Du gehörst zu mir
erlebt.«
»Ich danke Ihnen Mylord. Ich hoffe, Sie und meine Schwester amüsieren sich.«
»Gewiss«, erwiderte Bagworth höflich, obgleich sein Gesichtsausdruck Bestürzung signalisierte. Er hielt einen langen Augenblick inne, und seine nachdenklichen braunen Augen ruhten auf Madeline. »Zu meinem Bedauern muss ich gestehen«, sagte er stockend, » Ihre Schwester und ich gerade eine kleine Meinungsverschiedenheit hatten.«
Verwirrt, er ihr ein solches Geständnis ablegte, runzelte Madeline die Stirn. »Mylord … kann ich irgendetwas für Sie tun?«
»Möglicherweise schon.« Unschlüssig rieb er seine Handflächen aneinander. »Es tut mir leid, Mrs. Scott, Justine über Ihren Erfolg am heutigen Abend etwas verstimmt ist.«
»Über meinen …«, wiederholte Madeline verblüfft. Es erschien ihr unbegreiflich, Justine sie beneidete. Sie war immer die schönste, vielbewunderte und am meisten verwöhnte der drei Schwestern gewesen. »Das verstehe ich zugegebenermaßen nicht, Mylord.«
Er wirkte ziemlich verlegen. »Wie wir beide wissen, besitzt Justine ein recht aufbrausendes Temperament. Sie scheint die Befürchtung zu haben, Ihr heutiger Triumph ihre Person ins Hintertreffen bringt.«
»Aber das wäre nie der Fall«, protestierte Madeline.
»Trotzdem befürchte ich, sie drastische Schritte unternehmen könnte.«
»Welche beispielsweise?«
Lord Bagworths Blick schweifte besorgt durch den Saal. »Wo ist Ihr Mann, Mrs. Scott?«
Madeline riss die Augen auf. Was sollte Logan damit zu tun haben?
Wäre es tatsächlich möglich, Justine sich aus Missgunst Logan zuwenden würde, nur um ihre eigene Attraktivität unter Beweis zu stellen? »Wollen Sie damit sagen, ich ihn suchen soll?«
»Das halte ich für eine hervorragende Idee«, erwiderte Lord Bagworth unumwunden.
Ungläubig lachend schüttelte Madeline den Kopf. »Aber Justine würde nie versuchen … es besteht absolut kein Anlass für …«
»Es handelt sich lediglich um einen Verdacht«, entgegnete Lord Bagworth sachlich, »der sich vermutlich nicht bewahrheitet.«
»Falls Justine darüber betrübt ist man sie in den Schatten stellen könnte … niemand kann ihr Konkurrenz machen und schon gar nicht ich.«
Trotz seiner Besorgnis gelang Lord Bagworth ein gequältes Lächeln. »Mrs. Scott, aufgrund meiner langjährigen Beziehung zu Ihrer Familie konnte ich beobachten, Sie stets im Schatten Ihrer beiden älteren Schwestern standen.
Sie verdienen es wirklich, um Ihrer selbst willen als attraktive und begehrenswerte Frau anerkannt zu werden.«
Abwesend lächelnd dachte Madeline jetzt nur an Logan, und wo er sein könnte. »Vielen Dank, Mylord. Wenn Sie mich bitte entschuldigen.«
»Ja, natürlich.« Er verbeugte sich vor ihr und seufzend am Fenster stehen.
Logan betrat die Bibliothek und durchwühlte den Schrank neben seinem Schreibtisch. Ihm war nicht bewusst ihm jemand gefolgt war, bis er schließlich eine provokante Stimme vernahm. »Was suchen Sie, Mr. Scott? Vielleicht sollte ich Sie besser Logan nennen. Schließlich gehören Sie ja jetzt zur Familie.«
Logan erhob sich mit der Kiste Zigarren in der Hand und beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie Madelines Schwester Justine den Raum betrat und die Tür schloss.
»Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Lady Bagworth?« fragte er mit unbeteiligtem Gesichtsausdruck.
»Ich würde gern ein persönliches Gespräch mit Ihnen führen.«
»Dafür habe ich keine Zeit«, entgegnete er schroff. »Ich muss mich um meine Gäste kümmern.«
»Und die sind Ihnen wichtiger als Ihre eigene Familie?«
Logan musterte sie unterkühlt, ihm war vollkommen klar, welches Spiel Justine mit ihm trieb. In seinem Leben hatte es unzählige verheiratete Frauen gegeben, die ihm aus unterschiedlichen Motiven nachgestellt hatten.
»Was wollen Sie?« fragte er kurz angebunden und ohne jede Spur von Höflichkeit.
Sein abweisendes Verhalten schien sie nicht zu kümmern. Justine lächelte kokett und kam mit verführerischem Hüftschwung auf ihn zu. »Ich will wissen, ob Sie meine Schwester glücklich machen. Das bedeutet mir sehr viel.«
»Diese Frage kann Ihnen nur Madeline selbst beantworten, Lady Bagworth.«
»Ich befürchte, sie würde mir nicht die Wahrheit sagen. Madeline würde immer den Schein wahren.«
»Was veranlasst Sie zu der Vermutung, meine Frau unzufrieden sein könnte?«
»Lediglich die nicht von der Hand zu weisende Tatsache, Sie nicht zusammenpassen, Mr. Scott. Ein Mann wie Sie … und meine kleine
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