Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
geworden. Aber jedes einzelne Auftreten dieses Wortes verursacht Druck. Mit jedem »Muss« lenken Sie Ihre Wahrnehmung nach außen. Mit jedem »Muss« konzentrieren Sie sich auf die Aspekte Ihres Alltags, in dem Sie fremdbestimmt sind. Damit rauben Sie sich Freiheit und Motivation. Oft ist das »Ich muss« verbunden mit »schnell« oder »gleich«, also Eile und Hetze – noch eine stärkere Belastung! Jeder Druck erzeugt in Ihnen Gegendruck. Sie benötigen bei einer Formulierung mit »muss« mehr Kraft, um das Gleiche zu erreichen.
Die Lösung: Sagen Sie »ich werde« oder »ich will«. Hören und vor allem fühlen Sie, wie anders das klingt: »Ich werde bis zum Mittag alle diese Mails beantworten.«
Verwenden Sie »damit« ohne »nicht«
Binden Sie sich einen Schal um, damit Sie es schön haben und gesund bleiben – nicht, damit Sie keine Erkältung bekommen. Brechen Sie rechtzeitig auf, damit Sie pünktlich da sind – nicht, damit Sie nicht zu spät kommen. Jede negative Formulierung demotiviert, weil die Verneinung in Ihrem Unterbewusstsein oft nicht ankommt. Es hört stattdessen die Beschreibung dessen, was eigentlich vermieden werden soll: Erkältung, zu spät kommen. Wieder gilt: Zeigefinger statt abwehrender Handfläche. »Halten Sie die Vase gut fest«, klingt positiv und ist genauso klar wie: »Lassen Sie Vase nicht fallen.«
KEINE LARIFARI-FRAGEN
Besonders schlapp klingen Fragen im Konjunktiv. »Was würden Sie sagen über meinen Entwurf von heute Vormittag?«, ist eine völlig unnötige Abschwächung der klaren Frage: »Was sagen Sie zu meinem Entwurf von heute Vormittag?«
Vermeiden Sie »ein bisschen«
Über Ralph Siegels Grand-Prix-Siegerlied »Ein bisschen Frieden« wird auch nach 30 Jahren noch mit Recht gespottet. Das Gleiche gilt für den Psychologen-Slang »Ein Stück weit«. Ein »Bisschen« ist ein »kleiner Biss«, also wenig und bedeutet Mangel. Sie können den Wirkungsgrad Ihrer Sätze spürbar steigern, wenn Sie solche verkleinernden Mengenangaben in Ihrer Alltagssprache weglassen – und damit auch aus Ihrem Bewusstsein nehmen. Ein guter Ersatz ist das Wörtchen »mehr«. Wünschen Sie sich für eine bestimmte Aufgabe nicht »noch ein bisschen Zeit«, sondern einfach »mehr Zeit«, dann steigen Ihre Chancen, mehr davon zu bekommen!
Wer weiß: Vielleicht wagen Sie nach einiger Zeit sogar, das Wörtchen »viel« in Ihre Sprache einzubauen.
Besser ohne »Probleme«
Sobald Sie eine Aufgabe oder ein Hindernis als »Problem« sehen, geht Ihnen Kraft verloren. Probieren Sie es aus: Sagen Sie ein paarmal hintereinander das Wort »Problem«. Wie halten Sie dabei Ihren Kopf und Ihren Rücken, was steht dabei in Ihrem Gesicht geschrieben, wie hört sich Ihre Stimme an? In der Regel schwächt so ein Wort ihre gesamte Erscheinung.
Vergleichen Sie diese Wahrnehmungen, während Sie »Herausforderung«, »harte Nuss« oder »große Aufgabe« sagen. Legen Sie sich am besten ein kraftvolles Zeigefinger-Wort zurecht, das Sie in Zukunft immer dann ins Gespräch bringen, wenn alle anderen vom »Problem« reden.
Vermeiden Sie Füllwörter
»Vielleicht«, »mal«, »eigentlich«, »relativ« und viele andere solcher kleinen Füllwörter signalisieren, dass Sie sich nicht sicher sind. Mit solchen Einsprengseln schwächen Sie Ihre Aussagen ab, weil Sie Streit oder Widerstand fürchten. Ähnliche Funktion haben Einleitungssätze wie: »Ich will mal so sagen …«
Doch häufig geht der Schuss nach hinten los: Weil der andere spürt, dass Sie nicht hinter Ihren eigenen Sätzen stehen, sieht er weniger Veranlassung, Ihrer Aufforderung zu folgen. »Hast du eigentlich das Formular schon ausgefüllt?«, wirkt weniger wichtig als »Klaus, hast du das Formular ausgefüllt?«.
Ein elegantes »Ich will«
Ein guter Trick, um klarer und energiereicher zu reden, ist der Zeigefinger-Satz »Ich will«. Formulieren Sie eine Bitte im Stillen für sich in Form eines »Ich will«-Satzes (»Ich will, dass du Frau Bissig anrufst.«). Danach sagen Sie genau das in Form einer Bitte: »Rufst du bitte Frau Bissig an?« – automatisch verschwinden dadurch alle »vielleicht mal« und »eigentlich«!
Sagen Sie »ich«
Eine regelrechte Seuche geworden sind Selbstaussagen mithilfe des unpersönlichen »man«. »Man ist schon manchmal etwas arg sorglos umgegangen mit dem Geld«, klingt lahm und lau. Wer dagegen sagt: »Ich bin zu sorglos umgegangen mit dem Geld«, steht zu sich und vermittelt Stärke – obwohl er gerade
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