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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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seiner letzten Eskapaden denke ich, dass alles nur noch schlimmer würde, wenn er es jetzt erführe. Seit Monaten habe ich ihn nicht mehr nüchtern erlebt. Diese Geschichte könnte ihn völlig aus der Bahn werfen.«
    »Ich kann es Andrew nicht verdenken, dass er trinkt. Als Mrs. Florence mir erzählte, dass du mein Vater bist griff ich selbst zur Flasche.«
    »Nell … diese hinterhältige alte Schlange«, ereiferte sich Rochester, während er sich stirnrunzelnd sein Kinn rieb.
    »Mir war immer schon klar, dass sie eines Tages für Ärger sorgen würde. Warum ist sie ausgerechnet jetzt an dich herangetreten?«
    Logan hatte keineswegs vor, seine Situation mit Madeline oder seine bevorstehende Heirat zu erwähnen. Das sollte Rochester ruhig von anderen erfahren. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Nun … wie sieht dein nächster Schachzug aus? Planst du, dich mit Andrew gegen mich zu verbünden und ihm zu gestehen, dass du sein Halbbruder bist?«
    Logan schüttelte den Kopf. »Was mich betrifft, so wird .die Wahrheit niemals ans Licht kommen.«
    Rochester schien erstaunt. »Ich hoffe, du bist dir darüber im klaren, dass illegitime Nachkommen keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Erbe haben.«
    »Ich will nichts mit dir zu tun haben – und ich will auch keinen verfluchten Schilling.«
    »Wenn das so ist …«
    »Es ist exakt so, wie du es seit dem Tag meiner Geburt gewollt hast«, entgegnete Logan erbittert. »Ich respektiere deine Wunsche mit Freuden. Du hast nur einen Sohn. Gott schütze ihn vor deiner väterlichen Zuneigung.«
    »Bei Andrew habe ich mich vollkommen richtig verhalten«, konterte der Alte. »Du warst es, der ihn zu einem verschwenderischen Trunkenbold gemacht hat.«
    Logan starrte ihn fassungslos an. »Ich?«
    »Denke nur ja nicht, dass ich es die ganzen Jahre nicht bemerkt habe, wenn du Andrew Geld gegeben hast. Deine unsinnige Hilfsbereitschaft hat das Problem lediglich verschlimmert. Er wird trinken und spielen, solange jemand für seine Schulden aufkommt.«
    »Dann sähest du es lieber, wenn ihn die Schuldeneintreiber zum Krüppel schlagen würden? Sie werden ihm jemand auf den Hals hetzen, der ihm sämtliche Knochen bricht … und dann hat er noch Glück im Unglück.«
    »Andrew muss die Konsequenzen seines Tuns erkennen. Anderenfalls wird er nach meinem Tod im Schuldnergefängnis landen. Ich wäre dir dankbar, wenn du dich nicht mehr in sein Leben einmischtest.«
    »Mit Vergnügen.« Leicht benommen ließ Logan den Tisch los und schritt zur Tür.
    »Scott«, murmelte der alte Mann.
    Ohne sich umzudrehen verharrte Logan an der Tür. Er blieb stehen, bis er Rochesters nachdenkliche Stimme vernahm. »Ich habe mich immer gefragt, warum du das Theater gewählt hast. Du wärest überall erfolgreich gewesen – du hast viel von mir geerbt.«
    »Du hast recht«, erwiderte Logan und seine Stimme war von Selbsthass gefärbt. Er drehte sich zu seinem Vater um.
    Zu seinem Entsetzen stellte er fest dass er mehr als nur oberflächliche Ähnlichkeit mit Rochester teilte. Sie waren beide egozentrisch und herrschsüchtig, investierten ihre Zeit lieber in Kunst und Geschäfte statt in menschliche Zuneigung.
    »Mit der Zeit werde ich vermutlich ein ebenso rücksichtsloses Ekel wie du. Und der Grund, warum ich zum Theater ging, ist einfach der, dass mir keine andere Wahl blieb. Es lag mir im Blut.«
    »Genau wie deiner Mutter.« Rochester musterte ihn intensiv. »Zugegeben, für meinen Geschmack warst du Elizabeth immer zu verflucht ähnlich. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was Nell bei deinem Anblick empfindet.«
    Logan blieb ihm eine Antwort schuldig und verließ so fluchtartig das Haus, als wären ihm sämtliche Höllenhunde auf den Fersen.
    Umgeben von sorgfältig gefalteten Kleidern, Stapeln von Kisten und Truhen saß Madeline auf einer, Ecke ihres Himmelbetts. Ein Großteil ihrer persönlichen Sachen war bereits gepackt und sollte noch vor der Hochzeitszeremonie an Logans Londoner Adresse verschickt werden.
    Die Hochzeit würde in einer Woche im Salon von Logans Londoner Stadtresidenz stattfinden. Trotz der Einwände der Matthews, dass es angemessener sei, die Zeremonie in ihrer Familienkapelle durchzuführen, hatte Logan abgelehnt. Madeline war bewusst dass er jede Einzelheit selbst bestimmen wollte und keine Einmischung von außen duldete.
    »Madeline!« Ihre ältere Schwester Justine stand mit leuchtenden Augen auf der Schwelle. Justine war angereist um ihr bei den Hochzeitsvorbereitungen behilflich zu

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