Du gehörst zu mir
blindlings vertrauen dürfen, sondern einen Beweis für Ihren Tod fordern müssen. Der Schmerz über Elizabeths Tod hatte mich so mitgenommen, dass alles andere zweitrangig wurde.«
Logan wurde schwindlig. Er tastete nach einem Stuhl und ließ sich nieder. Dann vernahm er ein Klopfen an der Tür und die Stimme der Mitarbeiterin, die sein Kostüm für die Wäscherei abholen wollte. »Ich bin beschäftigt«, erwiderte er. »Kommen Sie später noch einmal.«
»Mr. Scott, einige Bewunderer hätten Sie gern gesprochen.«
»Den ersten, der über diese Schwelle tritt, bringe ich eigenhändig um. Lassen Sie mich in Ruhe.«
»Ja, Mr. Scott.« Als die Mitarbeiterin verschwand, wurde es erneut still in der Garderobe.
»Julia hatte recht«, bemerkte Mrs. Florence schließlich und leerte ihr Glas. »Sie sagte mir irgendwann einmal, dass Sie kein glücklicher Mann seien. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Madeline ermutigte, Sie zu verführen.«
Seinem betretenen,. vorwurfsvollen Blick begegnete sie mit einem spöttischen Lächeln. »Ja, ich kannte Madelines Plan, allerdings nicht die genauen Hintergründe. Ich wollte, dass Sie sie bekommen sollten. Ich dachte, Sie würden sich vielleicht in Madeline verlieben – ich ging davon aus, dass kein Mann ihren Reizen widerstehen könnte. Ich glaubte, dass ein Mädchen wie Madeline Sie glücklich machen würde.«
»Zum Teufel mit Ihnen, sich in mein Leben einzumischen!« schnaubte er wütend.
Mrs. Florence schien sein Zorn nicht zu beeindrucken. »Heben Sie Ihre Gefühlsausbrüche für die Bühne auf«, riet sie ihm. »Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, doch Ihr Keifen und Fluchen ändert gar nichts.«
Irgendwie gelang es ihm, zu seiner Selbstbeherrschung zurückzufinden. »Warum erst jetzt?«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Falls irgendetwas an Ihren Schilderungen wahr ist – obwohl ich Ihnen kein einziges Wort glaube –, warum suchen Sie mich dann erst jetzt auf?«
Sie bedachte ihn mit einem herausfordernden Lächeln. »Die Geschichte hat die Angewohnheit sich ständig zu wiederholen. Für mich grenzt es an Ironie, dass Sie im Begriff sind, sich genauso wie Ihr Vater zu verhalten, und Ihr eigenes Kind zu dem gleichen schutzlosen und unbehüteten Leben wie dem Ihren verdammen zu wollen. Ich dachte, ich sollte Ihnen wenigstens die Wahrheit über Ihre Vergangenheit vermitteln und Ihnen die Chance geben, sich gegenüber Maddy wie ein Ehrenmann zu verhalten.«
»Und wenn ich dazu nicht bereit bin?« zischte er mit hochrotem Gesicht. »Dann bleibt Ihnen kaum eine Alternative, nicht wahr?«
»Falls Sie Maddy nicht aufnehmen, tue ich es. Ich verfüge über die Mittel, ihr und ihrem Kind ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Dieses Baby ist mein Urgroßenkel, und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um ihn … oder sie zu unterstützen.«
Kopfschüttelnd blickte Logan die alte Dame an. Trotz ihrer Zierlichkeit und Zerbrechlichkeit besaß sie eine ungeheure Willenskraft. »Sie sind eine zähe alte Glucke«, brummte er widerwillig. »Verwunderte mich kaum, wenn wir verwandt wären.«
Mrs. Florence schien seine Gedanken zu erraten. Sie lächelte wieder. »Wenn Sie mich besser kennengelernt haben, mein lieber junge, zweifeln Sie nicht mehr daran.« Auf ihren Gehstock gestützt erhob sie sich, und Logan eilte ihr zu Hilfe. »Ich gehe jetzt nach Hause. Kommen Sie mit, Scott? … Oder wollen Sie weiterhin geflissentlich übersehen, was Sie angerichtet haben?«
Seufzend ließ er sie los. Das Verhalten eines Ehrenmannes äußerte sich selbstverständlich darin, dass er Madeline heiratete und die Vaterschaft anerkannte. Aber es war widerwärtig – nein, undenkbar – in eine solche Situation hineinmanövriert zu werden. Außerdem hatte er sich nie sonderlich als Ehrenmann hervorgetan.
Sehnsüchtig blickte er zur Brandyflasche, da er versucht war, sich nun bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken.
»Sie werden sich eine kahle Stelle einhandeln, wenn Sie sich weiterhin die Haare raufen«, bemerkte Mrs. Florence belustigt.
Logan stellte fest, dass er in seine alte Gewohnheit zurückverfallen war, in unangenehmen Situationen an seinem Haar herumzuzerren. Leise fluchend ließ er seine Hand sinken.
»Ihr verletzter Stolz resultiert daher, dass Maddy Sie hintergangen hat«, meinte Mrs. Florence. »Ich bin sicher, dass es eine ganze Weile dauern wird, bis Ihre Wunden verheilen. Doch wenn es Ihnen gelänge, Ihre eigenen Probleme
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