Du gehörst zu mir
Existenz. Ich glaube, dass sich die ganze Angelegenheit stillschweigend und ohne Ihr Zutun regeln ließe.«
Als er die Tragweite von Lord Matthews Äußerung begriff, umspielte ein verächtliches Grinsen Logans Mundwinkel. Sie würden das Baby lieber weggeben und Madeline verbannen, als ihrer Eheschließung mit einem bekannten Schauspieler zuzustimmen. Eher würde er dem Teufel seine Seele verkaufen, als mit ansehen zu müssen, dass sie Madeline und das Kind wie ein schmutziges Geheimnis verleugneten.
»Denken Sie darüber, wie Sie wollen«, sagte er gefährlich ruhig. »Aber ich versichere Ihnen, Lord Matthews, dass das Kind einen Namen tragen wird – meinen Namen.« Er erhob sich von dem Sofa und bedeutete damit dass das Gespräch für ihn beendet war. »Es ist spät geworden«, bemerkte er abrupt. »Ich werde jetzt aufbrechen und in einigen Tagen zurückkehren, um Sie über die von mir getroffenen Hochzeitsvorbereitungen in Kenntnis zu setzen.
Madeline wird in, zwei Wochen meine Frau werden.«
Das Paar sprang auf und überschüttete ihn mit Drohungen und Verwünschungen. Logan unterbrach sie sachlich und jede Höflichkeit außer Acht lassend. Ach warne Sie davor, sie während meiner Abwesenheit aufzuregen. Ich erwarte, dass Madeline bei meiner Rückkehr gut erholt ist.« Er schaute sie an. »Teile mir mit wenn du Schwierigkeiten hast.«
»Ja … Logan.« Sie zwang sich zu einem angedeuteten Lächeln.
»Hervorragend«, erwiderte er leise.
»Mr. Scott«, fiel ihm Lord Matthews mit hochrotem Gesicht ins Wort, »ich verbiete Ihnen, dieses Haus jemals wieder zu betreten.«
An Ordnung«, erwiderte Logan. »Sobald ich Madeline abgeholt habe.«
»Meinen Sie, Sie könnten mich zum Narren halten?« platzte Matthews heraus. »Wenn ich wollte, könnte ich Sie ruinieren, Scott. Ich habe mächtige und einflussreiche Freunde.«
»Ich ebenfalls.« Schweigend fixierten sich die beiden, bis Logan schließlich ruhig und einlenkend auf ihn einredete.
»Seien Sie nicht töricht, Matthews. Diese Heirat verschafft Ihnen mehr Vor- als Nachteile. Trotz meines gesellschaftlichen Hintergrunds werden Sie, so glaube ich, gewisse Vorzüge in mir als Schwiegersohn entdecken.«
»Und die wären?« fragte Lady Matthews mit arroganter Stimme. »Theaterkarten, wann immer wir welche haben wollen?«
Mit einem sardonischen Grinsen wandte sich Logan erneut an Madelines Vater. »Ich gehe davon aus, dass Sie das Beste für Ihre Tochter wollen, Mylord.« Widerwillig nickend versuchte – Lord Matthews seine keifende Frau zurechtzuweisen. Mit einem knappen Nicken als Abschiedsgruß verließ Logan den Salon. Madeline folgte ihm und hatte ihn nach wenigen Schritten eingeholt. »Logan … wo willst du hin?« Er blieb stehen und musterte sie ungnädig. »Meiner Familie einen Besuch abstatten.«
»Wirst du von mir erzählen?«
»Unter anderem.« Mrs. Florences Behauptung hinsichtlich seiner leiblichen Eltern hatte er Madeline noch nicht anvertraut. Er sah keine Veranlassung, mit ihr dar über zu reden, solange die Geschichte nicht eindeutig erwiesen war – und genau das hatte er an diesem Abend vor.
Madeline kaute nervös an ihrer Unterlippe. »Du … du kommst doch wieder, oder?«
Ein ironisches Lächeln glitt über Logans Züge. »Früher als dir lieb ist«, versprach er und verschwand.
Kapitel 11
Als Logan auf seiner Rückreise nach London Buckinghamshire erreichte, war es bereits halb elf, doch er war sich sicher, dass Rochester sich noch nicht zurückgezogen hatte. Der Graf brauchte nie mehr als einige Stunden Schlaf.
Er war wie eine geschäftige alte Spinne, die ihr Netz bis weit in die Nacht hinein spannte und hoffte, irgendeine Beute zu machen.
Rochester besaß ein Gespür für die Notlagen seiner Mitmenschen und nutzte sie skrupellos aus; so überzeugte er beispielsweise Witwen, ihm Haus und Hof für einen Bruchteil ihres eigentlichen Wertes zu verkaufen, oder er wachte am Totenbett eines Anverwandten, um diesen zu einer neuen testamentarischen Verfügung zu bewegen – mit Rochester als alleinigem Nutznießer, versteht sich. Andrew hatte Logan von solchen Fällen berichtet, und die beiden hatten über die Habgier des alten Mannes angewidert gelacht.
Die Kutsche fuhr durch das Dorf, das zu den Ländereien der Rochester gehörte, und passierte den Marktplatz, der mit seinen in Stein gehauenen Monumenten den historischen Errungenschaften der Drakes Tribut zollte. Der Gedanke, ein Drake zu sein … großer Gott,
Weitere Kostenlose Bücher