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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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erwidert er.
    »Das solltest du wirklich machen.«
    »Ich hab noch nicht mal einen Reisepass«, sagt er.
    »Dann besorg dir einen!«, sage ich lachend.
    Paris war ebenfalls toll. Doch auch dieser Aufenthalt war eine Kombination von gut und schlecht. Diese Kombination gab’s in letzter Zeit verdammt oft. Vor meinem geistigen Auge flackert ein Bild auf, wie Johnny mich küsst.
    »Kann ich eine Zigarette haben?«, frage ich Santiago aus einem Impuls heraus. Ich hab seit dem ersten Jahr an der Uni nicht mehr geraucht, aber jetzt ist mir plötzlich danach.
    Er sieht mich überrascht an, gibt mir aber eine und beugt sich vor, um mir Feuer zu geben. Ich habe gerade zweimal dran gezogen, als Johnny um die Ecke kommt und auf die Garage zugeht. Er hat seine Motorradklamotten an.
    »Sag mal, spinnst du?«, ruft er, als er mich entdeckt, kommt mit großen Schritten zu mir und reißt mir die Zigarette aus den Fingern.
    »He!«, kreische ich.
    »Du rauchst nicht!«, schreit er mich an und wirft die Zigarette ein paar Schritte entfernt auf den Boden. Dann konzentriert er seine Wut auf Santiago: »Und was machst
du
eigentlich hier? Geh wieder an die Arbeit!«
    Santiago rappelt sich überrascht auf und eilt hinters Haus und außer Sichtweite.
    Ich schaue schockiert zu Johnny hoch, der mit böser Miene Santiago hinterherstarrt. Dann sieht er mich derartig angeekelt an, dass ich fast nach hinten kippe, und stürmt ohne ein weiteres Wort zur Garage.
    »Hey!«, schreie ich ihm hinterher.
    Keine Reaktion.
    »Johnny!«
    Er verschwindet in der Garage.
    Jetzt bin ich sauer.
    Ich stehe auf und folge ihm. Ich nehme die Seitentür und knalle sie hinter mir zu. Bei dem Krach schnellt er herum.
    »Ich muss doch sehr bitten!«, sagt er laut.
    »Tatsächlich muss
ich
sehr bitten«, antworte ich. »Was zum Teufel ist dein Problem?«
    »Lass mich einfach in Ruhe, Meg.« Er wendet sich seinem Motorrad zu.
    »Nein, das werd ich nicht, Johnny. Du kannst mich nicht erst vögeln, dann ignorieren und dich jetzt plötzlich so aufführen, nur weil ich eine Zigarette rauche.«
    Er besteigt seine Maschine, dreht den Zündschlüssel und tritt den Motor an.
    »Johnny, ich rede mit dir!« Doch der Motorlärm übertönt meine Stimme. Wütend strecke ich meine Hand aus und schalte die Zündung ab. Er greift brutal nach meinem Handgelenk.
    »Lass mich los!«
    Tut er aber nicht. Während ich mich seinem Griff zu entwinden versuche, sieht er auf meine Lippen. Als auf dem Kies draußen vor dem Garagentor Schritte näherkommen, stößt er meine Hand weg. Ich drehe mich um und erkenne Lewis, einen von Johnnys Securityleuten, der seinen Kontrollgang macht. Bevor ich es richtig merke, dreht Johnny den Zündschlüssel wieder und wirft den Motor an. Er nimmt den Helm vom Lenker, setzt ihn auf und braust mit quietschenden Reifen davon. Ich verschränke die Arme vor der Brust und schaue ihm nach.
    »Was war das denn?«, fragt Santiago, als ich wieder hinter dem Haus ankomme.
    Ich gebe keine Antwort, sondern schüttele nur den Kopf, gehe ins Haus und schiebe die Glastür hinter mir zu.
    Abends liege ich wach im Bett. Ich war den ganzen Tag wie benebelt, konnte mich auf nichts konzentrieren und hatte nicht mal den Drang, MySpace und Facebook nach Groupie-E-Mails abzusuchen.
    Johnny, Christian, Paola, Kitty … Gesichter und Namen schwirren mir durch den Kopf, während ich das Chaos in meinem Kopf zu ordnen versuche.
    Was war zwischen Johnny und Paola? Warum hat sie gekündigt? Oder wurde sie gefeuert? Haben sie wirklich miteinander geschlafen? Ist es nur einmal passiert? Hat sie sich in ihn verliebt? Blöde Kuh, denke ich, doch dann fällt mir wieder ein, dass ich ja in exakt der gleichen Lage bin. Ganz schön erniedrigend zu wissen, dass sie vor mir an der Reihe war. Wenn es tatsächlich so war.
    O Gott. Ich spüre diesen stumpfen Schmerz in mir jetzt andauernd. Ich werde ihn gar nicht mehr los. Ich bin sicher, Johnny hätte mich in der Garage beinahe geküsst. Und ich weiß, dass ich es wollte. Ich weiß aber auch, dass er ein böser Junge ist, und auf die hab ich noch nie gestanden. Warum kann ich also nicht aufhören, an ihn zu denken?
    Weil ich will, dass er sich in mich verliebt. Ich will diejenige sein, die ihn verändert.
    Ich stelle mir vor, wie ich gemeinsam mit ihm über den roten Teppich schreite, wie wir zum Abendessen ausgehen, wie wir den Paparazzi gnädig zulächeln. Ich würde mich nie darüber beklagen, dass sein Motorrad meine Frisur ruiniert. Wir würden uns

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