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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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finden, stecke ich den Kopf in irgendein Zimmer. Als ich mich umdrehe, um weiterzusuchen, stehe ich plötzlich direkt vor Charlie.
    »Aah!«, kreische ich.
    »Ich hab gehört, was du gemacht hast.« Ihr Tonfall ist abfällig.
    »Bitte?«
    »Johnny. Entzug.«
    »Ach so, ja.«
    »Du hättest ihn umbringen können!«, bricht es aus ihr hervor.
    Das verblüfft mich. »
Ich
hätte ihn umbringen können? Was zum Teufel hat man dir denn erzählt?«
    »Ein Alkoholentzug muss unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden!«
    »Jetzt beruhig dich mal wieder«, spotte ich. »An Abstinenz ist noch keiner gestorben.«
    »Bist du verrückt? Wenn man Alkoholiker ist, darf man nicht einfach auf kalten Entzug gesetzt werden. Man muss sich mit Medikamenten langsam entwöhnen lassen.«
    Stimmt das? Oha. Ich mache einen Rückzieher. »Und wieso kennst du dich damit aus?«
    »Meine Stiefmutter war Alkoholikerin«, informiert sie mich.
    Ich stelle mir die junge Charlie vor, wie sie ohne ihre richtige Mutter bei einer bösen alkoholkranken Stiefmutter aufwachsen muss. Sie tut mir fast leid.
    »Na ja, ich würde ihn nicht als richtigen Alkoholiker bezeichnen. Außerdem geht es ihm jetzt viel besser«, sage ich missmutig.
    »Sieht aber gar nicht danach aus, als ob es ihm besser geht … «
    Sie weist mit dem Kopf hinter mich. Ich drehe mich um und sehe, wie Johnny gerade ein leeres Schnapsglas auf den Bartresen stellt und einem cool aussehenden Indie-Rocker-Typen jovial auf den Rücken klopft. O Gott. Ich wende mich wieder Charlie zu.
    »Weißt du, wo die Toiletten sind?«, frage ich sie traurig.
    »Da drüben.« Sie zeigt mit dem Finger darauf.
    »Bis später, Charlie.« Ich hoffe allerdings, dass ich sie nicht mehr treffe.
    Als ich von der Toilette komme, kriege ich mit, wie Johnny noch einen Schnaps runterkippt. Soll ich zu ihm hingehen und ihn bremsen? Verzweifelt muss ich mit ansehen, wie er sich eine Flasche Wodka schnappt und direkt daraus trinkt.
    Nein, es ist zu spät, um einzuschreiten. Er ist schon zu breit.
    Ich geselle mich wieder zu Kitty und Christian, die sich gut amüsieren.
    »Alles klar?«, fragt Christian, als er meine Miene sieht.
    »Johnny schießt sich drinnen ab.«
    Er lässt die Schultern hängen. »Wir können nichts dagegen tun, Meg.«
    Ich lasse meinen Blick sehnsüchtig nach drinnen schweifen.
    »Meg«, sagt er, »ich finde, du lässt ihn besser.«
    »
Tu
ich doch!«, gebe ich genervt zurück.
    Kitty scheint sich in unserer Gegenwart unwohl zu fühlen.
    »Gut«, sagt Christian. »Ich geh zur Bar. Bleiben wir bei Cocktails?«
    »Klingt gut!«, ruft Kitty begeistert.
    Ich nicke halbherzig.
    »Der ist ja süß!«, sprudelt Kitty heraus, kaum dass Christian ein paar Schritte entfernt ist. Mein Magen krampft sich zusammen. »Hat er eine Freundin?«, fragt sie.
    »Nein«, antworte ich spitz. »Jedenfalls nicht dass ich wüsste. Vielleicht ja doch.« Ich wende meinen Blick ab.
    »Er findet dich richtig gut.«
    Ich sehe sie wieder an. »Wie meinst du das? Auf welche Art?«
    »Du weißt schon, auf
die
Art.«
    »Wie kommst du denn da drauf?«, frage ich. Ich spüre immer noch einen leichten Druck im Magen, aber er ist nicht mehr so unangenehm.
    »Na, wie er über dich spricht … «
    »Echt?« Ich kann das gar nicht glauben. »Worüber habt ihr denn geredet?«
    »Bloß über die Tour und solche Sachen. Und darüber, dass ihr beide auf bunte Cornflakes steht.« Sie grinst.
    Christian kommt zurück. Er hat Mühe, die drei Gläser zu balancieren. »Schnell! Nehmt sie mir ab!« Kitty und ich folgen lachend seiner Aufforderung. Dann setze ich ein ernstes Gesicht auf.
    »Ich fasse es nicht, dass du ihr von unserer Fruity-Pebbles-Sucht erzählt hast!«
    Seine Miene verdüstert sich. »Ich fand, dass wir uns den Tatsachen stellen müssen, Meg. Das ist der einzige Weg, wie wir da wieder rauskommen.«
    »Aber ich bin noch nicht so weit, Christian. Es ist noch zu früh, um sie ganz aufzugeben.«
    Er legt mir die Hand auf den Unterarm und sieht mir in die Augen. »Ich weiß. Es wird alles gut.«
    Kitty kichert und grinst mich verschwörerisch an. Hinter Christians Rücken schneide ich ihr eine Grimasse. Dabei gucke ich an ihr vorbei und sehe Johnny, der uns von der anderen Poolseite aus kühl beobachtet. Für einen Moment hatte ich ihn tatsächlich vergessen. »Alles in Ordnung?«, forme ich die Worte tonlos mit den Lippen.
    Christian blickt zuerst mich an und dann hinüber zu Johnny, um gerade noch zu sehen, wie er wieder ins Haus

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