Du hast meine Sinne entflammt
dürfen.“
Gerührt gab Justin ihr einen Kuss und murmelte einige Worte in der Sprache ihres Stammes. „Ich hab’s verlernt“, sagte Diana.
„Danke“, übersetzte Justin, „Tante meiner Kinder.“
„Wo bleibt der Champagner“, ertönte plötzlich Daniels Stimme. „Das muss gefeiert werden. Ein kleiner MacGregor ist unterwegs.“
„Blade“, korrigierten Justin und Diana gleichzeitig.
„Richtig, Blade.“ Daniel hielt seine Tochter immer noch im Arm, und jetzt legte er auch Justin einen Arm um die Schulter und zog ihn an sich. „Das Blut der Blades und der MacGregors vereint – unschlagbar!“
Er ließ Justin und Serena los, kam auf Diana zu und drückte sie an sich. „Blade und MacGregor“, wiederholte er noch einmal und lachte laut. „Wenn die nicht unschlagbar sind!“
Diana fühlte sich so fest an seinen mächtigen Brustkasten gedrückt, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam. Erst einige Augenblicke später wurde ihr bewusst, was Daniel MacGregor damit gemeint hatte. Er hatte nicht mehr von Justin und Rena gesprochen … Nein, von Caine und ihr!
Sie sah verstohlen zu Caine hinüber. Er begegnete ihrem Blick, lächelte zärtlich und prostete ihr dann mit seinem vollen Glas zu.
Caine hatte sich in den Schaukelstuhl in seinem Zimmer gesetzt, rauchte und sah hinaus in die fahle Winternacht. Er wusste genau, dass er nicht würde schlafen können, und so hatte er sich gar nicht erst ins Bett gelegt. Im Haus war alles still, nachdem es vor einer Stunde noch vom Reden und Lachen der großen Familie erfüllt gewesen war.
Erstaunlich, wie gut Diana sich hier sofort angepasst hat, dachte er. Von Anfang an hatte es ausgesehen, als gehöre sie hierher, in das Haus seiner Kindheit. Er sah auf die Glut seiner Zigarette und dachte wieder einmal darüber nach, warum er nicht aufhören konnte, an sie zu denken. Ob er in der Kanzlei am Schreibtisch saß, im Auto zu einem Termin fuhr – ja, selbst vor Gericht ertappte er sich immer wieder dabei, dass er an Diana dachte.
Caine wandte sich vom Fenster ab, zündete sich noch eine Zigarette an und wanderte ruhelos in seinem Zimmer auf und ab. Plötzlich blieb er stehen und blickte nachdenklich vor sich hin.
Er würde um Dianas Liebe werben müssen. Doch wie stellte ein Mann so etwas an? Um Liebe werben … Irgendwie wusste er, dass Diana ganz sicher nicht zu der Art Frau gehört, um deren Liebe ein Mann werben konnte. Entweder sie liebte, oder sie liebte nicht.
Vielleicht liebte sie ihn, war aber nicht bereit, es zuzugeben.
Auf einmal begehrte er sie wieder. Es kam ganz plötzlich – di ese Sehnsucht nach ihrer Weichheit, ihrer Wärme. Diana würde jetzt in dem hohen, weiten Himmelbett schlafen. Ohne noch länger darüber nachzudenken, drückte er seine Zigarette aus und verließ das Zimmer.
Caine kannte jeden Zentimeter dieses Hauses. Ohne zu stol pern oder irgendwo anzustoßen, fand er die Tür zu Dianas Zimmer, öffnete sie und betrat den Raum. Durch die großen Fenster fiel blasses Mondlicht und tauchte das große Bett in ein unwirkliches Licht. Nur schwach leuchteten die ausgebrannten Scheite im Kamin.
Diana hatte sich unter dem Oberbett zusammengerollt. Ihr regelmäßiges leises Atmen war kaum zu hören. Sehnsüchtige Gefühle überkamen Caine, während er sie betrachtete, die ihn fast schmerzten. Und auf einmal wusste er, wie es wäre, neben ihr Nacht für Nacht zu schlafen; wie es wäre, neben ihr jeden Morgen aufzuwachen. Und er wusste auch, wie es wäre, sein Leben ohne sie zu verbringen. Er beugte sich zu ihr hinunter und strich mit den Lippen zärtlich über ihr Gesicht.
„Diana“, murmelte er, als sie im Schlaf seufzte und sich unter der Decke streckte. Dann wisperte er wieder ihren Namen und küsste ihr schlaftrunkenes Gesicht. „Ich will dich.“ Er schloss ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss, der sie in die Wirklichkeit zurückholte.
Sie gab einen leisen Ton des Entzückens von sich, und einen Augenblick erwiderte sie seine Liebkosungen, ehe sie ganz wach wurde und erschrocken auffuhr.
„Caine!“ rief sie empört und spürte, wie sehr ihr Herz klopfte aus Angst, aber auch aus Verlangen. „Du hast mich zu Tode erschreckt.“
„Den Eindruck habe ich nicht gehabt“, erwiderte er leise und setzte sich auf das Bett. Er nahm sie bei den Schultern und zog sie an sich.
„Was tust du hier? Es ist mitten in der …“ Sein Mund brachte sie zum Schweigen. Langsam ließ er seine Hände unter die Decke gleiten und fand zu
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