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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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auf Tour geht?«, frage ich Christian leise. »Irgendwie so distanziert und unglücklich?«
    »Auf mich wirkt er gar nicht so.« Christian nickt in Johnnys Richtung. Ich drehe mich um und sehe, wie er und seine Band Tequila kippen und einen Lachanfall bekommen, als der Keyboarder Bri sich die Lunge aus dem Leib hustet.
    »Noch einen!«, schreit TJ .
    »Christian! Komm her!«, ruft Johnny.
    Christian sieht mich an und zieht eine Augenbraue hoch, dann geht er zu ihnen. Ich kontrolliere das Büfett und räume ein bisschen auf, weil ich nicht eingeladen worden bin, mich ihrem Saufgelage anzuschließen.
    »Und noch einen!«, höre ich jemanden Sekunden später rufen, woraufhin noch mehr schallendes Gelächter ertönt.
    Als Johnny und die Band sich auf den Weg in Richtung Bühne machen, sind sie extrem vergnügt. Und dasselbe gilt für Christian. Er legt seinen Arm um meine Schultern und schiebt mich auf die Seite neben der Bühne. Johnny dreht sich um und registriert uns, ohne zu lächeln. Er guckt mir einen Moment lang in die Augen und sieht dann wieder weg, als einer der Roadies ihm seine elektrische Gitarre reicht.
    Ich sehne mich danach, dass er zu mir wieder so ist, wie er es vor seinem Whisky-Comeback-Gig war. Ich sehne mich danach, dass er zu mir wieder so ist wie in Big Sur. Ich weiß nicht, was sich seitdem in ihm verändert hat, aber ich bin traurig, dass wir nicht mehr so vertraut miteinander sind, wie wir es damals zu werden schienen. Ich versuche, nicht länger darüber nachzudenken.
    Wegen des Jubels der Menge kann man hinter der Bühne sein eigenes Wort kaum verstehen – dabei hat das Konzert noch nicht mal richtig angefangen. Sie skandieren und klatschen, während sie darauf warten, dass ihr Held sich zeigt, und das Ganze klingt wie der rituelle Gesang einer primitiven Kultur.
    Dann geht die Band raus und fängt an zu spielen, und die Menge flippt total aus.
    Johnny sieht Christian und mich an und grinst.
    »Auf geht’s!«
    Spotlights tauchen die Bühne in grellweißes Licht, und wir können ihn zuerst gar nicht sehen, doch dann hören wir, wie die Menge tobt, als er einen seiner größten Hits anstimmt. Da wir uns wegen des ohrenbetäubenden Lärms nicht mehr unterhalten können, zeigt Christian wortlos auf das Publikum. Ich sehe, wie Zehntausende gleichzeitig auf und ab springen. Ein unglaublicher Anblick, und direkt vor uns läuft Johnny über die Bühne und schmettert einen seiner Songs ins Mikro.
    Hinter der Bühne klappt alles wie am Schnürchen, und es herrscht eine Betriebsamkeit wie in einem Bienenstock. Johnny arbeitet schon seit Jahren mit demselben Team von Roadies zusammen, und bei ihnen würde auch dann jeder Handgriff sitzen, wenn sie nicht vorher in L.A. geprobt hätten.
    Nach den ersten Songs kommt Johnny schweißnass hinter die Bühne gesprungen. Eine von den Garderobenmädchen reicht ihm ein Handtuch, und er wischt sich durchs Gesicht und fährt sich dann über seine feuchten dunkelblonden Haare. Er zerrt sich sein schwarzes T-Shirt über den Kopf, und seine Oberkörpermuskulatur zuckt einen Moment, bis er sich hastig ein frisches Shirt überzieht. Er spricht mit niemandem; in Gedanken ist er immer noch auf der Bühne. Dann läuft er mit großen Schritten wieder da raus.
    Die Kameras, die Johnnys Auftritt für die großen Videowände aufnehmen, schwenken über die Menge. Christian und ich gucken zu, während sie auf ein paar Leute zoomen, die Johnny auf Spruchbändern ihre Liebe erklären. Ein Mädchen, das auf den Schultern eines anderen sitzt, reißt ihre Bluse auf und entblößt riesige wippende Brüste.
    »Na, super!«, rufe ich Christian zu.
    »Das ist noch gar nichts!«, ruft er zurück. »Warte erst, was du später noch alles zu sehen kriegen wirst!«
    Was er damit gemeint hat, wird mir klar, als wir nach dem Konzert in den Backstage-Bereich kommen. Da sind
überall
Mädchen. Sie kleben an den Bandmitgliedern auf den Sofas, tummeln sich in der Nähe des Tisches mit dem Alkohol und beäugen Mike, Johnnys scharfen Rhythmusgitarristen. Ich hab keine Ahnung, wer sie sind oder wo sie herkommen, aber ich fühle mich absolut unwohl in ihrer Gegenwart.
    Plötzlich betritt Johnny den Raum, und alle applaudieren spontan. Er geht direkt auf den Tisch mit dem Alkohol zu und öffnet eine neue Whiskyflasche. Eine Gruppe von Mädchen schart sich um ihn.
    Eine von ihnen ist außerordentlich hübsch; sie hat blonde Locken und ein imposantes Dekolletee, und im Laufe des Abends wird mir total

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