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Du denkst, du weißt, wer ich bin

Du denkst, du weißt, wer ich bin

Titel: Du denkst, du weißt, wer ich bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Bailey
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ich Ralphy beigebracht–« Er brach augenblicklich ab, als er Miranda entdeckte.
    »Toby«, sagte ich. »Das ist Miranda. Aus der Schule.«
    Ohne ein einziges Wort drehte sich Toby um und raste wieder nach draußen, Ralphy hinter ihm her.
    »Wow.« Miranda pfiff durch die Zähne. »Er ist wirklich schüchtern.«
    »Tut mir leid«, erwiderte ich. »Warte. Ich gehe nach draußen und kläre das.«
    Ich entdeckte Toby in unserer Wassermelonen-Schlachtecke, zusammengekrümmt, den Kopf auf den Knien. Ralphy schnüffelte um ihn herum und kaute auf alten Baumrinden.
    Toby sah zu mir hoch, als ich näherkam, seine Augen weit offen und voller Angst. »Warum ist sie hier?«, flüsterte er. »Sie ist der Shapeshifter!«
    Ich setzte mich neben ihn, zwischen die vertrockneten Überreste der Wassermelonen, die es hinter sich hatten. »Tobes, so etwas wie Shapeshifter gibt es nicht. Es war blöd von mir, dass ich daran geglaubt habe, als was mit meiner Medizin nicht in Ordnung war.«
    »Bist du jetzt etwa mit ihr befreundet oder was?«, fragte Toby anklagend. »Es sieht so aus.«
    Ich dachte darüber nach. Waren wir Freundinnen? Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich Miranda traute, aber ich hatte einen tollen Tag mit ihr gehabt. Den besten seit Langem. Plötzlich war ich böse auf Toby, als ob er mir etwas wegnehmen wollte. »Miranda ist nur hergekommen, um sich etwas zum Anziehen auszuleihen«, sagte ich. »Keine große Sache, Tobes.«
    »Du darfst ihr deine Sachen nicht geben!«, rief er ängstlich. »So kriegt sie dich. Das hast du selber gesagt!«
    Ich wischte ein paar Wassermelonenkerne von meiner Jeans und bereute, dass ich ihm je etwas über Shifter erzählt hatte. »Sie kriegt mich nicht«, versprach ich. »Du musst das alles vergessen. Jetzt komm rein und sei nett. Oder ich spiele nie wieder Kill-die-Wassermelone mit dir.«
    Ich streckte ihm eine Hand entgegen. Einen Moment saß Toby nur da, bewegte sich nicht, aber dann stand er auf. Er weigerte sich zwar, meine Hand zu halten, aber er folgte mir nach drinnen.
    Als wir wieder in der Küche waren, zeigte Mum Miranda gerade ihr Kochen mit Wurzelgemüse -Kochbuch. Irgendwie war es Miranda gelungen, wachzubleiben und zu lächeln.
    »Toby will was sagen«, erklärte ich.
    »Hallo«, murmelte er und versuchte, seinen Schuh in eine Küchenfliese zu bohren. » Nettdichkennenzulernen .«
    Miranda kam herüber und hockte sich neben Ralph. »Und wen haben wir hier?«, fragte sie und hielt dem Hund eine Hand hin, an der er behutsam roch, Schwanz und Ohren aufgestellt.
    Toby sah mich gequält an. Weiter , drängte ich ihn mit meinen Blicken.
    »Ralph«, brummte Toby.
    »Er sieht intelligent aus«, sagte Miranda. Das war eine glatte, offensichtliche Lüge, und ich konnte merken, dass Toby nicht darauf hereingefallen war, aber er nickte knapp. Ich beschloss, dass es reichte und ich ihn vom Haken lassen konnte.
    Ich drehte mich zu Miranda um. »Bist du so weit? Sollen wir uns die Kleider ansehen?«
    Als wir in mein Zimmer kamen, verbrachte Miranda zuerst eine Ewigkeit damit, nur umherzulaufen und jedes Detail meiner Ausstattung zu untersuchen.
    »So einen habe ich seit Urzeiten nicht zu sehen bekommen!«, sagte sie, hob meinen Magic-8-Ball auf und schüttelte ihn. »Werden Olive und ich Freundinnen für immer sein?«, stimmte sie dramatisch an.
    Da war das Wort wieder. Freundinnen . Es klang bei jedem Mal, dass ich es hörte, weniger eigenartig, aber trotzdem war etwas daran, das mir zu schaffen machte. Vielleicht weil ich mich schuldig fühlte – als ob ich Ami irgendwie betrügen würde.
    Miranda lächelte, als sie die Antwort erscheinen sah. »Alle Zeichen deuten auf ja.«
    »Warum fragst du nicht, was du zu deinem Date anziehen sollst?«, schlug ich vor.
    Miranda ließ den Ball auf mein Bett fallen und ging zum Kleiderschrank. »Dafür brauche ich kein Spielzeug«, sagte sie und riss die Türen auf. Sie ging systematisch alle meine Klamotten durch, nahm immer mal wieder ein Stück heraus, betrachtete es mit geübtem Blick und hängte es dann wieder in den Schrank.
    Irgendwann hielt sie den Rock hoch, den ich am ersten Abend des Retro-Horror-Filmfestivals getragen hatte. »Also, der ist krass«, verkündete sie.
    »Wirklich?«, sagte ich. »Ich dachte, ich wäre der einzige Mensch auf der Welt, der diesen Rock mag.«
    »Diese Wonks hier haben doch keine Ahnung. Glaub es mir, das ist ein absolut edles Teil.« Miranda untersuchte das Label. »Bei eBay würdest du dafür einen

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