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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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einen weißen Lieferwagen geschoben wurde.« Skerritt musterte den Journalisten, als zöge er ihn als Verdächtigen in Betracht, und wandte sich dann wieder an alle Versammelten.
    »Leider kennen wir nur einen Teil des Nummernschildes von diesem Lieferwagen. Wir arbeiten daran, möchten aber jeden bitten, der an Heiligabend oder früh am ersten Weihnachtstag einen weißen Lieferwagen in der Umgebung der Eastern Terrace gesehen hat, sich bei uns zu melden. Am Ende dieser Pressekonferenz gebe ich die Rufnummer der Soko-Zentrale bekannt. Es sind dringend alle Personen aufgerufen, die die junge Frau auf dem Heimweg gesehen haben.« Er deutete auf die Tafel hinter ihm, auf der eine Reihe Fotos von Rachael Ryan zu sehen waren, die ihre Eltern zur Verfügung gestellt hatten.
    Er hielt inne und klopfte auf seine Tasche, als wollte er prüfen, ob die Pfeife noch da war. »Rachael trug einen schwarzen Mantel von mittlerer Länge, darunter einen Minirock und schwarze Lederstiefel mit hohen Absätzen. Wir versuchen, ihre Route nachzuvollziehen. Sie wurde zuletzt um kurz nach zwei am Taxistand in der East Street gesehen.«
    Dann nickte Skerritt seinem Kollegen zu.
    Roy Grace hatte noch nie bei einer Pressekonferenz gesprochen und war plötzlich ungeheuer nervös. »Eine Polizistin, die in Körperbau und Größe Rachael Ryan ähnelt, wird in ähnlicher Kleidung den Weg abgehen, den die Vermisste unserer Meinung nach in der fraglichen Nacht, besser gesagt, am frühen Morgen ihres Verschwindens genommen hat. Ich möchte alle Leute, die früh am Weihnachtsmorgen unterwegs waren, dringend bitten, sich die Zeit zu nehmen und ihren damaligen Weg nachzugehen. Vielleicht fällt ihnen dann etwas ein.«
    Als er zu Ende gesprochen hatte, schwitzte er. Jack Skerritt nickte ihm anerkennend zu.
    Den Reportern ging es nur um eine Geschichte, die sie an die Zeitungen verkaufen oder bei ihren Radio- und Fernsehsendern unterbringen konnten. Er und Skerritt verfolgten jedoch ein anderes Ziel – die Straßen von Brighton and Hove sicherer zu machen. Oder den Bürgern zumindest das Gefühl zu vermitteln, dass sie sicher seien, obwohl diese Welt nie sicher gewesen war und es auch niemals sein würde. Nicht wenn in ihr Menschen lebten wie jene, denen er als Polizeibeamter begegnet war.
    Wir kriegen dich, schwor er sich insgeheim.
    Koste es, was es wolle.

23
    Rachael saß mit Liam in einem Hubschrauber. Mit seinem langen Stachelhaar und dem mürrischen, jungenhaften Gesicht erinnerte er sie stark an Liam Gallagher, den Sänger ihrer Lieblingsband Oasis. Sie flogen tief über den Grand Canyon hinweg. Graue Felsklippen zogen an ihnen vorbei, ganz nah, gefährlich nah. Sehr tief unter ihnen schlängelte sich das metallisch blaue Wasser zwischen graubraunen gezackten Felsen hindurch.
    Sie umklammerte Liams Hand. Er drückte ihre ganz fest. Sie konnten nicht miteinander sprechen, weil sie Kopfhörer trugen, um die Kommentare des Piloten zu hören. Sie drehte sich zu ihm um und sagte stumm Ich liebe dich. Er grinste, was komisch aussah, weil das Mikrophon seinen Mund teilweise verdeckte, und antwortete Ich liebe dich auch.
    Gestern waren sie an einer Hochzeitskapelle vorbeigekommen. Aus Spaß hatte er sie durch die Tür in den winzigen, vergoldeten Innenraum gezerrt. »Wir könnten heiraten!«, sagte er. »Genau jetzt, heute!«
    Sie war so unglaublich glücklich. Mit diesem Mann wollte sie den Rest ihres Lebens verbringen. Plötzlich verlor der Hubschrauber an Höhe. Die Felswände wurden schwarz und rasten an dem großen, gewölbten Fenster vorbei. Der Fluss in der Tiefe schoss ihnen entgegen.
    Sie schrie.
    Völlige Dunkelheit.
    Gott im Himmel.
    Ihr Kopf hämmerte. Dann wurde das Licht eingeschaltet. Das schwache Leuchten der Deckenlampe im Lieferwagen. Sie hörte eine Stimme. Nicht Liam, sondern den Mann, der böse auf sie hinunterschaute.
    »Du stinkst. Wegen dir stinkt mein ganzer Lieferwagen.«
    Sie wollte sprechen, brachte aber nur ein dünnes Jammern zustande.
    »Ich kann keinen Sex mit dir haben. Du widerst mich an. Verstehst du, was ich sage?«
    Ein schwacher Hoffnungsschimmer durchflutete sie. Vielleicht würde er sie gehen lassen. Wieder versuchte sie, einen zusammenhängenden Satz hervorzubringen, doch ihre Stimme war nur ein schwaches Murmeln.
    »Ich sollte dich laufen lassen.«
    Sie nickte. Ja. Ja, bitte. Bitte. Bitte.
    »Aber ich kann dich nicht gehen lassen, du hast mein Gesicht gesehen.«
    Sie sah ihn flehend an. Das werde ich nicht, ich

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