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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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weiß, was der Wagen kann.«
    Er neigte sich zu ihr herüber und flüsterte: »Leb einfach.«
    Sie erwiderte seinen Blick. Da war es wieder: Er wusste genau, wie er sie so weit brachte, dass sie Lust bekam, etwas Dummes zu tun.
    Sie hob die Hände, wie er es bei ihrer ersten Begegnung im Flugzeug getan hatte. »Er gehört dir, Adam, auf jeden Fall!«
    Er grinste, stieg aber nicht aus, sondern schob sich stattdessen auf sie, so dass sie sich unter ihm hervorwinden und auf den Beifahrersitz rutschen musste. Sie kamen einander sehr nahe, rissen erste Schranken ein. Nicky drehte sich um, weil sie wissen wollte, ob Lawrence sie womöglich beobachtete, oder Bridget. Sie empfand beißende Scham.
    »Schnall dich an, es geht los.«
    Nicky setzte die Sonnenbrille auf. Die Sonne wärmte ihren nackten Arm. Schweigend fuhren sie westwärts. Bald mussten sie an einer großen Kreuzung halten, die Ampel zeigte Rot, Fußgängerscharen waren im Begriff, die Straße zu überqueren. Adam ließ den Motor aufheulen.
    »Keine Beulen«, scherzte sie, doch er reagierte nicht, er war in Gedanken sonst wo.
    Plötzlich murmelte er etwas, scherte ohne Vorwarnung rechts aus und zwang so einen Minivan, mit quietschenden Bremsen mitten auf der Kreuzung stehen zu bleiben. Die Fahrer der umstehenden Autos hupten schneller, als Fernseh-Quizshow-Kandidaten ihren Buzzer betätigten. Fußgänger erstarrten in der Bewegung. Trotz der roten Ampel bog Adam rechts ab und raste eine Seitenstraße entlang, dass es Nicky tief in ihren Sitz drückte.
    »Was zum …«
    Sie verstand überhaupt nichts mehr. Adam schien wie ausgewechselt. Versiert und sehr schnell umrundete er einen kleinen Kreisverkehr, jagte durch mehrere Seitenstraßen und schloss, als er an einer weiteren Ampel warten musste, das Dach.
    »Ich wollte offen fahren«, sagte Nicky, die sich über sein Benehmen ärgerte und zugleich verunsichert war.
    »
Ich
fahre, das ist meine Runde«, gab er zurück. Dann beugte er sich herüber und machte Musik an.
    Statt etwas zu erwidern, beobachtete sie ihn nur. Er fuhr, als sei er in größter Eile.
    »Was sollte das?«
    Er antwortete nicht.
    »Adam!«
    »War nur ein Spaß.«
    Sie war sicher, dass er log. Sie starrte ihn an. Dann versuchte sie, im Außenspiegel zu erkennen, ob an den Wagen hinter ihnen irgendetwas auffällig war, doch sie konnte nichts entdecken. War Bea ihnen gefolgt, und er hatte sie abgehängt? Vielleicht war er auch einfach nur ein junger Mann, der unverhofft ein schnelles Auto unter den Fingern hatte. Sie musste sich Mühe geben, nicht genervt zu sein von diesem rücksichtslosen Gehabe, das ihn so krass unterschied von ihrem stets auf Sicherheit bedachten Mann.
    Schon zog er die nächste Show ab: beschleunigte, während er sich zwischen Pfosten hindurchschlängelte, die zur Verkehrsberuhigung aufgestellt worden waren. Sie brauchte mindestens zehn Minuten, um sich zu beruhigen und ihm auch das zu verzeihen.
    Nach etwa einer Stunde Fahrt verließ er die Autobahn und kurvte eine Reihe immer kleiner werdender Straßen entlang.
    »Sind wir bald da?«
    Er bremste und wies nach links. »Die begrenzt das Grundstück.«
    Eine verwitterte graue Mauer schlängelte sich an der Straße entlang. Schlagartig war Nicky wieder aufgeregt, konnte es kaum erwarten.
    »Wow. Ich dachte, du hättest gesagt, irgendwo in der Nähe vom Flughafen. Hier sieht man ja keine Menschenseele.«
    Er bremste noch weiter ab und bog in einen Feldweg ein, an dem keinerlei Schild stand. Eine dicke Staubwolke hinter sich herziehend holperten sie den Weg entlang. Er schüttelte den Kopf.
    »Die Zufahrt ist noch miserabler geworden.«
    Sie kamen durch eine Art Wald und hielten schließlich vor einem hohen schmiedeeisernen Tor. Adam zückte einen riesigen Schlüssel und öffnete es.
    »Wie bei
Harry Potter.
«
    Er gab keine Antwort. Stattdessen schwangen die Torflügel kreischend nach innen auf.
    »Das wird irre, ich weiß es«, sagte Nicky begeistert.
    »Haus Hayersleigh«, sagte Adam, und ihr wurde bewusst, dass sie den Namen des Hauses noch nie gehört hatte. Natürlich nicht, wie auch – es war ihr ja nicht einmal in den Sinn gekommen, danach zu fragen. Alle großen Häuser hatten einen Namen. Ihre Internet-Recherche hätte mehr ergeben können, wenn sie …
    Anfangs hörte sie es nicht, weil der Wagen über Kies rollte, doch dann war plötzlich ein Dröhnen um sie herum, als könnten sie mitsamt Auto jeden Moment plattgewalzt werden. Instinktiv zog Nicky den Kopf ein und

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