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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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einer Schublade herum, bis er eine Flasche Brandy entdeckte.
    »Eine hervorragende Idee«, hörte er die Stimme der Alten hinter sich. »Ein Gläschen Schnaps vertreibt die Kälte aus den Gelenken.«
    Logans Mundwinkel zuckten, als er nach einem sauberen Glas Ausschau hielt. Er goss Brandy ein, reichte ihr das Glas und nahm selbst einen Schluck direkt aus der Flasche. Die wärmende Flüssigkeit rann wohltuend durch seine Kehle. »Fahren Sie fort«, forderte er sie unwirsch auf. »Ich kann mir auch noch den Rest Ihrer unterhaltsamen Geschichte anhören. Wie kamen Sie eigentlich zu dem Schluss, dass ich der verschollene Bankert Ihrer Tochter sein könnte?«
    Seine Wortwahl gefiel ihr nicht, und sie warf ihm einen frostigen Blick zu, fuhr dann aber in sachlichem Ton fort.
    »Diesbezüglich hegte ich keinerlei Vermutung, bis ich Sie im Alter von etwa 20 Jahren auf der Bühne erlebte. Ich war verblüfft über Ihre bemerkenswerte Ähnlichkeit mit meiner Tochter. Als ich mich nach Ihrem familiären Hintergrund erkundigte, erhärtete sich mein Verdacht. Ich suchte Ihren Vater auf und beschuldigte ihn, mir Ihre Existenz verheimlicht zu haben. Er gestand alles ein. Zum damaligen Zeitpunkt war es ihm gleich gültig, ob ich von Ihnen wusste oder nicht. Sie hatten sich bereits entschieden, Schauspieler zu werden, und ihm blieb keine Handhabe, diesen Entschluss rückgängig zu machen.«
    »Warum haben Sie mich nicht darüber aufgeklärt?«
    »Damals brauchten Sie mich nicht«, erwiderte Mrs. Florence. »Sie hatten eine Familie und zweifelten keine Sekunde lang daran, deren Sohn zu sein. Ich sah keinen Grund, Sie in einen Konflikt zu bringen, und wollte vor allen Dingen nichts unternehmen, was Ihrer Karriere hätte schaden können.« Sie lächelte ihn über den Rand ihres Glases hinweg an und nahm einen weiteren Schluck Brandy. »Was Ihre Aktivitäten anbelangt, hat Julia mich stets auf dem laufenden gehalten. Im stillen war ich besorgt um Sie, habe mich über Ihre Erfolge gefreut und die gleichen Hoffnungen wie jede andere Großmutter gehegt.«
    »Haben Sie es Julia je erzählt?«
    »Nein«, erwiderte sie rasch. »Es war nicht notwendig dass sie es erfuhr. Ihre wahre Identität kennen vermutlich nur die Jennings, ich und natürlich Ihr Vater.«
    Logan grinste voller Sarkasmus. »Ich kann es gar nicht erwarten zu erfahren, um wen es sich dabei handeln könnte.«
    »Ist Ihnen das denn immer noch nicht klar?« versetzte sie sanft. »Ich hatte gedacht, Sie hätten es mittlerweile erraten. In gewisser Hinsicht sind Sie ihm sehr ähnlich.« Trotz seines feindseligen Gesichtsausdrucks blieb sie höflich. »Es ist der Graf von Rochester, mein Junge. Deshalb haben Sie Ihre Kindheit auf seinem Anwesen verbracht und im Schatten seines Herrenhauses gelebt. Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Rochester selbst.«
    Logan wandte sich von ihr ab und stolperte vor seinen Ankleidestuhl. Ungeschickt stellte er die Brandyflasche auf die Frisierkommode und umklammerte mit seinen Händen die glatte Tischplatte. Rochester, sein Vater … die Vorstellung war nicht auszudenken.
    Es konnte nicht wahr sein. Falls es stimmte, dann war Andrew sein Halbbruder. Selbst Rochester konnte nicht so unmenschlich sein, dass er seine beiden Söhne gemeinsam aufwachsen sah und sie nicht hinsichtlich ihrer verwandtschaftlichen Beziehung aufklärte. Reichtum, Luxus und Privilegien prägten die Kindheit des einen, während der andere in Armut und seelischer Not heranwuchs.
    »Es kann nicht sein …« Logan wurde erst bewusst, dass er etwas gesagt hatte, als ihm Mrs. Florence antwortete.
    »Es ist die Wahrheit mein lieber Junge. Es tut mir leid, wenn ich Ihre Illusionen zerstört habe. Ich hoffe nur, dass die Jennings gute Eltern für Sie waren. Wenigstens hat Rochester dafür gesorgt, dass Sie in seiner Nähe bleiben konnten.«
    Bitterkeit schnürte ihm die Kehle zu, und er musste sein Schluchzen unterdrücken. In diesem Moment überkam ihn der Wunsch, ihr zu schildern, wie sein Leben ausgesehen hatte, welche Ängste und Qualen er wegen Paul Jennings und der Gleichgültigkeit seiner vermeintlichen Mutter durchlitten hatte. Und Rochester hatte tatenlos zugesehen.
    Logan biss die Zähne zusammen. Trotzdem schien es ihm nicht zu gelingen, seine Gefühle völlig zu verbergen.
    »Nun«, meinte Mrs. Florence, ihn unverhohlen musternd, »wie ich sehe, war Ihre Kindheit wohl alles andere als eine schöne Zeit. Das ist teilweise mein Fehler. Ich hätte Rochester nie

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