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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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vergewissern, dass die Leute von der Security vor Ort sind, um dafür zu sorgen, dass Johnny direkt auf sein Zimmer gehen kann. Eigentlich sollte ja geheim bleiben, wo er absteigt, aber das ist ein absoluter Witz. Draußen warten mindestens zweihundert Leute. Sie kreischen, als wir anhalten. Dabei ist Johnny noch nicht mal hier. Wer weiß, in welche Ekstase sie sich erst reinsteigern, wenn er auftaucht. Ich rufe sein Security-Team an, um es vorzuwarnen, und betrete dann die Lobby, aber mir ist schon jetzt klar, dass wir hier nicht lange bleiben können. Ich muss ein anderes Hotel finden, und zwar schnell.
    Die Männer von der Security geben ihr Bestes, um die Horden zurückzuhalten, als Johnny zehn Minuten später eintrifft, aber ich sehe von drinnen, wie er von allen Seiten angetatscht wird, und die Fans nach ihm grapschen und irgendwas von ihm zu ergattern versuchen, egal ob es Haare, seine Sonnenbrille, sein T-Shirt oder sonst was ist. Ich würde ihm gerne helfen, aber es ist unmöglich, etwas zu tun. Als er die Lobby erreicht, die Gott sei Dank abgesichert ist, ist er ernsthaft sauer.
    »Wir müssen in ein anderes Hotel umziehen«, erklärt er mir.
    »Hab mich schon drum gekümmert.«
    Er nickt kurz.
    »Komm jetzt aber erst mal hoch auf dein Zimmer«, sage ich. »Wir können jetzt nicht umziehen, ohne dass uns jemand hinterherfährt.«
    Er folgt mir schweigend, als ich vorausgehe.
    Das Gekreische unten auf der Straße ist ohrenbetäubend.
    »
Johnny, Johnny, JOHNNY !«
    Der Sprechgesang wird immer lauter. Sie wollen ihr Idol sehen.
    Johnny setzt sich aufs Bett und legt den Kopf in die Hände. Ich mache mir Sorgen um ihn.
    Es sind zu viele Leute im Raum. Der Hotelmanager, das Garderobenteam, einige Mitglieder der Band, Bill … Johnny wirft mir einen auffordernden Blick zu, so dass ich die überdrehte Crew höflich zusammenrufe und sie dann aus der Tür schiebe. Bill wirft mir einen genervten Blick zu wegen dieses erzwungenen Abgangs, aber er sollte Johnny gut genug kennen, um zu wissen, dass er ein bisschen Raum für sich braucht.
    Ich schließe die Tür hinter ihm, drehe mich um und sehe meinen Chef an.
    »Alles in Ordnung?«
    Er nickt, sagt aber nichts. So ist er schon seit Wochen, und ich bin nicht ganz sicher, was ich anderes tun soll, als ihn – so gut ich kann – zu unterstützen. Er scheint sich in sich selbst zurückgezogen zu haben. Ich hatte dämlicherweise zuerst geglaubt, das hätte irgendwas mit mir zu tun, aber das war ja wohl bis zur Lächerlichkeit anmaßend. Ich bin froh, dass ich nie jemandem erzählt habe, was in Big Sur passiert ist.
    Was in Big Sur passiert ist. Ha! Was für ein Witz. Der Punkt ist, dass gar nichts passiert ist, Meg.
    Bess wollte alle pikanten Details hören, obwohl ich ihr gesagt hab, es gäbe keine. Auch sie ist in letzter Zeit distanziert mir gegenüber. Diese Vertraulichkeitsklausel macht mir das Leben ganz schön schwer. Bess versteht das nicht, aber mir sind buchstäblich die Hände gebunden. Die Serengeti-Sperre war ein Alptraum. Bess wollte wissen, warum Johnny und sie sich getrennt haben, aber ich konnte ihr nicht mal die oberflächlichsten Dinge erzählen, geschweige denn, dass Johnny dieses Mädchen gevögelt hat … Würg! Mir wird immer noch schlecht, wenn ich dran denke. Bess glaubt jedenfalls, ich würde ihr nicht vertrauen, und ich kann nichts tun oder sagen, um sie von dieser Meinung abzubringen.
    Wenigstens fragt Kitty mich nicht aus. Sie tratscht auch nicht über Rod. Wenn eine von uns wegen der Arbeit unglücklich ist, ist es tröstlich zu wissen, dass die andere einen versteht, ohne dass man gezwungen wäre, in Details zu gehen.
    Mein Leben in England kommt mir inzwischen so extrem weit weg vor.
    Johnny legt sich aufs Bett. Er hält immer noch die Hände vors Gesicht. Der Johnny, den ich momentan erlebe, hat mit dem von vor sechs Wochen, als er noch mit Christian über den Privatjet geredet hat, so überhaupt nichts mehr gemein. Er war so aufgeregt wegen der Tournee. Und jetzt scheint sie ihm fast gleichgültig zu sein. Ich frage mich, ob er deprimiert ist. Sieht so eine Depression aus? Ich werd mal mit Bill reden und ihn fragen, ob das für Johnny normal ist, wenn er auf Tour ist. Das Letzte, was ich möchte, ist, dass er wieder einen Zusammenbruch hat wie vor einigen Jahren. Damals standen die Klatschzeitungen voll davon. Ich beschließe, einen Arzt anzurufen, sobald wir in das andere Hotel umgezogen sind.
    »Johnny?«, sage ich leise. »Kann ich

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