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Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen

Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen

Titel: Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina L'Habitant
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gelöst hat. Denn mit jeder Kritik von außen würde der Glaube an die eigenen Fähigkeiten schwinden. Den allermeisten Erwachsenen fällt es sehr schwer, sich auf diese Sichtweisen einzulassen. Es ist unvorstellbar für sie, in Lernprozesse nicht einzugreifen und sie nicht zu kommentieren: Kritik oder Hilfe in Form von Ratschlägen werden immer noch als optimale Förderung des persönlichen Wachstums angesehen. Auch Unfertiges ruhen zu lassen können Erwachsene nicht gut aushalten. Viel zu schnell greifen sie ein, bewerten oder erteilen Ratschläge. Das alles schärft jedoch nur den Blick für die menschliche Unvollkommenheit.
    Aber Schüler, an die man glaubt, weil man das Gute in ihnen sieht, die wachsen über sich selbst hinaus. Kümmern wir uns also um das, was gelingt, und nicht um das, was nicht gelingt! Menschen in ihren Stärken zu sehen, ihnen mutmachend auf die Schulter zu klopfen, sie anzulächeln – all das ist der Dünger für persönliches Wachstum, nur so kann man sich entwickeln. Das sollte umgehend Schule machen!
    Werte vermitteln
    Werte geben dem Leben Sinn und Orientierung. Damit wird das Handeln eines Menschen zielgerichtet. Werte müssen vorgelebt werden, damit der Heranwachsende zu einer reflektierten Einstellung gelangen kann, welche Verhaltensweisen wünsehenswert
sind und welche nicht. Nur der Vorbildcharakter kann diese Werteorientierung liefern und zu entsprechendem Handeln auffordern. Nur darüber zu reden bringt dagegen gar nichts. Ein Lehrer, der über faule Schüler klagt und selbst unpünktlich und schlecht vorbereitet zum Unterricht erscheint, ist unglaubwürdig.
    Neben dem Elternhaus ist insbesondere die Schule für die Wertevermittlung verantwortlich. Redensarten wie »Wie du mir, so ich dir«, »Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu« oder »Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen« beinhalten Wertvorstellungen, die im alltäglichen Miteinander geklärt werden wollen. Nur so kann der Heranwachsende seine gesellschaftlichen Rechte und Pflichten ordnen.
    Was aber ist ein Wert? Da gibt es meiner Meinung nach vor allem eine Größe, durch die der Mensch überhaupt erst zu einem hohen ethischen Bewusstsein kommen kann: der eigene Wert. Nur wer über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügt, ist bereit für ein würdiges Miteinander. Denn Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl gleichen ihre Unzulänglichkeiten oft durch arrogantes oder unterwürfiges Verhalten aus, behandeln ihr Gegenüber besonders schlecht oder agieren unangemessen aufopfernd. Das alles sind keine guten Voraussetzungen für das gelungene Miteinander, denn dafür bedarf es einer Begegnung auf Augenhöhe. Je wertvoller sich ein Mensch fühlt, weil er weiß, was er kann und dass er sich selbst so mag, wie er ist, desto unabhängiger wird er vom Urteil anderer. Je respektvoller er mit sich selbst umgeht, umso rücksichtsvoller wird er sein Gegenüber behandeln. Und er wird wünschen, dass es dem anderen ebenfalls gut geht. Wenn wir also ein würdiges Miteinander aller Menschen fordern, dann müssen wir am Aufbau eines starken Selbstwertgefühls bei jedem Einzelnen arbeiten, denn durch das Empfinden von einem eigenen
Wert wird der Mensch erst befähigt, eine hohe ethische Wertevorstellung zu entwickeln.
    Damit ist klar, welche Werte Schule vermitteln muss: Sie muss den Heranwachsenden dazu befähigen, Selbstwertgefühl aufzubauen und sich damit als vollwertiges Mitglied einer Gesellschaft fühlen zu können. Schule muss darüber hinaus das grundlegende Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit und Geborgenheit stillen. Wichtig dabei: Nur Hilfe zur Selbsthilfe stärkt das Selbstbewusstsein des Menschen. Damit wären wir wieder beim Thema Verantwortung.
    Die ersten Werte, die ein Heranwachsender demzufolge als Rüstzeug für sein Leben mitbekommen muss, sind der uneingeschränkte Glaube an sich selbst, daran, dass er etwas leisten kann und dass er die Verantwortung für sein Leben selbst übernehmen kann. Jeder, der einen jungen Menschen dabei unterstützt, ein positives Selbstbild zu entwickeln, bringt kostbares Saatgut zur Entfaltung und erntet einen in seiner Persönlichkeit gefestigten Menschen, der durch seine Stabilität wiederum zu konstruktiven Begegnungen mit anderen Menschen befähigt wird. Eine ganze Gesellschaft kann davon profitieren, wenn sie sich die Mühe macht, alles zu vermeiden, was Minderwertigkeitskomplexe im Menschen weckt.
    Folgende Werte sollten Lehrer

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