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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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auf, meinen Spieler abzulenken, oder ich mache hieraus ein geschlossenes Training und werfe euch alle raus!«, brüllt der Trainer.
    »Geh, schieß ein Tor, um den armen Mann zu besänftigen«, weist sie mich an.
    »Mach ich.«
    Den Rest des Trainings konzentriere ich mich auf die Übungen und nicht auf Nikki. Hinterher, auf dem Weg zur Umkleide, unterhalten Marco und ich uns über Spielzüge und Strategien. Nikki wartet im Flur auf mich.
    »Hey«, sagt sie.
    »Hey.« Ich haue Marco auf den Rücken. »Wir treffen uns an deinem Auto.«
    Er seufzt. »Okay. Aber mach nicht so lang. Wir müssen los, Dude .«
    Ich lege meine Arme um Nikki und neige den Kopf, um sie zu küssen, aber sie entzieht sich mir. »Du hast was mit Marco vor?«
    »Hm«. Ich zucke mit den Schultern. »Er will, dass ich ihm bei etwas helfe.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Weil ich nicht wollte, dass du es weißt, okay? Hör zu, du hast Probleme mit dem Kerl, und ich wollte nicht, dass du sauer bist. Ich komme danach direkt zu dir, Ehrenwort.«
    »Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verhören.« Sie zieht meinen Kopf runter und küsst mich. »Ich habe Probleme damit, zu vertrauen.«
    »Ich weiß. Es ist meine Mission, dich davon zu heilen.«
    Ich lege einen Arm um sie und wir gehen raus auf den Parkplatz. Marco wartet auf dem Fahrersitz seines Wagens auf mich. Er hupt, als er mich sieht. »Komm schon, pendejo !«, ruft er ungeduldig aus dem Fenster.
    »Wir sehen uns später«, sage ich zu Nikki und küsse sie noch einmal, bevor ich mich in Marcos Auto gleiten lasse.
    Ein paar Minuten, nachdem wir losgefahren sind, zeigt Marco auf sein Handschuhfach. »Mach es auf.«
    Als ich es öffne, liegen da fünf kleine Päckchen mit weißem Puder in blauem Zellophan.
    »Chuy will, dass wir den Shit für fünfundsiebzig Dollar das Stück verticken. Wir dürfen fünfundzwanzig behalten.«
    Ich knalle das Handschuhfach zu. »Das ist yeyo , Bruder. Das Zeug, für das ich am Wochenende beinah verknackt worden wäre.«
    »Erzähl mir was, das ich noch nicht weiß. Hier«, sagt er und zieht einen Zettel hervor, auf den eine Adresse gekritzelt ist: 2416 Newberry Drive. Evanston . »Chuy hat gesagt, wir könnten alles loswerden, indem wir es an das culero verkaufen.«
    Wir fahren auf der Sheridan Road durch Fairfield und folgen der mit Bäumen gesäumten, kurvigen Straße, bis wir in Evanston sind. Ich schweige die ganze Zeit über, mustere aus dem Fenster die Fußgänger und frage mich, was sie über uns denken. Sehen sie zwei Mexikaner in einem Auto und halten uns sofort für Drogendealer? Heute lägen sie goldrichtig damit. Es ist keine große Lieferung, keine, die uns für zehn Jahre in den Knast bringen könnte, aber für eine Verhaftung würde es reichen.
    Chuys Drohung geht mir durch den Kopf. Du kämpfst entweder für oder gegen uns. Du willst doch bestimmt deine Familie beschützen, oder?
    Ja, ich will meine Familie beschützen. Ich muss es für meine Brüder tun, meinen Neffen, meine Schwägerin und mi’amá . Drogendeals für die LB durchzuziehen, ist eine Verpflichtung, aber genauso eine Chance, an Insiderinfos zu gelangen. Ich bin ziemlich sicher, Alex hat es getan. Ich weiß, Carlos hat es getan … und jetzt bin ich an der Reihe.
    Es ist immer noch hell draußen, daher ist es nicht schwer, die Adresse zu finden. Wir halten vor dem Haus. »Sieht aus wie ’ne Müllhalde«, sage ich, während mein Blick über die Altmetallstücke wandert, die überall verstreut liegen, und über die Holzpaletten, die sich im Hof stapeln.
    »Ich warte im Wagen«, sagt Marco.
    Ich stecke mir die fünf Päckchen in die Tasche. So was wie das hier habe ich noch nie gemacht und ich komme mir vor wie der totale Poser. »Warum machst du es nicht?«, frage ich Marco. »Du bist der Veteran von uns beiden.«
    »Chuy hat mich angewiesen, es dich machen zu lassen. Du sollst dich beweisen oder so was.« Er guckt in den Rückspiegel. »Hör mal, es würde mich nicht überraschen, wenn der Typ einer von Chuys Kumpeln wäre, der guckt, ob du das Ding auch durchziehst.«
    Scheiße. »Du gibst mir Rückendeckung?«
    »Na klar … klar geb ich dir Rückendeckung.« Marco macht einen auf lässig, als habe er das hier schon tausendmal gemacht und als sei es keine große Sache. »Jetzt geh schon. Hör auf, Zeit zu schinden.«
    Ich greife in den kleinen Matchbeutel, den ich heute vor der Schule in Marcos Auto verstaut habe, und ziehe die Glock heraus. Ich stecke sie mir in den

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