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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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zusammen sein will … jemand, in den ich mich gerade rettungslos verliebe. Ich schmiege mich an ihn und flüstere: »Ich habe Angst.«
    Er umfasst mein Gesicht mit beiden Händen. »Du musst mir vertrauen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«

33
    Luis
    Es stellt sich heraus, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, Nikki zu fragen, ob sie vorbeikommen will. Kaum hat sie das Haus betreten, knöpft Carlos sie sich vor und legt es darauf an, mich in Grund und Boden zu blamieren.
    »Also, Nikki«, sagt Carlos, »wusstest du, dass Luis jeden Abend ungefähr eine Stunde lang ein Bild von dir und irgendeinem Hund auf seinem Handy anstarrt, bevor er schlafen geht? Ich schwöre, er nimmt es sogar mit ins Bett, aber ich weiß nicht, was zur Hölle er dort damit macht.«
    Carlos hat sich noch nie an Anweisungen gehalten. Ich habe ihm heute Morgen befohlen, Nikki keinen Scheiß zu erzählen. Ich hätte wissen sollen, dass das nicht funktionieren würde.
    »Hör nicht auf ihn, Nikki«, sage ich.
    »Das unterstütze ich voll und ganz«, meint Kiara und funkelt Carlos böse an. Sie verpasst ihm einen Schlag in die Magengrube. »Bring die beiden nicht in Verlegenheit, Carlos.«
    »Ich finde, sie sollte sich geschmeichelt fühlen zu wissen, wie sehr mein kleiner Bruder sie mag«, entgegnet er unschuldig.
    »Was für ein Zufall!«, erwidert Nikki lässig. »Mir geht es ganz genauso. Ich muss Luis’ Bild auch ununterbrochen anstarren.« Sie sieht mich an und zwinkert mir zu.
    Darauf sagt keiner mehr was. Verdammt. Ich hätte nicht gedacht, dass meine novia sich gegen Carlos behaupten kann.
    Sie himmelt mich mit großen Augen an. »Kluge Köpfe ticken gleich. Hab ich recht, Luis?«
    Da hat sie verdammt recht. Ich blinzle ihr zu und nehme ihre Hand. »Aber hallo.«
    Ihre Augen leuchten auf, und als das Sonnenlicht durch das Fenster hineinfällt und ihr ins Gesicht scheint, bemerke ich die goldenen Sprenkel in ihren braunen Augen.
    Nikki legt den Kopf auf die Seite und fragt Carlos: »Also, wann werden Kiara und du euch verloben? Luis hat mir erzählt, dass ihr zwei schon ewig zusammen seid.«
    Zeig’s ihm, Nikki! Mein Mädchen kann was einstecken und im nächsten Moment gehörig austeilen. Das wird meinem Bruder eine Lehre sein, seine Nase in Angelegenheiten zu stecken, die ihn nicht das Geringste angehen.
    Alex, der gerade aus der Küche gekommen ist, kann sich das Lachen nicht verkneifen. »Damit hat sie dich, Brüderchen.«
    »Genau, Carlos«, schaltet sich Kiara ein. »Wann verloben wir uns eigentlich?«
    Carlos räuspert sich. Und stöhnt geschlagen auf. »Können wir später darüber reden?«, fragt er. Dann sieht er Nikki mit schmalen Augen an und sagt scherzhaft: »Warn mich nächstes Mal vorher, wenn ich den Drang verspüre, dich und meinen Bruder in Verlegenheit zu bringen.«
    Nikki gibt ihm Daumen hoch. »Kein Problem.«
    Nachdem wir gegessen haben, hält Alex uns mi’amás Strumpfhose hin und sagt: »Wettkampfzeit.«
    Ich starre die Strumpfhose düster an. Alex wird längst wieder bei sich zu Hause sein, wenn mi’amá auffällt, dass ihrer Strumpfhose ganz weit oben die Beine abgeschnitten wurden. Ich habe keinen Zweifel, dass es ihr auffallen wird. Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann. Und ich werde hier sein und die Konsequenzen tragen müssen.
    Das Problem mit meinen Brüdern ist – abgesehen von dem, was auf der Hand liegt –, dass wir uns in allem einen knallharten Konkurrenzkampf liefern. Es hat nichts mit der normalen Rivalität unter Geschwistern zu tun. Wenn wir uns ein Match liefern, befinden wir uns im Krieg. Der Gewinner erwirbt das Recht, auf ewig mit seinem Sieg anzugeben, und der Verlierer muss mit der Schmach leben, dass wir uns auf ewig über ihn lustig machen. Es ist fast so was wie eine religiöse Tradition.
    In der Vergangenheit waren die Wettkämpfe nicht fair, weil ich jünger als meine Brüder bin. Aber jetzt sind wir ungefähr gleich groß und gleich stark, also wird es ein harter Kampf werden.
    »Lasst uns in den Park gehen«, sagt Alex und holt einen Tennisball aus der Garderobe. Paco scheint völlig aus dem Häuschen, dass es endlich losgeht.
    Brittany fasst sich seufzend an die Stirn. »Er freut sich schon die ganze Woche darauf. Ich glaube nicht, dass er jetzt noch irgendwie davon abzubringen wäre.« Sie zeigt auf Alex. »Ich spreche von meinem Ehemann, nicht von meinem Sohn.«
    »Ich bekomme einen Vorsprung, wegen meinem Bein!«, brüllt Carlos, dann kreischt er eine Art

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