Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du Durchschaust Mich Nicht

Du Durchschaust Mich Nicht

Titel: Du Durchschaust Mich Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Farid
Vom Netzwerk:
Probiere den Trick erst mal über einem Sofa oder Bett aus, damit du dich nicht jedes Mal bücken musst, wenn sie herunterfällt!
    Ich selbst habe schon als Kind meine Finger durch das Einstudieren der Kunststücke trainiert. Wieder und wieder übte ich zum Beispiel Scheinübergaben, weil diese in vielen Zauberkunststücken vorkommen – eine Scheinübergabe ist die scheinbare Übergabe eines Gegenstandes, man tut also nur so, als ob man etwas aus der Hand gibt, in Wirklichkeit bleibt es in der Hand. Für eins meiner ersten Zauberkunststücke, das Verschwinden und Wiedererscheinen einer Münze, stand ich stundenlang vor dem Spiegel, um eine Münze von der rechten in die linke Hand zu geben. Auf diese Weise konnte ich mir die Bewegungen genauestens einprägen. Denn bei einer Scheinübergabe muss der Zuschauer überzeugt sein, dass tatsächlich etwas übergeben wird.
    Mein Kopf und meine Hände mussten im Detail verinnerlichen, was in jedem Moment der Übergabe zu tun ist und wie es sich anfühlt. Erst danach konnte ich beginnen, die Münze in der linken Hand zu behalten und die Übergabe vorzutäuschen. Die Hand, in der ich die Münze behielt, musste so locker wie möglich wirken, damit niemand Verdacht schöpft. Als die Fingertechnik schließlich stand, konnte ich den Ablauf der Scheinübergabe in das jeweilige Kunststück integrieren.
     
    Auch die sogenannte Palmage, also das Verbergen eines Gegenstandes in der Hand – von lateinisch
palma manus
 = Handinnenfläche –, ist ein wichtiger Grundgriff in der Zauberkunst. Und allein von diesem Griff gibt es über ein Dutzend verschiedene Möglichkeiten, ihn auszuführen.
    Probiere selbst einmal aus, eine Münze scheinbar verschwinden und wieder erscheinen zu lassen, dabei musst du sie zwischenzeitlich in einer Hand palmieren.
    Übe zuerst das Palmieren: Lege ein möglichst großes Geldstück in die leicht gewölbte rechte Hand, so dass die Münze zwischen Daumenballen und Innenhandfläche gehalten wird. Achte auf eine unverkrampfte, entspannte Handhaltung, auch wenn du die Hand bewegst. Übe vor einem Spiegel. Wenn du den Handrücken siehst, muss es so aussehen, als wäre deine Hand leer. Wenn du das Palmieren beherrschst, bist du so weit, das folgende kleine Zauberkunststück zu trainieren.
    Palmiere das Geldstück in der rechten Hand und halte dann die linke Hand so darunter, dass die Fingerspitzen den Handrücken der rechten Hand berühren.
    Drehe die Hände herum und lasse die Münze aus der rechten Hand scheinbar in die linke fallen, während du die Münze tatsächlich weiterhin in der rechten verborgen hältst.
    Die rechte Hand mit der palmierten Münze bleibt über der linken, wenn du die linke nach dem scheinbaren Münzfang zur Faust schließt. Tipp: Führst du das Kunststück vor, wirf die Münze zwei-, dreimal tatsächlich in die linke Hand und zurück, dadurch wird die anschließende Scheinübergabe noch weniger auffallen. Schließe die rechte Hand locker. Die Münze bleibt palmiert. Tippe nun in einer magischen Geste mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die geschlossene linke Hand.
    Öffne die linke Hand mit einer geheimnisvollen Bewegung und zeige, dass sie leer ist. Die Münze ist scheinbar verschwunden!
    Zum Wiedererscheinenlassen der Münze greifst du mit der rechten Hand in deine Jacken- oder Hosentasche und täuschst vor, die Münze dort herauszuholen.
     
    Eine für die Finger sehr anspruchsvolle Illusion, die unter dem Namen »Chicagoer Billardtrick« bekannt ist, habe ich als Jugendlicher in Wien nach Jochen Zmecks Handbuch einstudiert. Bei dieser Manipulation lässt man einen Ball in der Hand erscheinen und sich vermehren, so dass der Zuschauer am Ende vier Bälle in der Hand des Zauberkünstlers sieht. Der ideenreiche Buatier de Kolta entwickelte die Illusion mit drei Billardbällen und einer Halbschale, später konnte man sie bei einem Chicagoer Zauberpräparatehändler kaufen, daher der Name.
    Ich wollte mir die Billardbälle und die Halbschale damals von meinem gesparten Taschengeld in der Zauberklingl kaufen, aber die Bälle waren zu groß für meine jugendlichen Finger. »Da musst du wohl selbst welche basteln«, sagte Maria, die Verkäuferin. Problematisch könne es mit der Halbschale werden, fügte sie noch hinzu.
    Wieder zu Hause, knüllte ich Papiertaschentücher zusammen und umklebte sie mit Tesafilm, bis sie sich fest anfühlten. Für die Halbschalen zerschnitt ich einen Spielzeugball unserer Katze in zwei Hälften, die ich

Weitere Kostenlose Bücher