
Liebesverhältnis zu Ende ging.
Er aber behandelte sie wie ein Betthäschen, dem man keine beruflichen oder privaten Sorgen anvertraute. Glaubte er etwa, sie würde damit öffentlich hausieren gehen? Wieso er sie überhaupt noch anrief, blieb ihr allerdings ein Rätsel.
Zum Teufel mit ihm! Sie hatte wirklich Wichtigeres zu tun, als über Matt Warners unergründliche Gedankengänge zu orakeln.
Morgen lag ein anstrengender Tag mit dicht gedrängten Terminen vor ihr, einschließlich eines erneuten Besuchs im medizinischen Zentrum, wo man ihr die
Untersuchungsergebnisse mitteilen und hoffentlich ein wirksames Mittel gegen die immer wieder auftretenden Anfälle von Übelkeit verschreiben würde.
Außerdem war sie mit ihrer Schwester zum Lunch
verabredet.
Edwina kam zu einem Einkaufsbummel in die Stadt und würde bis zum Mittag zweifelsohne schon halb Harrods leer gekauft haben. Für Samantha ein willkommener Anlass, das Gesprächsthema auf die Einkäufe zu lenken und unangenehmen Fragen nach Matt aus dem Weg zu gehen.
“Soll das ein Witz sein?” Samantha blickte die Frau am Schreibtisch ungläubig an. “Was Sie da behaupten, ist doch einfach lächerlich!” Sie lachte - etwas zu schrill, wie sie selbst fand.
“Die Untersuchungsergebnisse sind eindeutig.”
“Aber das ist doch Unsinn!” erklärte Samantha. “Ganz sicher handelt es sich um einen Irrtum. Man hört doch ständig von vertauschten Untersuchungsergebnissen. Bestimmt ist das auch hier der Fall.”
Samantha lagen noch ganz andere Worte auf der Zunge, denn hier war eindeutig geschlampt worden. Sie hatte wirklich Besseres zu tun, als sich diesen Schwachsinn noch länger anzuhören. Du meine Güte, sie wollte doch nur von diesem manchmal auftretenden Übelkeitsgefühl kuriert werden, weiter nichts. Statt absurde Behauptungen aufzustellen, sollte die Frau ihr eine entsprechende Medizin verschreiben. Mehr verlangte sie doch gar nicht von ihr.
Die Frau am Schreibtisch blieb gelassen. “Tut mir Leid, Miss Thomas, doch hier liegt kein Irrtum vor. Sie müssen akzeptieren, dass ich als Ärztin weiß, wovon ich spreche.”
“Aber es ist unmöglich …” Samantha hob irritiert die Hände.
“Ich meine, es kann nicht sein …”
“Wie auch immer, fest steht, Sie sind schwanger”, unterbrach die Ärztin sie sanft, aber bestimmt. “Ihr Kind kommt in ungefähr sieben Monaten zur Welt. Ein Januarbaby also - wie schön!”
“Schön?”, wiederholte Samantha entsetzt. Sie weigerte sich zu glauben, was die Ärztin ihr da weismachen wollte. Es musste sich um einen Irrtum handeln!
Die Ärztin seufzte. “Lassen Sie uns das Ganze noch einmal in Ruhe durchgehen”, sagte sie mit müdem
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