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Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Titel: Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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kurz.“
    „Schau mal, Mutti“, Lily zeigte auf eine Kuh, die unter ihrem hochgestellten Schwanz gerade einen Fladen ins Gras plumpsen ließ, „das duftet aber herb,“
    „Schön würzig“, lachte Else, „komm, wir machen einen kleinen Morgenspaziergang.“
    Nur im Hemd lief Else den Kühen hinterher. Lily folgte ihr.
    Die Sonne kroch glühend aus den Bergen. Zwischen den Felsen wuchsen seltene Blüten in leuchtenden Farben. Winzige gelbe und blaue Kolibris naschten den Tau von den sich soeben öffnenden Blüten. Adler zogen durch den Himmel. Papageien kreischten. Grillen zirpten. Die Luft war erfüllt von einer herben Frische. Und überall auf den Wegen und Wiesen verströmten die Kuhfladen ihren berauschend würzigen Wohlgeruch.
    „Die Luft ist wie aufgelöst.“ Lily streckte ihre Arme in den Himmel. „So leicht. So durchsichtig.“
    „Wirklich wie im Paradies“, stimmte Else zu. „Komm, wir gehen zurück. Die anderen warten bestimmt schon mit dem Frühstück.“ 
     
    *
     
    Am dritten Tag holperte der Jeep wieder die unbefestigten Bergstraßen entlang, eingehüllt in dichte Staubwolken. Plötzlich stoppte Guschi den Wagen.
    „Was ist?“
    Lily stieg aus und sah sich erstaunt um. Eine riesige Spinne, ein schwarzes Kreuz auf dem Rücken, stieg mit krummen langen Beinen langsam über den Weg, als gehöre ihr die Welt.
    „Und deshalb bleibst du stehen?“, fragte Lily Guschi, der ihr gefolgt war.
    „Die Spinne ist heilig“, sagte Guschi. Vorsichtig nahm er die Spinne in seine Hand und setzte sie in einen nahen Graben, der die Straße von den Wäldern trennte. „Sie bringt Glück.“  
    „Die erste Glücksbringerin, die mir buchstäblich über den Weg gelaufen ist“, lachte Lily. „Wenn das nichts bedeutet.“
    „Uns ist sie über den Weg gelaufen“, sagte Else. „Uns. Also bringt sie uns allen Glück.“
    „Dem Jeep wäre sie um Haar unter die Räder gelaufen“, sprach Karl die wahren Worte. „Und wenn Guschi sie nicht gesehen und nicht angehalten hätte, wäre sie jetzt futsch. Zerquetscht. Mausetot. Spinnenmausetot. Und nichts wäre mit Glücksbringerin.“  
    „Du musst uns auch jede Freude verderben“, murrte Else. „Kommt, steigt ein. Wir fahren lieber weiter.“
    Also fuhren sie weiter. Immer eine breite Straße entlang in über zweitausend Meter Höhe. Nach einer Stunde hatten sie Hunger und Durst und machten Rast auf einer anmutigen Lichtung. Tranken, aßen, erzählten. Doch plötzlich, mitten im Gespräch, stand Lily auf. Immer weiter entfernte sie sich von der Lichtung und ließ die anderen, ohne auch nur einmal zurückzublicken, zurück. Wie eine Traumwandlerin schien sie davon zu schweben. Ihr Kopf war leicht und frei. Ihr Körper schwerelos. Nichts hätte sie jetzt aufhalten können. Nach einer Weile gelangte sie zu der Straße, auf der sie gekommen waren. Doch es  trieb sie weiter und weiter. Die unendliche Straße entlang. Der Himmel war ohne ein Wölkchen. Und so blau. So nah. Lily war, als könne sie ihren Kopf hinein stoßen. Hinein in den unendlich nahen blauen Himmel. Jetzt sofort. Ihr Körper erschien ihr leicht wie eine Feder. Schade, dass kein Lüftchen wehte. Bestimmt hätte es sie in diesen wunderschönen unwirklichen Himmel gewedelt. Sie fühlte sich so glücklich. Am liebsten wäre sie immer weiter gelaufen.
    Da erschreckte sie lautes Rufen. Und das irdische Geräusch eines Autos. Aus der Traum.   
    „Lily!“ Else stieg aus dem Auto. „Bist du denn verrückt? Kind. Bleib doch endlich stehen!“  Else hatte Lily eingeholt, bekam sie am Arm zu fassen, zog sie in den Jeep.
    „Das ist die dünne Luft hier oben.“ Susi wickelte fürsorglich eine Decke um Lily. „Die verträgt nicht jeder.“
    „Ich bin ganz benommen. Irgendetwas stimmt nicht mit mir“, murmelte Lily und schloss die Augen.
    „Ja, am besten, du schläfst ein Weilchen“, sagte Susi. 
    Lily wurde erst am nächsten Tag wieder richtig wach. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie sie in ihr Bett gekommen war.
    „Ich habe dich schlafen gelegt“, sagte Else, „wie als kleines Kind.“ 
     
    Und immer war Asadozeit. Die Leute brieten ihr Rindfleisch auf den überall entlang der Flüsse aufgestellten Grills. Verschlangen dazu Obst und Gemüse in großen Mengen.
    Aus den Wäldern stürmten manchmal Rudel wilder schwarzer Hunde. Besonders ein Rudel hatte es Lily angetan. Auf dem täglichen Weg zu Else, immerhin fünf Kilometer, war es eines Tages aus dem Wald gestürmt und hatte

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