Du gehörst zu mir
Mahagoniholz ausgestattet war Das einzige Gemälde im Raum war eine nichtssagende englische Landschaft.
Lady Matthews setzte sich und bedeutete den anderen, ihrem Beispiel zu folgen. »Madeline, du kannst dich dorthin setzen«, sagte sie in schneidendem Tonfall und wies auf einen etwas abseits der Polstermöbel stehenden Stuhl.
Logan spürte, wie Madeline erstarrte. Er nahm ihre eiskalte Hand und zog sie neben sich auf ein kleines Sofa. Mit einem durchdringenden Blick auf Lady Matthews gerichtet, brachte er diese zum Schweigen. Ihre Nasenlöcher bebten, und sie musterte ihn frostig.
Viele Menschen hätten Lady Matthews sicherlich als attraktiv bezeichnet, dennoch fehlten ihr Herzenswärme und Fröhlichkeit. Über ihre Stirn zogen sich zwei schwache, aber dennoch auffällige Querfalten, die sie verdrossen, aber auch herrschsüchtig wirken ließen. Logan ging davon aus, dass den Entscheidungen von Lady Matthews stets Folge zu leisten war.
Kein Wunder, dass Madeline gegen ihren Willen von der Schule ausgerissen war. Kein Wunder, dass sie einen solch törichten Plan entwickelt hatte, um der Eheschließung zu entkommen, die von ihren Eltern in die Wege geleitet worden war. Er konnte sich lebhaft vorstellen, welchen Typ Mann Lord Religion verkörperte. Alt, hatte Madeline gesagt … und zweifelsohne sehr, sehr respekteinflößend.
»Also, Mr. Scott«, hub Lord Matthews an, während er sich unbewusst über die Stirnglatze und das ergraute Haupthaar strich, »falls Sie mich jetzt bitte aufklären würden – was führt Sie gemeinsam mit meiner Tochter hierher? Ich würde Madeline selbst fragen, bezweifle jedoch, dass sie die Wahrheit wiedergäbe.«
Absichtlich streichelte Logan mit seinem Daumen über Madelines hochrote Wange. Lady Matthews offensichtliche Verärgerung bereitete ihm insgeheim Vergnügen. »Madeline hat mich aufgesucht, um mir eine überaus wichtige Tatsache mitzuteilen. Sie hielt es für ihre Pflicht, es mich vor allen anderen wissen zu lassen.«
»Um welche Tatsache handelt es sich dabei?« fragte Lord Matthews mit plötzlich gequälter Stimme.
Logan spielte mit einer von Madelines Schläfenlocken. »Sie … wir … erwarten ein Kind, Sir. Nach Aussage des Arztes wird es im Juni geboren.« Er hielt inne, um sich an ihrer empörten Reaktion zu weiden, und fuhr dann ungerührt fort. »Selbstverständlich verlangt mein Ehrgefühl von mir, das Richtige für Madeline und das Baby zu tun. Aus diesem Grund bin ich gekommen, um Sie um Ihren Segen …« »Ihr Ehr-ge-ühl?« unterbrach ihn Lady Matthews, die einzelnen Silben wütend hervor zischend. Er hätte wetten können, dass sie ihn mit Freuden erdolcht hätte, wenn sie eine Waffe zur Hand gehabt hätte. »Nach allem, was Sie unserer Tochter angetan haben, besitzen Sie noch die Dreistigkeit zu behaupten, Sie besäßen Ehrgefühl?«
»Ihn trifft keine Schuld«, warf Madeline ungehalten ein. Sie hätte sich noch mehr ereifert doch Logan legte ihr ermahnend eine Hand auf den Rücken.
Während die Atmosphäre von Feindseligkeit vergiftet war, richtete Logan seinen Blick weiterhin auf Lord Matthews. »Mylord … ich glaube, dass die Situation zur Zufriedenheit aller geklärt werden kann. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass Ihre Tochter in guten Händen ist. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich kurzfristig unsere Hochzeit arrangieren.«
»Sie sind keine geeignete Partie für unsere Tochter«, entfuhr es Lady Matthews erbost. »Ich habe Jahre für die Erziehung gebraucht, um Madeline zu der Frau an der Seite eines Mannes wie Lord Clifton zu machen, um dann mit ansehen zu müssen, dass ihr Leben von einem Schauspieler ruiniert wird. Jetzt ist ihr gesellschaftlicher Abstieg vorprogrammiert, und sie ist nichts anderes als eine …«
»Agnes«, fiel ihr Lord Matthews ungehalten ins Wort. Seine Ehefrau kniff die Lippen zusammen und funkelte Logan zornig an.
Erneut wandte Lord Matthews seine Aufmerksamkeit Logan zu. »Mr. Scott, ich schätze Ihre Bereitschaft zur Erfüllung Ihrer Pflichten. Allerdings muss ich die Angelegenheit unter einem überaus schwerwiegenden Aspekt betrachten. Trotz Madelines misslicher Lage dürfen wir das Allgemeinwohl der Familie nicht vergessen. Sollte meine Tochter Sie heiraten, sähen wir uns mit jahrelanger, sträflicher Missachtung konfrontiert. Mir ist klar, dass ein Mann wie Sie nicht in der Lage ist die damit verbundenen Konsequenzen für die Familie Matthews nachzuvollziehen, aber unser guter Ruf ist wesentlich für unsere
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