Du hast meine Sinne entflammt
einfach nicht glauben, dass du das getan hast.“
Caine folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. „Aber es war doch nur die Wahrheit. Ich habe die gleiche Lampe wirklich in einem anderen Geschäft zwanzig Dollar billiger gesehen.“
„Aber musstest du das der Verkäuferin ausgerechnet vor dem Geschäftsführer sagen?“
Caine zuckte mit den Schultern. „Wenn ihm das nicht passt, dann muss er eben dafür sorgen, dass seine Preise konkurrenzfähig sind.“
„Ich wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken, wenn ich nicht so damit beschäftigt gewesen wäre, mein Lachen zu unterdrücken. In dieses Geschäft gehe ich auf jeden Fall nie wieder.“
„So lange der seine Preise nicht reduziert, hat das auch wenig Zweck.“
Diana strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah ihn an. „In dir ist wohl doch mehr schottisches Blut, als ich zuerst angenommen hatte.“
„Das kann schon sein. Komm, wir sehen uns hier einmal um.“
Diana ging an den vielen Ausstellungsstücken entlang, die das Antiquitätengeschäft zu bieten hatte. Mal nahm sie einen kleinen, ganz besonders schönen Spiegel in die Hand, dann drehte sie ein feingeschliffenes Kristallglas zwischen den Fingern und hielt es gegen das Licht, „jetzt sind wir schon über eine Stunde unterwegs, und ich habe überhaupt noch nichts gekauft“, sagte sie über die Schulter hinweg zu Caine. „Dabei hat mir dieser Stuhl vorhin sehr gut gefallen.“
„Wir können ja später noch einmal zurückgehen, wenn wir in der Zwischenzeit nichts finden, was dir besser gefällt. Sieh mal hier.“ Er hatte einen mit Samt ausgeschlagenen Holzkasten gefunden, in dem zwei reich verzierte Duellpistolen lagen. Caine besah sie sich etwas näher und stellte fest, dass die Pistolen zweifellos aus dem schottischen Hochland stammten. Die Schäfte waren kupferbeschlagen, und die Kolben wie Widderhörner geformt. Die würden seinem Vater gefallen.
„Sammelst du so etwas“, fragte Diana und blieb neben ihm stehen.
„Nein, mein Vater.“
„Sie sind sehr schön.“
Caine sah sie überrascht an. „Ziemlich ungewöhnlich für eine Frau, dass sie Waffen schön findet.“
Diana schüttelte verneinend den Kopf. „Du vergisst, dass ich einem kriegerischen Volk entstamme. Du übrigens auch“, fügte sie hinzu und lächelte. „Nur dass die Comanchen keine solchen Pistolen benutzt haben. Deine Vorfahren dagegen sehr wohl.“ Sie drehte sich bereits wieder um, begierig, ihre Entdeckungstour durch den Laden fortzusetzen. „Wenn du dafür einen Preis aushandeln willst, sehe ich mich inzwischen weiter um.“
Nie hätte sie geglaubt, dass Caine Gefallen daran finden würde, einen Samstagmorgen mit ihr in Antiquitätenläden zu verbringen. Sie begann schon fast, sich an seine Gesellschaft zu gewöhnen und sie als ganz selbstverständlich hinzunehmen.
Caine. Wenn er nicht in ihrer Nähe war, gestand Diana sich ein, dass sie diesen Mann genauso wollte wie er sie. Was sie nur immer wieder zurückschrecken ließ, war die Angst vor der Intensität ihrer Gefühle. Es fiel ihm so leicht, Leidenschaft in ihr zu wecken und ihren kühlen Verstand auszuschalten.
Es hatte andere Männer in ihrem Leben gegeben, aber niemals hatte sie dabei so die Kontrolle über sich verloren, wie jetzt mit Caine. Sie musste vorsichtig sein, sehr vorsichtig, wollte sie nicht Gefahr laufen, dass Caine MacGregor ihr ganzes Leben über den Haufen warf.
Im hinteren Teil des Ladens entdeckte Diana etwas versteckt einen zierlichen gepolsterten Stuhl. Der blassblaue Brokatstoff war noch in sehr gutem Zustand, und als sie einen Blick auf das Preisschild warf, stellte sie fest, dass er genau im Rahmen dessen lag, was sie sich leisten konnte.
Diana richtete sich auf und ließ ihre Blicke durch den Laden wandern auf der Suche nach einem Verkäufer. Plötzlich sah sie ihn – ihren Schreibtisch! Genau so hatte sie ihn sich vorgestellt. Elegant, nicht zu wuchtig, aus poliertem Kirschbaumholz. Genau das Gegenteil von dem Schreibtisch, den sie bei Barclay so hässlich gefunden hatte. Die Schubladen hatten zierliche Griffe aus Messing, und die blank polierte Platte schimmerte im Licht. Ein Traum würde in Erfüllung gehen.
Diana konnte ihn sich sofort in ihrem Büro vorstellen, dazu den Stuhl mit dem blauen Polster. Der Schreibtisch voll beladen mit Akten – und das Ganze gegenüber dem Kamin, in dem leise ein Feuer knisterte.
„Ich sehe, du hast ihn gefunden.“
Diana griff begeistert nach Caines Arm. „Ist er
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