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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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arme Kerl vermisst die geheimen Militäroperationen, in die er früher verwickelt war, denn er ist ungeheuer aufgekratzt, das ist nicht zu übersehen.
    Fragt mich nicht, wie Westford auf die Idee gekommen ist, einen Deal mit Devlin eingehen zu wollen. Ich habe eine Stunde lang mit ihm rumgestritten und ihm gesagt, ich würde ihn auf keinen Fall zigtausend Dollar seines eigenen Geldes zahlen lassen, um mich freizukaufen. Ich habe argumentiert, bis ich heiser war, aber Westford war nicht davon abzubringen. Er meinte, er würde mit Devlin verhandeln, ob mit oder ohne meine Zustimmung.
    Bevor er den Deal mit Devlin gemacht hat, haben Westford und ich uns zusammengesetzt und lange miteinander geredet. Er war bereit, Devlin anzubieten, mich loszukaufen, egal wie hoch der Preis sein würde … unter einer Bedingung.
    Ich muss entweder zum Militär oder aufs College.
    Das war’s. Der Professor ist bereit, eine ungeheure Menge Bargeld von seinem Konto zu nehmen, um mich von Devlins Ketten freizukaufen, aber es ist eine Bedingung daran geknüpft. »Im Grunde ist das Sklaverei«, habe ich heute Nachmittag zu ihm gesagt, als wir den Plan im Detail durchgegangen sind.
    »Jetzt lenk nicht ab, Carlos. Haben wir eine Abmachung oder nicht?«, hat er erwidert.
    Ich habe ihm die Hand drauf gegeben, doch zu meiner Überraschung zog er mich in eine feste Umarmung und sagte, dass er stolz auf mich sei. Es ist komisch, dass jemand, der die Wahrheit über mich kennt und weiß, was ich getan habe, sich Sorgen um meine Zukunft macht und sich wünscht, dass ich etwas aus meinem Leben mache.
    Devlin hat dem Professor vierundzwanzig Stunden gegeben, um mit fünfzigtausend Dollar zu ihm zu kommen und mich freizukaufen, unter der Bedingung, dass ich vorher zu einem geheimen Treffpunkt in Bush komme und mich vor Verbündenten der Guerreros mit Rodriguez als einheitliche Front präsentiere. Ich schätze, irgendein großer Deal steht an, aber die mexikanischen Drogenbosse trauen Devlin nicht. Ich frage mich, ob der Straßenkampf mit den R6 schon im Gange ist.
    Wir sind mit dem Auto auf dem Weg nach Bush, um Devlin und Rodriguez zu treffen. Westford hat das Geld in der Sporttasche zu seinen Füßen. Ich sitze auf dem Rücksitz und sehe die beiden Männer an, die meine Verbündeten geworden sind. Die Vorstellung, meinen Bruder und den Professor dabeizuhaben, lässt mein Herz stärker pochen. Der Plan war, dass ich das allein regle, und nicht, dass jemand mit mir untergeht. Devlin ist mein Problem, aber sie haben es zu ihrem gemacht.
    Ich muss daran denken, wie Kiara mit ihren Fingern über eins meiner Tattoos gefahren ist. La rebelde . Ich bin kein besonders beeindruckender Rebell, wenn ich einen alten Mann und meinen großen Bruder als Verbündete brauche. Aber auch wenn ich ein ungutes Gefühl im Magen habe, weil sie mich begleiten, muss ich zugeben, dass ich nicht weiß, was zum Teufel ich ohne sie machen würde.
    »Es ist immer noch Zeit für euch beide, auszusteigen. Ich kann da auch allein reingehen.«
    »Das wird nicht passieren«, erwidert Alex. »Ich komme mit dir, was auch geschieht.«
    Westford tätschelt die Tasche mit dem Geld. »Ich bin bereit.«
    »Das ist eine verflixt große Menge Geld, Professor. Sind Sie sicher, dass Sie sich davon trennen wollen? Sie könnten jede Verantwortung für mich von sich weisen und das Geld behalten. Ich würde Ihnen noch nicht mal einen Vorwurf machen.«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich werde keinen Rückzieher machen. «
    »Wenn einer von euch das Gefühl hat, dass etwas im Busch ist, seht zu, dass ihr schnell da rauskommt«, sage ich zu ihnen. »Devlin wird sicherstellen, dass seine Leute in der Überzahl sind.«
    Alex fährt langsam durch Bush. Die Straßen erinnern mich an Fairfield, unsere Heimatstadt in Illinois. Wir haben nicht auf der wohlhabensten Seite der Stadt gelebt. Manche Menschen haben sich geweigert, durch die Southside zu fahren, weil sie Angst vor einem Überfall hatten, aber für uns war es zu Hause.
    Eine Gruppe Jungs in unserem Alter stehen an der Ecke und mustern Alex’ ausgefallenen Wagen argwöhnisch. Wenn wir so aussehen, als wüssten wir, was wir tun und als hätten wir ein Ziel, wird alles gut gehen. Wenn wir uns verhalten, als hätten wir keinen Schimmer, wo wir sind oder wo es hingeht, sind wir geliefert.
    Als Alex auf eine kurvige Zufahrt biegt und vor etwas hält, das wie ein verlassenes Lagerhaus aussieht, laufen Schauer über meinen Rücken. Warum hat Devlin darauf

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