Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
trennen. Denn Sie haben sich und der Welt bewiesen, dass Sie etwas verändern können – und wenn es nur Ihr Keller oder die Oberfläche Ihres Arbeitsplatzes ist. Dass Sie nicht alles erleiden müssen, sondern in kleinen Schritten sich und Ihre Umgebung verändern können. Wenn Sie einen Stapel Zeitschriften entrümpelt, Ihren Kleiderschrank ausgemistet oder eine Schublade voller unnützer Gegenstände verwandelt haben in einen Ort mit lauter hilfreichen und gut sortierten kleinen Hilfsmitteln – dann hat sich nicht nur da draußen in der Welt der Dinge etwas verändert, sondern auch etwas in Ihnen selbst.
Die Kraft der kleinen Schritte
Bei Begriffen wie »Loslassen« und »Entrümpeln« denken viele Menschen an große Aktionen, an Container voller Müll und mehrere Tage Chaos. Viel wirksamer als solche Gewaltmaßnahmen (die man lange vor sich herschiebt) sind begrenzte Mini-Aktivitäten, mit denen Sie sofort anfangen können: Jeden Tag eine Tüte voller unnützer Gegenstände aus der Wohnung entfernen, jede Woche eine unnötige Verpflichtung abgeben – es gibt zahllose Möglichkeiten des Loslassens.
Die Wirksamkeit des Schreibens
Wenn etwas mehr Zeit ist: Listen Sie auf, was Sie momentan belastet. Schreiben Sie es auf, mit Stift und Papier. Tun Sie es wirklich! Das Niederschreiben hat eine durch nichts zu ersetzende objektivierende Wirkung. Aus dumpfen Empfindungen wird etwas, das einen Namen hat. Sie können es lesen und dabei beurteilen Sie es. »Aber ich kann es doch auch in mein iPhone oder meinen Blackberry tippen«, sagen manche. Aber ich habe immer wieder gemerkt, dass das Tippen auf Tasten eine andere Qualität hat als das Schreiben auf Papier. »Wer schreibt, bleibt«, heißt die alte Weisheit, und die moderne Fortsetzung könnte lauten: »Wer tastet, hastet.«
DER RINGFINGER IM HANDPSALTER DES MAUBURNUS
Kampf und Befreiung von den Mächten des Bösen ist das Thema dieses Fingers bei Mauburnus. Drückt der Meditierende das oberste Glied seines Ringfingers, soll er an die Bosheit und Hemmungslosigkeit seines Tuns denken und sich davon lösen. Beim mittleren Glied geht es um die Fehler und Lieblosigkeiten, die er mit seinem Reden begangen hat und die er bereuen und zukünftig unterlassen soll. Bei der Berührung des untersten Ringfingerglieds schließlich sind es die Abscheulichkeiten des Herzens, von denen er sich befreien muss – Bitterkeit, Zorn, Feindseligkeit, Falschheit, Schadenfreude und Neid.
Sonette an Orpheus
ZWEITER TEIL
Der Liebesgott Eros hatte Apollo mit einem goldenen Pfeil getroffen, sodass er von glühender Liebe zu Daphne erfüllt wurde. Sie aber war von einer bleiernen Pfeilspitze verwundet worden und konnte die Liebe nicht erwidern. Genervt von den nicht enden wollenden Nachstellungen Apolls bat sie ihren Vater, sie in einen Lorbeerbaum zu verwandeln. Seitdem ist der Lorbeerbaum den Griechen heilig, und Apollo trug von diesem Tage an zum Gedenken an seine verlorene Liebe einen Lorbeerkranz auf seinem Haupt.
Wolle die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert,
drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen prunkt;
jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert,
liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den wendenden Punkt.
Was sich ins Bleiben verschließt, schon ist’s das Erstarrte;
wähnt es sich sicher im Schutz des unscheinbaren Grau’s?
Warte, ein Härtester warnt aus der Ferne das Harte.
Wehe –: abwesender Hammer holt aus!
Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;
und sie führt ihn entzückt durch das heiter Geschaffene,
das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt.
Jeder glückliche Raum ist Kind oder Enkel von Trennung,
den sie staunend durchgehn. Und die verwandelte Daphne
will, seit sie lorbeern fühlt, dass du dich wandelst im Wind.
Rainer Maria Rilke
Werden Sie frei mit Rilke
Loslassen, das klingt einfach. Doch dann ist es so schwer, es zu tun. Es ist ganz natürlich, dass Sie ungern Lebewohl sagen zu Dingen, die Sie lieben. Sogar bei solchen, die Sie gar nicht mögen, fällt der Abschied schwer.
A ber es gibt Bestandteile Ihres Lebens, die Sie zerstören, sobald Sie sich weigern, sie loszulassen. Eine Partnerschaft, die allen Beteiligten nur Schmerz verursacht, oder ein Beruf, aus dem Sie herausgewachsen sind – wenn Sie die nicht loslassen, verwandeln sie sich in eine dauerhafte, furchtbare Belastung.
In dem Gedicht »Sonette an Orpheus« von Rainer Maria Rilke stecken einige besonders wertvolle Gedanken zum
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