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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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mein Sohn die Mädchen entdeckt. Merk dir das, Paco.«
    »Uiis!«, brüllt Paco und windet sich aus dem Griff seiner Mom.
    »Paco. Tío Luis ist beschäftigt«, erklärt sie ihm. »Er kann jetzt nicht mit dir spielen.«
    »Ist schon gut«, sagt Nikki und löst ihren Blick von mir. »Ich muss sowieso langsam nach Hause.«
    Sobald Brittany ihn runterlässt, rennt Paco zu mir.
    »Wie geht es meinem kleinen taquito ?«, frage ich, hebe ihn hoch und gebe ihm High Five. »Solltest du nicht längst schlafen?«
    »Ja, sollte er«, wirft Brittany erschöpft ein. »Mein Sohn ist nachts gerne wach und schläft tagsüber … genau wie sein Vater.« Sie legt eine Hand auf ihren größer werdenden Bauch. »Dieses hier hält mich auch die ganze Nacht wach. Gott steh mir bei.«
    »Er ist ein Fuentes«, eröffne ich ihr stolz. »Stimmt’s, Paco? Wirst du bald einen kleinen Bruder haben, den du herumkommandieren kannst?«
    Er nickt.
    Brittany seufzt. »Hoffentlich ist es ein Mädchen. Die männlichen Mitglieder der Fuentes-Familie schaffen mich völlig. Ich verstehe nicht, wie deine Mutter es überlebt hat, mit drei von euch Jungs unter einem Dach zu wohnen.«
    »Es war nicht einen Moment langweilig.« Aus der Ferne dringt Carlos’ Lachen an mein Ohr. »Und das ist immer noch der Fall.«
    Alex ruft Brittany zurück ins Haus, sie verschwindet und lässt Paco bei mir auf dem Arm.
    »Kennst du mich noch?«, fragt Nikki und kitzelt meinen Neffen am Bauch. »Ich bin Nikki.«
    »Ki-ki!«, ruft Paco. »Ki-ki-ki-ki. Ki-ki-ki-ki.« Er wirft seinen Kopf hin und her, als sänge er ein Lied.
    »An seinen sprachlichen Fähigkeiten arbeiten wir noch«, erkläre ich ihr.
    Sie streicht sanft mit der Hand über Pacos Haar. »Er ist perfekt.«
    »Genau wie du.« Ich beuge mich zu ihr, um sie zu küssen, und einen Wimpernschlag lang sehe ich vor mir, wie dieser Moment sich in der Zukunft wiederholen wird … ich und Nikki mit unserem eigenen Kind.
    Nikki sagt: »Ich muss jetzt echt los. Wir haben morgen Schule, wie du weißt.«
    »Ich will nicht, dass du gehst.«
    »Ich hab mitbekommen, dass du es in die Fußballmannschaft geschafft hast. Ich könnte dir morgen nach der Schule beim Training zusehen. Und danach machen wir was zusammen.«
    »Ich muss nach dem Training noch was erledigen.« Eine kleine Aufgabe, die Chuy mir gegeben hat und von der Nikki nichts zu wissen braucht. »Aber ich treffe dich später.«
    »Okay«, sagt sie und nickt. Ich kann nicht erkennen, ob sie skeptisch ist oder nicht.
    Wir gehen zurück ins Haus. Blöderweise sind alle noch da. Und blöderweise sind sämtliche Blicke auf uns gerichtet.
    »Ich bringe Nikki zu ihrem Wagen«, verkünde ich meiner Familie. Paco reiche ich an meinen Bruder weiter.
    »Tschüss«, sagt Nikki. Sie lächelt schüchtern, als sie allen im Raum nervös zum Abschied zuwinkt. Dann geht sie zu mi’amá . »Es war sehr schön, Sie wiederzusehen, Mrs Fuentes.«
    »Ebenfalls«, erwidert mi’amá höflich. »Richte deinen Eltern herzliche Grüße von mir aus.«
    Grüße an ihre Eltern? Unvermutet hat sich mi’amá in eine gnädige, wohlgesittete feine Dame verwandelt. Legt sie sich für Officer Reyes ins Zeug? Woran es auch liegt, ich bin dankbar dafür.
    Nikki und ich gehen zu ihrem Auto, das vor der Haustür parkt. Sie lehnt sich an ihre Wagentür, bevor sie sie öffnet. »Hey«, sagt sie, dann beißt sie sich nervös auf die Unterlippe.
    »Hey.«
    »Du weißt, dass das unser Ding ist, oder?«, sagt sie. »Du sagst immer ›Hey‹ zu mir und ich sage ›Hey‹ zu dir. Oder ich sage ›Hey‹ zu dir und du sagst dann ›Hey‹ zu mir.«
    Ich lächle. Sie ist jemand, dem so etwas auffällt. Ich senke den Blick auf diese verführerischen Lippen, die ich unbedingt wieder schmecken muss. »Hey«, flüstere ich, während ich mich runterbeuge, um sie zu küssen.
    »Hey«, wispert sie leise an meinen Lippen. Sie legt eine Hand auf meine Brust. »Ähm, bevor wir weitermachen und losknutschen … Ich finde, du solltest wissen, dass deine Familie uns beobachtet.«
    Ich werfe einen Blick zurück zum Haus. Plötzlich sind die Lichter aus, und ich kann die schemenhaften Gestalten meiner Familie erkennen, die durch das Fenster auf die Straße spähen.
    »Das ist so was von peinlich«, murmle ich.
    »Ruf mich nachher an«, sagt sie, als sie die Tür ihres Wagens öffnet.
    »Warte, küssen wir uns nicht mehr?« Also echt, jetzt, wo ich eine Freundin habe, will ich auch die Vorteile genießen. Verflucht, so wie meine

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