Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
– wenn auch nicht so, wie die Leute hier sich das vorstellten.
    Draußen goss es in Strömen. Und es war schweinekalt. Er hatte nichts zu tun und wusste nicht, wohin. Er hatte geduscht und eine Schale Müsli und Toast gegessen. Der Fernseher lief, einige Bewohner schauten sich auf dem leicht verschwommenen Bildschirm die Wiederholung eines Fußballspiels an.
    Fußball, yeah. Sein Heimatverein war Brighton and Hove Albion. Er erinnerte sich an den magischen Tag, an dem sie beim Cupfinale in Wembley ein Unentschieden gegen Manchester erzielt hatten. Die Hälfte der Hausbesitzer von Brighton and Hove war hingefahren, und die andere Hälfte klebte wie gebannt vor dem Fernseher. Das war einer der erfolgreichsten Tage seiner Einbrecherlaufbahn gewesen.
    Gestern war er tatsächlich beim Spiel im Withdean-Stadion gewesen. Er mochte Fußball, auch wenn er kein eingefleischter Fan war. Eigentlich waren ihm Manchester United und Chelsea lieber, doch gestern hatte er seine Gründe gehabt. Er brauchte Koks, und dafür musste er sich zeigen. Sein Dealer saß auf dem üblichen Platz. Dort hatte sich nichts geändert bis auf die Preise, die gestiegen waren, und die Qualität, die gesunken war.
    Nach dem Spiel hatte er sich für hundertvierzig Pfund einen Eight-Ball geleistet, ein schwerer Schlag für seine mageren Ersparnisse. Er hatte zwei der dreieinhalb Gramm mit ein paar Bier und einigen Gläsern Whisky hinuntergekippt. Die anderthalb Gramm hat er sich aufgehoben, um den öden Tag heute zu überstehen.
    Er zog seine Donkeyjacke an und setzte die Baseballkappe auf. Die meisten seiner Mitbewohner schlurften umher und warteten bis zur letzten Minute, bevor sie das Gebäude verließen. Genau wie er wussten sie nicht, wohin sie gehen sollten. Sie würden irgendeinen Unterschlupf suchen. Im Müll nach etwas zu trinken oder zum Verkaufen suchen. Vielleicht um Geld für Alkohol betteln. Er aber hatte andere Pläne.
    Die Uhr an der Wand über der geschlossenen Essensausgabe zeigte 8.23 Uhr. Noch sieben Minuten.
    In solchen Augenblicken vermisste er den Luxus, den ihm das Gefängnis geboten hatte. Dort drinnen war das Leben einfach. Man hatte es warm und trocken, einen festen Tagesablauf und Gesellschaft. Keine Sorgen. Dafür aber Träume.
    An die erinnerte er sich nun. An das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte. Sich eine Zukunft aufzubauen. Geld zurückzulegen und ehrlich zu werden.
    Während er diese letzten Minuten im Trockenen wartete, betrachtete er die Plakate an der Wand.
    NACH VORN BLICKEN?
    KOSTENLOSE PERSÖNLICHKEITSKURSE FÜR MÄNNER …
    KOSTENLOSE ERNÄHRUNGSBERATUNG …
    KOSTENLOSER NEUER KURS: SICHER ZU HAUSE UND IN DER GEMEINDE …
    INJEKTIONEN IN DEN MUSKEL? AUFGEPASST …
    PROBLEME MIT KOKAIN ODER ANDEREN DROGEN?
    Er schniefte. Und ob er ein Problem mit Kokain hatte. Er hatte nicht genug davon, das war sein Problem. Mehr konnte er sich nicht kaufen, das könnte ein echtes Problem werden. Denn er brauchte es. Yeah. Der Koks gestern hatte ihn abheben lassen, ihn in eine tolle Stimmung versetzt, er war gefährlich geil geworden.
    Doch an diesem Morgen war er hart gelandet. In einem tiefen Loch. Er würde sich etwas zu trinken besorgen, den Rest Koks einwerfen und nicht an das beschissene Wetter denken – er würde sich in den Gegenden umsehen, die er anvisierte.
    Sonntag war ein gefährlicher Tag für Einbrüche. Zu viele Leute waren zu Hause. Und selbst wenn jemand unterwegs war, gab es immer noch die Nachbarn. Also würde er den heutigen Tag der Recherche widmen. Seine Kontakte zu Versicherungsgesellschaften, die er während der Zeit im Gefängnis aufgebaut hatte, hatten ihm eine Liste mit Häusern geliefert. Eine ganze Liste mit Häusern und Wohnungen, deren Eigentümer hochwertigen Schmuck und Tafelsilber besaßen. Fette Beute. Wenn er vorsichtig war, würde es für ein neues Leben reichen.
    »Darren?«
    Er drehte sich verwundert um, als er seinen Namen hörte. Es war einer der freiwilligen Helfer, ein Mann von etwa dreißig mit blauem Hemd und Jeans, kurzem Haar und langen Koteletten. Er hieß Simon.
    Spicer sah ihn argwöhnisch an. Hatte ihn gestern Abend jemand verraten? Seine vergrößerten Pupillen bemerkt? Wenn die einen hier mit Drogen erwischten, konnte man sofort auf der Straße landen.
    »Da draußen sind zwei Herren, die dich sprechen möchten.«
    Es war wie ein Schock. Sein Inneres schien sich aufzulösen. Das gleiche Gefühl hatte er immer, wenn das Spiel aus war und sie ihn verhafteten.
    »In

Weitere Kostenlose Bücher