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Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
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das Flugzeug landen soll. Sagen Sie ihm … Aber sie hört nicht auf mich. Sie steht einfach nur da und runzelt die Stirn. Sie trägt grellroten Lippenstift, der aussieht wie eine blutige Schnittwunde. Sie sagt, dass ich mich beruhigen soll, dass ich die anderen Passagiere nervös mache. Ich versuche, ihr zu widersprechen, aber meine Stimme ist weg, ich bringe kein Wort raus. Dann ertönt ein Donnern, ein Ball aus weißem Licht erscheint. Ich höre den Wind schreien, ich höre dich schreien – alle brüllen, als sich ein Riesenriss in der Flugzeugkabine bildet und alles ansaugt: Decken, Plastikbecher, Zeitschriften.« Er schluckte schwer. » Uns. Der Himmel greift nach unserer Stuhlreihe, zerrt daran. Metall reißt.«
    Cynthias Herz raste, und auf ihrer Stirn standen Schweißperlen. Oh Gott! , dachte sie. Mir wird schon vom Zuhören ganz anders. Und er erlebt das Nacht für Nacht aufs Neue .
    »Es gibt einen Ruck«, sagte Damien. »Und plötzlich trudele ich durch das grelle, eiskalte All. Einen verrückten Moment lang kann ich tatsächlich die Flugzeughülle sehen, mein Fenster von außen und die Wand darüber, die in Zacken ausläuft und schließlich im Nichts endet.« Sein Mund verzerrte sich zu einem starren Grinsen. »So sagt man doch,oder? Im Nichts. Dann wird mein Kopf zur Seite geschleudert, und du bist noch da, direkt neben mir, dein Sitz ist nach wie vor mit meinem verbunden. Deine Augen sind weit aufgerissen, und deine Haut … ist blau. Dann kann ich nichts mehr sehen und ich falle und schreie und …«
    Er konnte nicht weitersprechen und legte schützend den Arm vor die Augen.
    »Und dann wachst du auf?«, fragte Cynthia sanft und verbarg ihre Nervosität hinter einem mitfühlenden Lächeln. Er nickte stumm. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Wange. »Danke«, sagte sie. »Jetzt weiß ich wenigstens, was los ist.« Sie schwiegen eine Weile. Damiens Arm lag immer noch über seinem Gesicht.
    »Also, was ist passiert?«, fragte Cynthia schließlich.
    Er nahm den Arm weg und blinzelte misstrauisch. »Wie meinst du das?«
    Sie strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr und wusste instinktiv, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. »Früher bist du geflogen, aber jetzt nicht mehr. Du hast diesen Flugzeugalbtraum. Deshalb gehe ich davon aus, dass du in eine Art … Unglück verwickelt warst?«
    Er schob ihre Hand weg, setzte sich auf und stellte die Füße auf den Boden. »Nein«, sagte er. »Es gab kein Unglück.«
    »Aber wenn nichts passiert ist, wieso …«
    »Vielleicht wird es irgendwann passieren. Falls ich je wieder fliegen sollte.«
    Sie schloss unwillkürlich die Augen und fragte sich, ob sie richtig gehört hatte. »Du … du glaubst an so was?«
    »Ginge dir das anders, wenn du Nacht für Nacht dasselbe träumen würdest? So als wollte das Universum dir etwas mitteilen, dich warnen?«
    Cynthia starrte ihren Freund an und erwartete, dass er gleich grinsen und ihr zu verstehen geben würde, er habenur Spaß gemacht. Denn Damien war der geborene Skeptiker: ein Atheist, der über Gespenster, Telepathie und frühere Leben nur die Nase rümpfte. Der sich darüber amüsierte, dass es so etwas wie Parapsychologie überhaupt gab. Und jetzt saß er hier und behauptete, in die Zukunft sehen zu können. Das ergab einfach keinen Sinn.
    »Habe ich das richtig verstanden?«, sagte sie langsam. »Du erzählst mir also, dass du nicht mehr fliegst, weil du denkst, dein Albtraum ist … hellseherischer Natur?«
    Anstelle einer Antwort sprang er vom Sofa, griff nach dem leeren Kaffeebecher und ging in die Küche. Cynthia folgte ihm und blieb in der Tür stehen, während er Wasser über den Becher laufen ließ und ihn energisch schrubbte. »Habe ich irgendwas Falsches gesagt?«, fragte sie leise.
    Sie sah, wie seine Schultern sich hoben und er für einen Moment ganz starr wurde. »Hör zu, es tut mir leid … Es fällt mir nicht leicht, darüber zu reden, und es ist auch nicht gerade hilfreich, wenn du mich für eine Art … Akte-X -Spinner zu halten scheinst.«
    Sie durchquerte die Küche und umarmte ihn von hinten. »Das tue ich nicht, wirklich nicht. Das … das klingt bloß so gar nicht nach dir. Aber wenn du wirklich glaubst, dass dieser Traum eine Art Warnung oder Prophezeiung ist … werde ich das respektieren.«
    »Danke«, sagte Damien und legte seine Hände auf die ihren. »Ich weiß, das klingt alles ziemlich … abgefahren. Aber glaub mir: Hättest du diesen Albtraum so oft wie ich, würdest du

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