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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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Diese Fälle waren die schlimmsten. Die Sache war nicht so eindeutig, wie sie sie gern gehabt hätte. Adam hatte tödliche Gewalt ausgeübt, aber wie würde das vor Gericht aussehen? Ein Hauseigentümer unter Anklage, weil er einen Mann getötet hatte, der in sein Haus eingedrungen war? Das funktionierte so gut wie nie. Die Medien entrüsteten sich, Politiker beschuldigten sich gegenseitig, Polizei und Ermittlungsbehörden standen da wie Idioten. Und das war der Angeklagte: jung, gutaussehend und vornehm noch dazu, keine Vorstrafen. Der Kontrast zwischen ihm und dem tätowierten Türsteher Struan Clarke mit seiner kriminellen Vorgeschichte war allzu augenfällig. Jenny beugte sich seitlich vor, um ihren Rock, der an den Oberschenkeln klebte, etwas zu lupfen.
    »Beschreiben Sie bitte in Ihren eigenen Worten, was dann passiert ist.«
    »Wir haben miteinander gerungen. Er wollte mich umbringen, das war völlig klar. Er hat mit dem Brecheisen ausgeholt, bis ich es ihm endlich aus der Hand schlagen konnte. Ich habe auf ihn eingeboxt, und dann haben wir uns auf dem Boden gewälzt.« Adam führte es vor, indem er sich auf seinem Stuhl wand, den Rücken krumm machte, den Kopf einzog. »Irgendwann hat er versucht, mich zu erwürgen, aber ich konnte ihn abwerfen, und bei der Gelegenheit bin ich mit dem Fuß an das Brecheisen gestoßen – es war wirklich komplett dunkel. Ich habe es mir geangelt und ihm damit eins übergezogen.«
    »Wo war Nicky während dieses Kampfes?«
    »Sie muss oben gewesen sein. Ich hatte ihr jedenfalls gesagt, dass sie dortbleiben soll. Außerdem hatte sie eine Verletzung am Fuß.«
    »Wo hatte sie die her?«
    »Sie war an dem Tag die Treppe zum Weinkeller hinuntergestürzt und konnte kaum laufen.«
    »Warum haben Sie ihr gesagt, dass sie oben bleiben soll?«
    »Ich wollte verhindern, dass ihr etwas passiert.«
    »Warum? Warum waren Sie so besorgt? Zu dem Zeitpunkt wussten Sie doch gar nicht, dass außer Ihnen jemand im Haus war.«
    »Inwiefern ist das relevant für den Verlauf der Ereignisse?«, fragte Lawrence Thornton dazwischen.
    Jenny zögerte und beharrte schließlich nicht darauf. Stattdessen fragte sie: »Würden Sie den Kampf als brutal bezeichnen?«
    »Es war ein Kampf auf Leben und Tod.«
    »Würden Sie sich selbst als jemanden beschreiben, der schnell heftig reagiert, Adam?«
    »Wenn ich umgebracht werden soll, ja.«
    »Struan Clarke war Türsteher. Es hat zu seinem Job gehört, mit jungen Männern wie Ihnen fertig zu werden, sie vor dem Eingang zum Nachtclub von den Stufen zu schubsen. Er hatte Routine in dieser Art zu kämpfen, und trotzdem haben Sie ihm nicht nur erhebliche Verletzungen beigebracht, sondern ihn getötet.«
    »Noch einmal: Was soll diese Frage bringen? Sie gehen davon aus, dass mein Sohn im Unrecht ist – dabei war es der Einbrecher, der sich Zugang zu einem Privathaus verschafft und meinen Sohn – meinen Mandanten – mit einer Waffe tätlich angegriffen hat.« Lawrence Thornton lehnte sich etwas vor. Sein Ton war ruhig, aber bestimmt.
    »Ich dachte nur …«
    Doch sie kam nicht dazu, ihre Antwort zu beenden. Adam fiel ihr ins Wort.
    »Wie gesagt. Die Frage war: er oder ich.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    »Haben Sie ihn gekannt?«
    »Was?«
    »Sind Sie ihm jemals zuvor begegnet?«
    Sie spürte sein Unbehagen, er konnte es schlecht verbergen.
    »Nein, nie.«
    »Nicky Ayers hat ausgesagt, sie hätte Sie beide vor dem Kampf miteinander reden hören. Das erscheint ungewöhnlich, wenn man davon ausgeht, dass es tatsächlich ein fremder Einbrecher war, auf den Sie da mitten in der Nacht in Ihrem Haus gestoßen sind.«
    Adam sah sie erstaunt an. »Kein Wort habe ich mit ihm gesprochen. Vielleicht habe ich etwas geschrien. Daran erinnere ich mich nicht, es war eine sehr angespannte Situation. Beängstigend.«
    »Struan Clarke hat in London gewohnt. Warum ist er in Ihr Haus eingebrochen? Woher wusste er überhaupt von Ihrem Haus?«
    Adam schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Gibt es im Haus wertvolle Dinge, die hätten gestohlen werden können?«
    »Davon gehe ich aus, ja.«
    »Was geschah, nachdem Sie ihn getötet hatten? Sie hatten Ihr Handy im Haus. Meiner Information nach hat man dort guten Empfang. Jedenfalls sitzt man nicht im Funkloch. Sie haben doch sicher gleich die Polizei verständigt?«
    Adam fing an, vor und zurück zu schaukeln. Er gab keine Antwort.
    »Adam? Warum haben Sie die Polizei nicht gerufen?«
    »Ich sage jetzt nichts mehr.« Er sah

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