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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Ordnung«, sagte er betont lässig und gleichgültig.
    Zwei Herren konnte nur eines bedeuten.
    Er folgte dem jungen Mann in den Flur. Jetzt war ihm richtig flau im Magen. Er dachte fieberhaft nach. Fragte sich, was er in den letzten Tagen angestellt hatte, dass es so weit gekommen war.
    Hier draußen sah es mehr nach Kirche aus. Ein langer Flur mit Spitzbogen am Ende. Der Empfangsraum mit der gläsernen Tür befand sich gleich daneben. Davor standen zwei Männer. So wie sie aussahen, konnten es nur Bullen sein.
    Einer von ihnen war lang und dünn wie eine Bohnenstange, mit kurzem, zerzaustem Stachelhaar. Er sah aus, als hätte er seit Monaten nicht richtig geschlafen. Der andere war schwarz mit rasiertem Kopf. Er kam Spicer irgendwie bekannt vor.
    »Darren Spicer?«, fragte der Schwarze.
    »Ja.«
    Der Mann hielt seinen Ausweis hoch, den Spicer kaum eines Blickes würdigte.
    »DS Branson, Kripo Sussex, und dies ist mein Kollege, DC Nicholas. Dürften wir kurz mit Ihnen reden?«
    »Ich habe viel zu tun, aber Sie passen gerade noch in meinen Terminplan.«
    »Wie zuvorkommend.«
    »Na ja, bei der Polizei bin ich gerne zuvorkommend.« Er nickte. »Yeah.« Dann zog er die Nase hoch.
    Der Freiwillige öffnete eine Tür und bedeutete ihm hineinzugehen.
    Spicer betrat einen kleinen Besprechungsraum mit einem Tisch und sechs Stühlen und einem großen Buntglasfenster an der gegenüberliegenden Wand. Er setzte sich hin, die beiden Polizeibeamten nahmen gegenüber Platz.
    »Wir sind uns schon einmal begegnet, Darren, oder?«, fragte DS Branson.
    Spicer runzelte die Stirn. »Kann sein, Sie kommen mir auch irgendwie bekannt vor.«
    »Ich habe Sie vor etwa sechs Jahren befragt, als man Sie wegen mehrfachen Einbruchs und sexueller Nötigung verhaftet hatte. Erinnern Sie sich?«
    »Ja, da läutet eine Glocke.« Er grinste die beiden Kripobeamten an, die ungerührt blieben. Dann klingelte das Handy von Stachelhaar. Er warf einen Blick auf die Nummer und meldete sich.
    »Bin beschäftigt, ich rufe zurück.« Er steckte das Handy wieder ein.
    Branson holte ein Notizbuch hervor und klappte es auf. »Sie wurden am 28. Dezember aus dem Gefängnis entlassen. Ist das richtig?«
    »28. Dezember, yeah.«
    »Wir würden gern mit Ihnen durchsprechen, was Sie seitdem gemacht haben.«
    Spicer schniefte. »Na ja, ich führe kein Tagebuch. Hab auch keine Sekretärin.«
    »Schon in Ordnung«, sagte der mit dem Stachelhaar und holte ein schwarzes Büchlein hervor. »Ich habe einen Kalender. Der hier ist vom letzten Jahr, und ich habe auch einen für dieses Jahr. Wir können Ihnen bei den Daten gerne auf die Sprünge helfen.«
    »Wie zuvorkommend«, sagte Spicer.
    »Dafür sind wir da«, erwiderte Nick Nicholas.
    »Beginnen wir doch mit dem Silvesterabend«, sagte Branson. »Sie befanden sich im offenen Vollzug im Ford Prison und haben bis zu Ihrer Entlassung auf Bewährung in der Haustechnik des Metropole Hotel gearbeitet. Ist das korrekt?«
    »Ja, stimmt.«
    »Wann waren Sie zuletzt im Hotel?«
    Spicer dachte kurz nach. »Heiligabend.«
    »Was ist mit Silvester, Darren?«, fuhr Glenn Branson fort. »Wo waren Sie da?«
    Spicer kratzte sich an der Nase und schniefte wieder. »Na ja, ich war eigentlich von der königlichen Familie nach Sandringham eingeladen, aber dann habe ich es mir anders überlegt, kann ja nicht die ganze Zeit mit den feinen Pinkeln –«
    »Schluss damit«, sagte Branson scharf. »Denken Sie daran, Sie sind auf Bewährung. Wir können das hier auf die angenehme Tour machen, aber es geht auch anders. Entweder Sie reden mit uns, oder wir nehmen Sie mit und reden auf der Wache mit Ihnen. Uns ist das völlig egal.«
    »Dann lieber hier«, sagte Spicer hastig. Wieder schniefte er.
    »Erkältet?«, erkundigte sich Nick Nicholas.
    Er schüttelte den Kopf.
    Die beiden Ermittler sahen einander an. Dann fuhr Branson fort: »Also, Silvester. Wo waren Sie da?«
    Spicer legte die Hände auf den Tisch und starrte auf seine Finger. Alle Nägel waren abgebissen, die Haut um sie herum zerkaut. »Hab im Neville getrunken.«
    »In dem Pub?«, hakte Nick Nicholas nach. »Neben der Hunderennbahn?«
    »Genau da.«
    »Gibt es dafür Zeugen?«
    »Ja, ich war mit ein paar Bekannten da. Kann Ihnen auch Namen nennen.«
    Nick Nicholas wandte sich an seinen Kollegen. »Wir könnten die Aufnahmen der Überwachungskameras überprüfen. Ich meine, die hätten welche.«
    Branson notierte sich das. »Falls sie noch nicht gelöscht sind. Die meisten heben sie nur

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