Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
Ziel wahrscheinlich nicht erreichen. In unserem Unterbewusstsein herrscht, wie bereits erklärt, das Prinzip der »Wortwörtlichkeit«. Erkennen Sie es, das kleine Wort »irgendwann«? Genau. In diesem Fall bedeutet es eben auch, dass Sie sich selbst keinerlei zeitliche Begrenzung auferlegen.
Wenn Sie sich stattdessen sagen: »Ich möchte im nächsten Jahr das Stück ‚Für Elise’ spielen können.«, dann können Sie sich in einem Jahr ans Klavier setzen, und Sie können das Stück spielen oder eben nicht.
Damit komme ich zum nächsten Punkt: Das Ziel sollte messbar sein. Das bedeutet nicht unbedingt, dass es in Zahlen auszudrücken sein muss. Es reicht, wenn Sie wissen, wie sich es anfühlt, wenn Sie das betreffende Ziel erreicht haben. Ihr Ziel auf dem Klavier ist messbar, entweder Sie können das Stück spielen oder eben nicht. Wenn Sie das Ziel haben: »Ich möchte, wenn ich im Flugzeug sitze, ganz entspannt und ausgeglichen sein.«, werden Sie eine Vorstellung davon haben, wie sich das anfühlen müsste. Also ist auch dieses Ziel für Sie messbar, nämlich wenn Sie im Flugzeug sitzen und es sich eben so anfühlt.
Wann immer Sie ein Ziel formulieren, können Sie sich selbst fragen: »Was werde ich sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen, wenn ich das Ziel erreicht habe?« Haben Sie es erkannt? Da ist es wieder: VAKOG, der Bezug auf all unsere Sinneskanäle.
Die Wunderfrage
Manchmal gelingt es einem nicht, seine Ziele zu formulieren. Man ist sich selbst darüber im Unklaren, was man denn genau erreichen möchte. Dafür gibt es jedoch ein ausgezeichnetes Mittel: die Wunderfrage.
Die Wunderfrage stellen
Stellen Sie sich selbst die Frage: »Wenn über Nacht ein Wunder geschehen würde, ich also morgens wach werde und alles wäre genau so, wie ich es gern hätte: Woran würde ich es merken? Woran würden andere es merken? Und woran würde ich merken, dass andere es merken?
Diese Wunderfrage, die wir an uns selbst richten, hat meistens zur Folge, dass das Ziel sehr sinnesspezifisch formuliert wird: »Ich bin, schon bevor ich in das Flugzeug steige, vollkommen entspannt, ich habe warme Füße und Hände. Mein Puls ist langsam und stark. Meine Gedanken kreisen um angenehme Dinge, und ich freue mich auf meinen Urlaub.«
Manchmal tauchen auch negativ formulierte Beschreibungen in uns auf. Wie zum Beispiel: »Ich habe keine Angst.« Oder: »Ich möchte keine Angst mehr haben.« Stellen Sie in diesem Fall die Gegenfrage, um eine positive Formulierung zu bekommen: »Was möchte ich denn stattdessen erleben?«
Ein Ziel sollte – wie bereits gesagt – in möglichst viele Teilziele unterteilt sein. Und seien diese noch so klein! Jedes noch so kleine erreichte Ziel sollten Sie dann auch feiern. Seien Sie stolz auf das Erreichte. Auf diese Weise halten Sie die Motivation aufrecht und sorgen dafür, dass keine Frustration eintritt. Denn die tötet jede Motivation ab. Also sollten wir Frustration so gut es geht vermeiden. Manchmal erlebe ich es auch, dass Klienten sich mit ihren vielen Zielen völlig überlasten. Dann kann es sehr hilfreich sein, sich erst einmal nur ein oder zwei Ziele vorzunehmen, damit es aus eigenen Kräften machbar bleibt.
Aber was, wenn wir doch einmal »gescheitert« sind? Hier biete ich gern das Bild einer Treppe an. Ganz egal, ob man in seiner Vorstellung die Treppe rauf- oder runtergeht, am Ende sollte das Ziel stehen. Und dann kann es auch einmal passieren, dass man eine oder mehrere Stufen zurückfällt. Man darf einfach nicht aus den Augen verlieren, dass man die Treppe hinauf (oder hinunter) will. Hierdurch verliert man seine Ziele nicht aus den Augen, und Frustration wird vermieden.
Bei vielen Zielen ist es wichtig, dass man durchhält und auf dem richtigen Kurs bleibt. Wenn Sie zum Beispiel rauchfrei leben wollen (Haben Sie die positive Formulierung bemerkt?) und sich das Ziel gesetzt haben: »Meine Wohnung soll angenehm riechen!«, kann es sein, dass Sie nur noch auf dem Balkon rauchen. Das gesetzte Ziel – nämlich, dass die Wohnung angenehm riecht – haben Sie damit erreicht. Doch eigentlich wollen Sie ja rauchfrei leben. Dann müssen Sie das wirkliche Ziel Ihrem Unterbewusstsein unbedingt immer wieder anbieten, denn nur so kann es im wahrsten Sinne zu einer Gewohnheit werden. Unser Unterbewusstsein geht meist den Weg, den es schon kennt. Wenn ich also eine neue »Angewohnheit« anbieten möchte, dann muss ich es immer wieder tun. Damit ein neuer Trampelpfad entsteht.
Dazu
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