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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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eingearbeitet war. Er befeuchtete ein Taschentuch und reichte es Madeline.
    Dankbar murmelnd drückte sie das Tuch auf ihr Gesicht.
    Schließlich fiel Logan der ihnen von Mrs. Florence mitgegebene Proviantkorb ein, und er griff unter den Sitz, um ihn hervorzuziehen. Er fand etwas Obst ein Stück Käse, einige Scheiben dunkles Brot und eine Schale Pudding.
    »Hier.« Er reichte ihr ein Stück Brot. »Wie wäre es damit?«
    Angeekelt schüttelte sie den Kopf. »Ich kann nichts zu mir nehmen.«
    Er setzte sich neben sie und hielt ihr das Brot vor die Nase. »Verflucht, einen Bissen. Ich will nicht, dass du dich in meiner Kutsche übergibst.«
    »Ich werde deine kostbare Kutsche nicht beschmutzen«, erwiderte sie, während sie ihn über den Rand des Taschentuches hinweg anfunkelte.
    Am liebsten hätte Logan über ihre Reaktion laut gelacht. Erneut befeuchtete er das Tuch, faltete es und betupfte ihre Stamm »Einen Bissen«, forderte er mit zärtlicher Stimme, während er das Brot an ihre Lippen führte.
    Mit einem tiefen Seufzer gehorchte sie und kaute, als wäre ihr Mund mit Sand gefüllt. Schließlich schluckte sie und verzog bei dem Versuch, den Bissen bei sich zu behalten, ihr Gesicht. Logan hatte den Eindruck, dass sie wieder Farbe bekam. »Noch einen«, meinte er unerbittlich.
    Sie aß langsam und schien sich wieder kräftiger zu fühlen. »Jetzt geht es mir besser. Danke.«
    Logan bemerkte, dass er einen Arm um sie gelegt und sie an sich gedrückt hatte. Ihr, Kopf ruhte an seiner Schulter, ihr Busen schmiegte sich leicht an seinen Brustkorb. Diese Haltung war so natürlich, so angenehm, dass es ihm erst in diesem Augenblick auffiel. Sie blickte mit ihren bernsteinfarbenen Augen zu ihm auf. Er dachte daran, wie sie ihn während seiner Krankheit gepflegt hatte. Was auch immer sie getan hatte, sie hatte sein Fieber bekämpft und dafür gesorgt, dass er wieder zu Kräften kam. Sie hatte ihm neue Hoffnung geschenkt und ihn glücklich gemacht.
    Und dann hatte sie ihm alles genommen.
    Von Bitterkeit überwältigt ließ er sie unsanft los. »Gib in Zukunft besser auf dich acht«, knurrte er, während er auf seine Sitzbank zurückglitt. »Ich habe keine Lust die Rolle der Krankenschwester zu übernehmen.«
    Während die Kutsche die gewundene Auffahrt zum Herrenhaus ihrer Familie hinauffuhr, überkamen Madeline die entsetzlichsten Gedanken. Das Anwesen befand sich in der sanften Hügellandschaft von Gloucestershire und war von satten, fruchtbaren Feldern umgeben. Der Landbesitz der Matthews war wesentlich beeindruckender als das Wohnhaus, das sich inmitten kleinerer Gebäude zu verstecken schien. Die winzigen Ein- und Zweiraumhütten dienten als Personalunterkünfte und Küchentrakt.
    Aus dem Kutschenfenster warf Logan einen Blick auf das Anwesen, sagte jedoch nichts, als sie sich dem Herrenhaus näherten.
    »Meinen Eltern wird der Gedanke an unsere Eheschließung mit Sicherheit nicht gefallen«, bemerkte Madeline, während sie ihre Röcke glättete. Sie trug ein einfaches, mädchenhaftes Kleid. Er hatte den Eindruck, dass das Oberteil bereits über ihrem Busen spannte, und er fragte sich warum ihren Eltern die Schwangerschaft noch nicht aufgefallen war.
    »Vermutlich werden sie sich glücklich schätzen, dass sie dich in deinem Zustand unter die Haube bringen«, schnaubte er.
    Madeline wich seinem Blick aus, als sie ihm antwortete. »Meine Eltern lehnen jeden Menschen ab, der mit dem Theater zu tun hat. Ich denke, sie würden lieber sterben, als ihre Tochter mit einem Schauspieler verheiratet zu sehen.«
    »Kein Wunder, dass du gerade mich ausgesucht hast«, knurrte er und funkelte sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Du hast es nicht nur geschafft, deine Unberührtheit zu verlieren; es ist dir auch noch gelungen, einen Mann zu angeln, den deine Eltern besonders kompromittierend finden.«
    »Es lag nie in meiner Absicht, dass jemand von der Existenz dieses Mannes erfahren sollte«, entgegnete sie. »Das sollte ein Geheimnis bleiben.«
    Stirnrunzelnd gestand sich Logan ein, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für eine Auseinandersetzung war, und verkniff sich einen beißenden Kommentar. Er verfolgte nur das eine Ziel, die Matthews darüber in Kenntnis zu setzen, was in zwei Wochen stattfinden würde.
    Die Kutsche und die Reitereskorte blieben vor dem Herrenhaus stehen. Logan nahm Madelines Kniedecke an sich und half ihr bei ihrem Umhang. Nachdem er den weichen Wollstoff an ihrem Hals befestigt hatte, umschloss er

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