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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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nicht, ob meinem Bruder oder Devlin das aufgefallen ist, aber ich habe es auf jeden Fall bemerkt. »Und was haben Sie herausgefunden?«, fragt Westford.
    »Das ist das Seltsame daran«, sagt Devlin. »Nicht viel. Was mich annehmen lässt, dass Sie irgendeine Art Verbindung zum Geheimdienst haben. Vielleicht sind Sie nur hier, um mich hochzunehmen.«
    Ich kann nicht anders als zu lachen. Der Professor hat keine Verbindungen zum Geheimdienst. Vielleicht war er in seinen glorreichen Tagen ein Undercoversoldat für besondere Operationen, aber jetzt ist er einfach nur noch Kiaras und Brandons Dad. Den größten Thrill erlebt er beim Familienabend, verflucht.
    »Die einzigen Verbindungen, die ich habe, sind die in die Psychologische Fakultät an der Universität.«
    »Gut, denn wenn ich herausfinde, dass Sie Verbindungen zu den Cops unterhalten, werden Sie und diese Kinder bereuen, mich je getroffen zu haben. Rodriguez hat mir erzählt, Ihre Frau habe einen Brief für die Polizei, der Ihre Sicherheit garantieren soll. Ich mag keine Drohungen, Professor. Öffnen Sie die Tasche.«
    Westford öffnet sie und nimmt das Geld heraus. Als Devlin sich überzeugt hat, dass das ganze Geld da und nicht markiert ist, befiehlt er mir, es zu nehmen und ihm zu geben.
    »Jetzt haben wir nur noch eine geschäftliche Sache zu klären«, sagt Devlin und zeigt auf mich. »Du und Rodriguez, ihr werdet ein paar wichtige Freunde von mir treffen. In Mexiko.«
    Wie bitte? Auf gar keinen Fall.
    »Das war nicht Teil der Abmachung«, sagt Westford.
    »Nun, ich habe sie eben geändert«, erwidert Devlin. »Ich habe das Geld, eine Waffe und die Macht dazu. Sie haben nichts.«
    Kaum hat er das gesagt, beginnt der Boden zu zittern, als befänden wir uns mitten in einem Erdbeben.
    »Es ist eine Falle«, ruft jemand durch die Tür. Devlins Männer rennen wild durcheinander, sie kommen nicht länger ihrer Pflicht nach, den Boss zu beschützen, sondern versuchen, ihre eigene Haut zu retten.
    DEA-Agenten in blauen Jacken stürmen das Lagerhaus, die Pistolen im Anschlag. Sie befehlen allen, sich auf den Boden zu legen.
    Devlins Blick irrt wild umher, er sieht aus, als sei er zu allem bereit, als er die Fünfundvierziger aus dem Hosenbund zieht und damit auf den Professor zielt.
    »Nein!«, schreie ich, dann werfe ich mich nach vorn, um Devlin die Waffe aus der Hand zu stoßen. Niemand wird Westford töten, sogar wenn es bedeutet, dass ich in der Leichenhalle ende. Ich höre, wie die Waffe losgeht, und fühle, dass mein Oberschenkel in Flammen steht. Blut tropft mein Bein runter und landet auf dem Betonboden. Das Ganze ist irgendwie surreal, und ich habe Angst, mein Bein anzusehen. Ich weiß nicht, wie schlimm es ist, nur, dass es sich anfühlt, als klammerten sich tausend Bienen mit ihrem Stachel an meinem Oberschenkel fest. Alex will Devlin angreifen, aber der ist zu schnell. Er richtet die Waffe auf meinen Bruder und das Blut gefriert in meinen Adern. Ich krieche auf Devlin zu, um ihn aufzuhalten, aber Westford hält mich zurück, während gleichzeitig der weißblonde Typ mit einer Glock in den Raum stürmt. »Polizei! Lassen Sie die Waffe fallen!«, befiehlt er.
    Was zum …
    Blitzschnell hat Devlin seine Waffe auf den Weißblonden gerichtet und sie schießen aufeinander. Ich halte den Atem an und stoße ihn erleichtert wieder aus, als Devlin zu Boden geht. Er hält sich die Brust. Seine Augen sind offen und eine Blutlache breitet sich unter ihm aus. Der stechende Schmerz, den die Vorstellung in mir ausgelöst hat, meinen Bruder oder Westford durch Devlins Hand zu verlieren, lässt mich die Augen schließen.
    Als ich sie wieder öffne, erhasche ich aus dem Augenwinkel einen Blick auf Rodriguez. Er zielt mit seiner Waffe auf den weißblonden Undercoveragenten. Ich versuche, den Agenten zu warnen, aber zu meiner Überraschung schnappt sich Westford Devlins Waffe und erschießt Rodriguez, als sei er ein ausgebildeter Scharfschütze.
    Westford bellt einem der DEA-Agenten Befehle zu, während er und Alex mich aus dem Lagerhaus tragen.
    »Sind Sie bei der DEA?«, frage ich Westford mit zusammengebissenen Zähnen, denn mein verfluchtes Bein schmerzt wie die Hölle.
    »Nicht ganz. Lass uns einfach sagen, ich habe immer noch Freunde ziemlich weit oben.«
    »Heißt das, Sie dürfen die Fünfzigtausend behalten?«
    »Jawohl. Ich schätze, unser Deal ist damit gestorben. Du musst nicht aufs College oder zum Militär.«
    Zwei Sanitäter eilen mit einer Trage zu uns. Sie

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