Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
als chronische Aufschieber. Sie packen niemals etwas sofort an und sind oft sogar stolz darauf. Unter Druck, behaupten sie, könnten sie besser arbeiten. Subjektiv gesehen stimmt das sogar, aber nur eine Zeit lang. Auf lange Sicht kann die dauernde verborgene Angst, es vielleicht doch nicht zu schaffen, zu einer Depression führen. Deshalb lohnt es sich auch für subjektiv zufriedene Aufschieber, ihren Arbeitsstil zu ändern.
Das Anfangen trainieren
Aufschieber schieben vor allem das Anfangen auf. Überlisten Sie sich, indem Sie beschließen: Ich fange die ungeliebte Aufgabe jetzt sofort an, höre aber bald wieder damit auf. Sie werden sehen: Beim nächsten Mal fällt das Anfangen schon viel leichter. (Natürlich wäre es toll, wenn Sie die Angelegenheit wie hier > beschrieben auch beenden würden, aber für Sie als Aufschieber gelten besondere Bedingungen.) Sie machen es damit wie ein Sportler nach einer Verletzung: Sie trainieren nicht den ganzen Körper, sondern nur den besonders schwierigen Teilbereich, das Anfangen.
Den Anfang überspringen
Eine Variante, die besonders bei schriftlichen Arbeiten hilft: Fangen Sie nicht mit dem Anfang an. Bei vielen schriftlichen Arbeiten, von der E-Mail bis zu einem Buchmanuskript, fallen die ersten Sätze oder Seiten besonders schwer. Beginnen Sie daher mit dem zweiten Satz oder hiermit > . Wenn Sie erst einmal die Hürden des Anfangens genommen haben, wird es Ihnen leichter fallen, später die fehlenden Teile zu ergänzen.
Probeweise pünktlich
Auch wenn Sie sich als schlimmen Terminchaoten sehen: Hören Sie probeweise drei Wochen lang damit auf. Am besten geht das nach einem Urlaub, wenn Sie voller Energie für einen Neuanfang stecken.
Sehen Sie die drei Wochen Pünktlichkeit als interessanten Selbstversuch, ganz ohne Hintergedanken, danach ein neuer Mensch zu sein. Dann kann nach dieser Phase alles möglich werden für Sie.
Nutzen Sie die Kraft der Beobachtung
Wer alleine arbeitet, findet mehr Gelegenheiten zum Aufschieben als jemand, der von anderen beobachtet und begleitet wird. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihren Fortschritt wahrnehmen, kontrollieren und Ihre Erfolge auch loben. Geben Sie bekannt, was Sie bis wann schaffen möchten. Lassen Sie sich unterstützen, anfeuern, und überlisten Sie Ihren inneren Schlendrian mit dem dadurch entstehenden sozialen Sog.
Nehmen Sie den Schluss vorweg
Stellen Sie sich immer wieder vor wie es sein wird, wenn Sie Ihre (so oft verschobene) Aufgabe endlich erledigt haben: Wie erleichtert Sie sich fühlen werden, wie andere Sie dafür loben oder feiern werden oder was es Ihnen finanziell bringt. Damit bekämpfen Sie die Visions- und Mutlosigkeit, den Hauptnährboden für das Heutenicht-Syndrom.
Machen Sie mehr Pausen
Das klingt in den Ohren eines Aufschiebers wie Hohn, denn wenn er endlich einmal arbeitet, arbeitet er in der Regel wie ein Verrückter pausenlos. Wird er davon krank oder unzufrieden, bestätigt sich damit sein Vorurteil über seine eigene Selbstaufopferung.
Das beste Gegenmittel: Erinnern Sie sich an Ihren kleinen Finger. Zwingen Sie sich zu kleinen Fluchten, regelmäßigen Unterbrechungen, in denen Sie aufstehen, den Raum verlassen oder wenigstens ans Fenster gehen und den Himmel betrachten.
Eine Uhr mit einem Halb- oder Viertelstundenschlag kann Ihnen helfen, sich ans Pausenmachen zu erinnern.
Klären Sie das wahre Ziel
Arbeiten, bei denen Sie am Ende von anderen bewertet werden (eine Seminararbeit, eine Rede schreiben, einen Projektplan erstellen), sind besonders gefährdet, aufgeschoben zu werden. Zugleich sind dies aber gerade die Tätigkeiten, die für Ihren persönlichen und beruflichen Erfolg besonders wichtig sind. Deshalb ein bewährter Rat: Nehmen Sie (am besten persönlich oder per Telefon) Kontakt auf mit dem, der Ihre Arbeit beurteilen wird. Sobald zwischen Ihnen eine menschliche Verbindung besteht, wird es Ihnen leichter fallen, sich wieder der aufgeschobenen Aufgabe zu widmen. Außerdem erfahren Sie möglicherweise, dass etwas völlig anderes erwartet wird, als Sie sich die ganze Zeit vorgestellt hatten. Dadurch vermeiden Sie unnötige Mehrarbeit.
Besiegen Sie das große U zuerst
Der Rationalisierungsexperte Gustav Großmann (1893–1973) wurde 1927 mit einer ganz einfachen Erkenntnis berühmt: Der Mensch schiebt auf, was für ihn unangenehm ist. »Die Stimmung bestimmt«, war sein Motto. Hat man das jedoch erst einmal als eigenes Persönlichkeitsmuster durchschaut, lässt sich ziemlich
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