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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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meine Zweifel habe, was ihre Beziehung angeht.
    Es versetzt mir einen Schock, Luis im Bug sitzen zu sehen. Er trägt nichts weiter als eine lange Badeshorts, die seinen natürlich gebräunten Waschbrettbauch und eine dünne Linie Haar unverhüllt lässt, die an seinem Nabel beginnt und im Bund der auf den Hüften sitzenden Badehose verschwindet.
    Wow. Ich hasse, dass ich versucht bin, ihn sabbernd anzustarren.
    »Wer hat dich eingeladen?«, frage ich.
    »Du offenbar nicht«, entgegnet er.
    »Gönn dem armen Kerl mal ’ne Pause«, schaltet Derek sich ein, der schon am Steuerrad steht.
    »Glaub ja nicht, das hier sei ein Date«, sage ich leise zu Luis, als er aufsteht und mir seine Hand anbietet, um mir auf das Boot zu helfen.
    Luis runzelt die Augenbrauen. »Wer hat hier was von einem Date gesagt? Ich hab nichts von einem Date gesagt. Hey, Derek, hast du was von einem Date gesagt?«
    »Eigentlich warst du das. Du hast gesagt, du würdest Nikki gerne fragen, ob sie mit dir ausgeht, wärst aber zu schissig dazu.«
    »Das scheint ja ein interessanter Nachmittag zu werden. Luis, zwischen uns wird nichts passieren. Wir haben uns geküsst. Es war eine blöde Idee. Das war’s.«
    Luis macht ein schmatzendes Geräusch mit den Lippen und zwinkert mir zu. »Was immer du sagst, mi chava .«
    »Hör auf, mich so zu nennen.«
    »Mm-mm«, sagt er ablehnend.
    Derek lässt den Motor an und bald darauf fliegen wir über das Wasser. Derek und Kendall stehen am Steuer und Luis und ich sitzen im Heck. Ich habe Luis gegenüber Platz genommen, anstatt neben ihm, hauptsächlich weil ich Angst habe, ich könnte mich, während wir über die Wellen schießen, panisch an ihn klammern. Ich liebe es, auf einem Boot zu sein, aber ich ziehe ein langsames Tempo vor. Unglücklicherweise teilt Derek diese Philosophie nicht. An die Reling gekrallt, bete ich, dass wir nicht kentern.
    Ich werfe Luis einen Blick zu. Er guckt fasziniert über die Reling nach unten und beobachtet, wie das Wasser an die Seite des Bootes schlägt. Ihm macht der Ritt definitiv Spaß.
    Als wir im Kielwasser eines anderen Bootes über eine besonders unruhige Welle fahren, schließe ich die Augen und umklammere die Reling fester.
    »Hast du Angst?«, ruft Luis mir über den Motorenlärm hinweg zu. Plötzlich ist er an meiner Seite. Ich kann die Hitze seines Körpers neben meinem spüren, und ich bin versucht, die Arme nach ihm auszustrecken, damit er mich festhält. Ich öffne die Augen und lasse den Blick schweifen, während die Szenerie an uns vorbeihuscht.
    Ich brauche keinen Kerl, um mich sicher zu fühlen. Das schaffe ich ganz allein. Die Reling gibt mir Halt. »Mir geht es gut.«
    »Du lügst. Wenn du die Reling noch fester umklammerst, wirst du die Blutzirkulation in deinen Fingern abschneiden.« Er rückt näher zu mir. »Ich möchte dich festhalten, Nikki. Lässt du mich?«

17
    Luis
    Ich weiß nicht, was dieses Mädchen an sich hat. Sie ist verletzbar und willensstark zugleich. Sie löst in mir den Wunsch aus, sie zu beschützen und gleichzeitig Stein für Stein der Mauer abzutragen, die sie um sich errichtet hat.
    »Lass mich dich festhalten«, sage ich wieder.
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein.«
    Ich rücke von ihr ab. Sie hält mich auf Abstand.
    »Ist es wegen Hunter oder einem anderen Typen?«
    »Nein, es ist, weil ich mit keinem etwas Ernstes anfangen will.«
    Ich zucke mit den Achseln. »Also lass uns nicht ernst sein. Lass uns Spaß miteinander haben und sehen, wohin es uns führt. Ich werde dir keinen Druck machen oder irgendwelche Spielchen spielen. Ich werde einfach ich selbst sein, so wie ich tatsächlich bin.«
    Ich weiß, dass sie darüber nachdenkt. Zumindest hat sie mich nicht umgehend zur Schnecke gemacht.
    »Das war ein Ritt, oder?«, ruft Derek, nachdem er vor Anker gegangen ist. Er wirft ein Schwimmfloß ins Wasser und springt mit einem Rückwärtssalto über Bord.
    Kendall hüpft als Nächste hinein. »Kommt schon, Leute!«, ruft sie uns aus dem Wasser zu.
    Nikki streift ihre Shorts und ihr Tanktop ab und darunter kommt ein roter Bikini mit schwarzem Bändchen zum Vorschein. Ich sehe zu, wie sie sich an den Bootsrand stellt, ihre Zehen ragen über Deck. Ich bin wie gebannt, versuche aber, es mir nicht anmerken zu lassen.
    »Also … Luis?« Sie blickt ohne die übliche Feindseligkeit zu mir zurück und schlägt einen spielerischen Ton an. »Du hast gemeint, wir sollten etwas Spaß haben. Besitzt du genug Mumm, um den Sprung zu

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