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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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lösen, und die Mischbatterie lässt sich rausnehmen. Ich habe dir eine neue mitgebracht, ich hoffe, sie gefällt dir.«
    Julie begutachtete das Teil. »Die ist in Ordnung.«
    »Ich kann dir auch gern eine andere besorgen. Kein Problem.«
    »Nein – solange sie funktioniert, ist alles prima.«
    Julie bückte sich und beobachtete, wie Mike den Schlüssel wieder ansetzte, und ertappte sich dabei, dass sie seine muskulösen Unterarme beäugte. Gleich darauf hörte sie es klirren, weil etwas unter die Spüle fiel.
    »Das hätten wir«, sagte Mike.
    Er robbte unter der Spüle hervor und bemerkte erleichtert, dass sie sich umgezogen hatte. Kurz darauf löste er die alte Mischbatterie und reichte sie Julie.
    »Ganze Arbeit, das Teil ist hin«, sagte er und zeigte auf das Loch. »Was hast du benutzt, um das Ventil aufzudrehen, einen Hammer?«
    »Nein, Dynamit.«
    »Nächstes Mal solltest du mit Samthandschuhen arbeiten.«
    Julie lächelte. »Wie kann so etwas überhaupt passieren?«
    »Die Batterie war wohl einfach alt, gehört vermutlich noch zur Originalausstattung des Hauses. Sie ist wahrscheinlich das einzige Teil, das ich hier noch nicht ersetzt habe.«
    Mike setzte die neue Batterie ein, kroch wieder unter die Spüle und schloss sie an. Dann verließ er die Küche, dicht gefolgt von Singer. Nachdem er den Haupthahn wieder aufgedreht hatte, kam er zurück und testete, ob die Verschraubungen dicht waren.
    »Sieht aus, als wäre alles wieder okay.«
    Julie bedankte sich, während Mike in die Hocke ging, um die Reiniger wieder einzuräumen.
    »Oh, nein, nicht – lass mich das machen«, sagte sie und kniete sich neben ihn. »Etwas will ich schließlich auch tun.«
    Während sie die Sachen einräumten, streifte sein Arm mehr als einmal den ihren. Julie wunderte sich, dass es ihr überhaupt auffiel. Kurz darauf hoben sie die triefnassen Handtücher auf. Julie brachte sie in die Waschküche, während Mike sein Werkzeug einräumte. Als sie zurückkam, ging sie direkt zum Kühlschrank.
    »Keine Ahnung, wie es dir geht, aber ich brauche nach all dieser Aufregung ein Bier. Willst du auch eins?«
    »Sehr gern.«
    Julie holte zwei Flaschen Coors light heraus und reichte eine davon Mike. Sie öffnete ihre Flasche und stieß mit ihm an.
    »Danke, dass du gekommen bist. Ich weiß, das hab ich schon gesagt, aber ich muss es einfach noch einmal wiederholen.«
    »War doch selbstverständlich«, gab Mike zurück, »dafür sind Freunde doch da, oder?«
    »Komm«, sagte Julie und wies mit der Flasche nach draußen, »setzen wir uns raus auf die Veranda. Das Wetter ist zu schön, um drinnen zu hocken.«
    Auf halbem Weg zur Tür blieb sie abrupt stehen. »Hör mal – hast du vorhin gesagt, du hättest schon zu Abend gegessen?«
    »Wieso?«
    »Weil ich umkomme vor Hunger. Bei dem ganzen Durcheinander bin ich noch nicht zum Essen gekommen. Teilst du dir eine Pizza mit mir?«
    Mike lächelte. »Gern.«
    Julie lief zum Telefon.
    »Schinken und Ananas, ist das okay?«, rief sie. »Was du willst, mir ist alles recht.«
    Sie saßen in Schaukelstühlen auf der Veranda. Zikaden summten und Moskitos schwirrten direkt vor dem Fliegengitter. Die Sonne war endlich untergegangen. Letzte Lichtstrahlen tauchten den Horizont in glutrote Farbe.
    Julies Haus war auf drei Seiten von bewaldetem Brachland umgeben. Dies war mit ein Grund gewesen, warum sie und Jim das Haus damals gekauft hatten. Zudem hatten sie beide immer schon von einem älteren Haus mit einer umlaufenden Veranda geträumt. Obwohl an dem Haus eine Menge zu tun war, hatten sie nach der ersten Besichtigung sofort ihr Gebot eingereicht.
    Singer döste nahe der Treppe. Ab und an öffnete er ein Auge, um nur ja nichts zu verpassen. Julies Gesicht schien in dem schwindenden Licht zu leuchten.
    »Das erinnert mich an unser erstes Zusammentreffen«, sagte Mike lächelnd. »Weißt du noch? Als Mabel uns alle zu sich einlud, damit wir dich kennen lernen konnten?«
    »Wie könnte ich das vergessen? Es war einer der fürchterlichsten Momente in meinem Leben.«
    »Aber wir sind doch so nette Menschen!«
    »Das wusste ich ja noch nicht! Damals wart ihr für mich lauter Fremde. Ich wusste überhaupt nicht, was mich erwartete.«
    »Auch in Bezug auf Jim?«
    »Besonders in Bezug auf Jim. Hat ziemlich lange gedauert, bis ich begriff, warum er so viel für mich tat. Jemand wie er war mir noch nie begegnet, und es fiel mir schwer zu glauben, dass es auch Leute gibt, die einfach… gut sind. An dem Abend habe ich

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