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Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
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auch nicht mehr fliegen wollen.«
    »Wie oft hast du ihn denn? Einmal im Monat, einmal in der Woche … wie oft?«
    Seine Rückenmuskeln verspannten sich, und seine Finger umklammerten ihre Hände, als genüge allein schon die Frage, dass er sich vollkommen verkrampfte. Cynthia wünschte, sie könnte sein Gesicht sehen.
    »Früher nur ab und zu«, sagte Damien. »Aber dann immer öfter: ungefähr einmal die Woche. Und in letzter Zeit … wird es schlimmer. Viel schlimmer. Dreimal die Woche, vielleicht auch viermal.« Er schwieg. »Ich habe dich vorhin angelogen, als ich dir gesagt habe, ich wäre wegen des Albtraums aufgestanden. Ich habe ihm gar nicht erst die Chance gegeben wiederzukehren. Ich bin aufgestanden, als du eingeschlafen bist.« Endlich drehte er sich zu ihr um. Cynthia wurde eiskalt, denn Damien war vollkommen verändert. Seine Mundwinkel zeigten nach unten, und seine Augen waren riesengroß und glänzten, so als sähen sie irgendetwas Entsetzliches in der Ferne, das nur er wahrnehmen konnte. Er sah aus wie der Veteran eines langen, blutigen Krieges.
    »Ich bin die ganze Nacht aufgeblieben, weil ich Angst vor dem Einschlafen habe.«

6
    Bei unserer zweiten Verabredung hatte ich Katrina in ein Pub am Kanal eingeladen. Ich dachte, die Lichter in den Bäumen würden ihr gefallen: Zwischen den Zweigen schimmerten und blinkten weiße Lichtpünktchen. Ich habe noch nie Glühwürmchen gesehen, aber genau so stelle ich sie mir vor. Es war ein warmer Juliabend, und wir saßen an einem der Tische direkt am Ufer. Katrina trug Ohrringe, die aussahen wie Diamanten – vielleicht waren es sogar Diamanten –, und die Lichter in den Bäumen ließen sie aufblitzen, wenn sie den Kopf neigte. Sie trug wieder diese besondere Frisur mit dem Zopf, der ganz oben auf ihrem Kopf begann.
    Ich zermarterte mir das Hirn nach einer klugen Bemerkung, nach einem netten Kompliment. Aber nichts schien mir gut genug, also sagte ich schließlich nur: »Deine Frisur gefällt mir. Ist das kompliziert?«
    Sie legte ihre Hand auf die meine, und auf einmal hatte ich das Gefühl, einen Ballon in der Brust zu haben, der immer größer und größer wurde, bis er beinahe platzte. Ich starrte auf den Tisch, auf ihre Hand, die meine festhielt.
    Da sagte sie: »Wenn du magst, zeige ich dir, wie das geht. Dann kannst du sie mir auch mal machen.«
    Ich sah mit einem Ruck auf. Nahm sie mich auf den Arm? Irgendwie hatte ich immer noch Angst, dass Katrina sich nur mit mir traf, um sich über mich lustig zu machen. Dass sie jeden Moment anfangen würde, laut zu lachen, und so was sagen würde wie: »Du hast doch nicht ernsthaft gedacht, dass …«
    Aber Katrina sah mich auf eine Art und Weise an wie noch nie jemand zuvor. So als könnte sie in mich hineinschauen und hätte dort etwas entdeckt. Etwas Schönes. Und auch das machte mir Angst, denn ich weiß besser als jeder andere, was sich dort verbirgt: nicht eben viel. Auf jeden Fall nichts, was diesen Blick verdient hätte.
    Ich glaube, sie muss die Angst in meinem Gesicht gesehen, aber falsch verstanden haben, denn sie sagte: »Entschuldige, war das ein dummer Vorschlag? Meine Mutter hat mir nämlich immer den Zopf geflochten.« Dann senkte sie den Kopf, griff nach ihrer Serviette und tupfte damit über ihre Augen. »Sie ist gestorben, als ich zwölf war. Aber wenn sie mir die Haare geflochten hat, habe ich mich immer so …« Sie verstummte, als suchte sie nach den richtigen Worten. »… so behütet gefühlt.«
    »Das mit deiner Mum tut mir leid«, erwiderte ich und fragte mich, wie es sich wohl anfühlte, eine Mutter zu haben, die einem die Haare kämmte, die darauf achtete, dass man warm genug angezogen war, und die einem vermutlich auch Schlaflieder und so was vorgesungen hatte, als man noch klein war. Eine, deren Tod eine Riesenlücke in deinem Herzen hinterlässt. »Ich würde sehr gern lernen, wie …« – ich wollte schon ihr Haar berühren, ließ es dann aber lieber bleiben und zeigte stattdessen darauf – »… wie das geht.«
    Sie lächelte mich an. Eine Träne glitzerte noch auf ihrer Wange. »Du bist wirklich ein netter Kerl, nicht wahr, Jeff? Manche Leute finden ›nett‹ langweilig, aber ich bin da anders. Ich finde, das ist eine seltene Eigenschaft. Eine seltene und kostbare.«
    Ich konnte es kaum fassen. Das war das Tollste, was ich in meinem ganzen Leben zu hören bekommen hatte. Und sie sah so schön aus unter den glitzernden Lichtern. Oh Mann, war das ein Moment! Ich suchte

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