Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
er wütend ist, dürfte er vermutlich schnell wieder zuschlagen«, erklärte Proudfoot. »Und ich gehe davon aus, dass er das Muster vom letzten Mal wiederholen wird. Er weiß, dass es funktioniert hat. Also wird er in einem Parkhaus oder auf einem Parkplatz zuschlagen, wie ich bereits sagte.«
    Grace trat vor den Stadtplan und betrachtete die größten Parkplätze. Bahnhof, London Road, New Road, Churchill Square, North Road. Hinzu kamen Dutzende weitere in allen Größen, öffentlich und privat, bei Supermärkten oder Hotels. Er wandte sich wieder an den Psychologen.
    »Wir können unmöglich jeden verdammten Parkplatz in der Stadt überwachen, ganz zu schweigen von sämtlichen Stockwerken jedes Parkhauses. So viele Beamte haben wir einfach nicht. Und eine Schließung dürfte auch nicht möglich sein.« Plötzlich bekam er es mit der Angst. War es vielleicht doch ein Fehler gewesen, Spinella diese Information zu geben? Was, wenn er den Schuh-Dieb damit zu einer weiteren Tat provozierte? Dann wäre es Graces Schuld. »Am besten wäre es, wenn wir Beamte in Zivil die Kameraräume überwachen lassen, die Streifen verstärken und so viele Zivilfahrzeuge wie möglich die Parkplätze abfahren lassen.«
    »An Ihrer Stelle würde ich ihr Team anweisen, auf Leute zu achten, die durch unberechenbares Verhalten auffallen. Ich könnte mir vorstellen, dass unser Mann sich in einem Zustand höchster Erregung befindet«, erklärte Proudfoot.

65
    Sie halten sich für ganz schön clever, Detective Superintendent Roy Grace. Sie glauben, Sie könnten mich wütend machen, indem Sie mich beleidigen, was? Die ganze Scheiße habe ich schon geblickt.
     
    Sie sollten einfach akzeptieren, dass Sie eine lahme Ente sind. Ihre Kollegen haben mich damals nicht gefangen, und Sie werden mich auch jetzt nicht fangen. Ich bin viel klüger, als Sie es sich je erträumen können. Sie wissen gar nicht, dass ich Ihnen einen Gefallen tue!
     
    Ich entferne das Gift aus Ihrem Haus! Ich bin Ihr bester Freund! Das werden Sie eines Tages begreifen! Eines Tages werden Sie und ich gemeinsam unter den Klippen von Rottingdean spazieren gehen und über all das reden. Dort, wo Sie sonntags mit Ihrer Frau spazieren gehen! Sie mag auch Schuhe. Ich habe sie in einigen der Geschäfte gesehen, die ich gerne aufsuche. Sie steht ziemlich auf Schuhe, was? Sie müssen vor ihr gerettet werden, aber das begreifen Sie nicht. Eines Tages aber werden Sie es erkennen.
     
    Sie sind nämlich alle Gift, verstehen Sie. Alle Frauen. Sie fangen einen mit ihren Venusfliegenfallen-Vaginas. Man kann es nicht ertragen, von ihnen getrennt zu sein. Man ruft sie an und schickt ihnen alle paar Minuten eine SMS, weil man wissen muss, ob sie einen noch lieben.
     
    Ich verrate Ihnen ein Geheimnis.
    Keine Frau liebt Sie jemals. Sie will Sie nur kontrollieren. Jetzt werden Sie höhnisch lachen. Die Größe meiner Männlichkeit infrage stellen. Aber ich sage Ihnen, eines Tages werden Sie mir dankbar sein, Detective Superintendent. Sie werden Arm in Arm mit mir unter den Klippen von Rottingdean spazieren gehen und mir danken, weil ich Sie vor sich selbst gerettet habe.

66
Jetzt
Dienstag, 13. Januar
    Jessie verspürte immer eine tiefe Sehnsucht, wenn sie von Benedict getrennt war. Es musste eine Stunde her sein, seit sie ihm die SMS geschickt hatte. Der Dienstag war der einzige Abend in der Woche, den sie nicht gemeinsam verbrachten. Sie spielte Squash mit ihrer Freundin Jax, die kürzlich geheiratet hatte, würde danach etwas beim Chinesen holen und sich bei Roz ein Video ansehen – das war seit ewigen Zeiten ihr Dienstagabendritual. Benedict, der gerne Gitarrenmusik komponierte, traf sich dienstags mit einem Freund und schrieb mit ihm neue Songs. Im Augenblick arbeiteten sie an einem neuen Album, das hoffentlich den Durchbruch bringen würde.
    An manchen Wochenenden trat Benedict in den Pubs der Umgebung auf. Sie sah ihn unheimlich gern auf der Bühne. Er war wie eine Droge, von der sie nicht genug bekommen konnte. Sie waren schon acht Monate zusammen, und doch hätte sie am liebsten Tag und Nacht mit ihm geschlafen – obwohl sie nur selten so lange beieinander sein konnten. Er konnte am besten küssen und war der beste Liebhaber der Welt, obwohl sie nicht viele Vergleichsmöglichkeiten hatte. Vier, um genau zu sein, und keine davon war sonderlich bemerkenswert gewesen.
    Benedict war lieb, rücksichtsvoll, aufmerksam und brachte sie zum Lachen. Sie liebte seinen Humor. Sie liebte den Geruch

Weitere Kostenlose Bücher