Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
Kapitel mit den übrigen Fingern sehen, welche weiteren Kräfte in Ihnen schlummern. Doch um an sie heranzukommen, brauchen Sie diese kleine Verschnaufpause am Anfang. Das innere Atemholen, die »kleine Flucht«.
Nehmen Sie sich nicht zu ernst
Das hat auch mit Humor zu tun. Ich kenne Menschen, die an Humorlosigkeit und mangelnden Möglichkeiten des Fliehens gestorben sind. Nie gelang es ihnen von der eigenen Person, der Krankheit oder den eigenen schlimmen Erlebnissen den nötigen Abstand zu gewinnen. Wenn sie nur ab und zu hätten sagen können: »Ach was!«, oder gesehen hätten, wie absurd ihre Verbohrtheit ist. Einmal über sich selbst lachen – vielleicht hätte sie das bereits gerettet. Auch daran soll Sie Ihr kleiner Finger immer wieder erinnern.
Fangen Sie klein an
»Das mach ich doch mit dem kleinen Finger!«, sagt man manchmal, um eine besonders einfache Aufgabe zu beschreiben. Deswegen beginnt dieses E-Book mit dem kleinen Finger: Lassen Sie es in hektischen Zeiten langsam angehen. Starten Sie in einer schweren Situation mit einem leichten Schritt. Atmen Sie durch, bevor Sie sich in den Kampf stürzen.
Das ist ein guter Rat für harte Zeiten. Für den Aufbau Ihres Arbeitstags ist er nicht unbedingt geeignet. Da hat es sich bewährt, die unangenehmen Aufgaben als erstes anzugehen und nicht mit Kleinkram zu starten.
Nutzen Sie die Spielfreude
Viele Menschen haben auf Ihrem Computer ein kleines Spiel installiert: eine Patience, Sudoku oder sonst einen virtuellen Zeitvertreib. In den meisten Büros ist so etwas eher unerwünscht. In Maßen betrieben, kann so eine verspielte Mini-Erholung aber sehr gesund sein. In einer Welt, in der alles effizient und sinnvoll sein muss, ist das Spiel eine heilsame Unterbrechung. »Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt«, wusste schon der kluge Friedrich von Schiller.
Gehen Sie nicht verloren
Legen Sie sich vor Ihrer kleinen Flucht innerlich etwas zurecht, damit Sie wieder zurückfinden. Sagen Sie, wenn Sie kurz an die frische Luft gehen möchten, Ihren Kolleginnen und Kollegen: »Ich bin in sieben Minuten zurück.« Damit verpflichten Sie sich selbst und schlagen Ihrem inneren Schlendrian ein Schnippchen.
Wenn Sie an einem wichtigen Projekt arbeiten, besorgen Sie sich ein kleines materielles Symbol für diese Arbeit: ein winziges Sparschweinchen für das große Durchfilzen der Buchhaltungsdaten; eine Packung Kaugummi für den zähen Schreibjob; einen Radiergummi aus Ihrer Schublade oder sonst einen Allerweltsgegenstand – Hauptsache, Sie nehmen etwas mit oder stellen es vor sich hin, während Sie kurz flüchten. Der symbolische Anker wird Sie davor bewahren, in Ihrer kleinen Ablenkung zu versinken.
Wenn selbst das bei Ihnen nicht klappt, hilft ein Utensil, das Ihnen in diesem E-Book bereits empfohlen wurde: ein Kurzzeitwecker, auf dem Sie die fünf oder sieben Minuten einstellen, die Sie Ihrer kleinen Flucht zugestehen. Das kurze Klingelsignal weckt auch Hartnäckige aus ihrer Selbstvergessenheit.
Setzen Sie sich ein Ziel
Der beste Weg aber ist, wie bereits angekündigt, weiterzugehen zum nächsten Finger. Für Sie ist das jetzt besonders leicht, denn es bedeutet einfach umzublättern. Besonders nett: Sie verwenden dabei in der Regel bereits genau den richtigen Finger.
Der Ringfinger:
sich befreien
Das Thema: Loslassen, entrümpeln, vereinfachen
Das Grundritual: Sich von etwas befreien
Die einfachsten Übungen: Etwas aufräumen, Unnötiges wegwerfen, eine Aufgabe abgeben
Gute Sätze: »Davon will ich mich befreien.« »Das brauche ich nicht mehr.« »Ich reise mit leichtem Gepäck durch mein Leben.«
Lieben Sie das Loslassen
Es gibt immer etwas, das Sie daran hindert, leicht und locker durch den Tag zu schweben. Es lohnt sich, danach zu suchen – und sich davon zu verabschieden.
D er Ring am Ringfinger (falls Sie einen tragen) erinnert an eine Bindung, bei Ihnen hoffentlich an eine gute. Denken Sie aber beim Blick auf Ihren Ringfinger auch an all Ihre negativen Bindungen: Was engt mich ein? Was nervt mich momentan am meisten? Wovon kann ich mich befreien?
Der Begriff »Bindung« beinhaltet Angenehmes und Unangenehmes: Halt und Sicherheit, aber auch Fessel und Gefangenschaft. Das Lösen einer Bindung bringt zwar oft Verunsicherung mit sich, immer aber auch eine neugewonnene Freiheit – und zwar in allen Lebensbereichen. Egal ob Sie alte Klamotten aussortieren, festgefahrene Gedanken über Bord werfen oder sich sogar von Menschen in Ihrem Leben
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