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Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Titel: Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Messinger
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zuzufügen oder gar beliebig zu töten?
    Kinder nehmen Tiere, auch wenn sie anders aussehen wie wir, noch als gleichwertige Geschöpfe wahr. Kaum ein Kind, das aus einem liebevollen Elternhaus stammt und behutsam an den Umgang mit Tieren herangeführt wird, käme auf die Idee, einem Tier bewusst Leid zuzufügen oder es zu töten. Kein Kind sieht in einem Tier, beispielsweise einem Huhn, einem Schwein oder einer Kuh, seine Nahrung. Erst wenn sie von den Erwachsenen suggeriert bekommen, dass der Mensch der absolute Herrscher über die Welt ist und Tiere nur den Zweck haben, uns zu dienen, beginnen sie, nach diesen vorgegebenen Überzeugungen und Traditionen und gegen ihre eigene Natur zu leben. Doch selbst als geistig gesunder Erwachsener spüren wir noch immer eine natürliche Abneigung gegen das Quälen und Töten unserer Mitgeschöpfe. Aber wir handeln nicht entsprechend, sondern lassen andere hinter schalldichten Mauern für uns quälen und töten.
    Wenn wir die Natur beobachten und achten, müssen wir erkennen, dass sie für die Tiere ein weit längeres Leben vorgesehen hat, als wir Menschen es ihnen zugestehen. Hühner haben eine natürliche Lebenserwartung von mindestens 10 Jahren, Schweine von 20, Rinder von 30, Kaninchen von 10, Schafe und Enten von 20 und Gänse sogar von bis zu 40 Jahren. Im Anbetracht dieser Zahlen wird deutlich, dass jedes Stück Fleisch und Wurst auf unserem Teller immer der Teil eines Tierkindes ist. Das Grillhuhn auf unserem Teller ist ein etwa 5 bis 6 Wochen altes Hühnerkind, das Schnitzel Teil eines etwa 5 Monate alten Schweinchens, der Rindslungenbraten stammt von einem etwa 8 bis 10 Monate alten Jungrind, und die Gänsekeule ist der Schenkel eines erst einige Monate alten Gänsekindes. Bloß den Legehühnern „gönnt“ man etwa 1,5 Jahre, den Zuchtschweinen 2 bis 3 Jahre und den Milchkühen bis zu 5 Jahre. Doch auch diese Tiere sterben lange Zeit vor ihrem natürlichen Lebensende durch den Menschen – entweder durch Schlachtung oder schon vorher, weil sie die Qualen ihrer Haltung nicht ertragen und elendiglich eingehen. Und all das tun wir – direkt oder indirekt, indem wir dieses Tun durch unsere unbewussten Einkäufe unterstützen. Sehr viel wäre schon erreicht, wenn wir unseren Konsum tierischer Produkte zumindest reduzieren und sie dann aus ökologischer Haltung beziehen würden.
    Nach meinen Vorträgen habe ich es immer wieder erlebt, dass Menschen gerne als Gegenargument anführen, auch Tiere, beispielsweise Löwen, würden Antilopen oder andere Tiere töten. Das stimmt. Aber erstens sind Löwen im Gegensatz zum Menschen von Natur aus reine Fleischfresser, und zweitens halten sie ihre Beutetiere nicht lange qualvoll, bevor sie sie töten, und sie töten sie nur, weil ihnen keine andere Nahrung zur Verfügung steht. Satte Löwen sind selbst gegenüber ihren Beutetieren ausgesprochen friedlich. Der Mensch muss sich nicht von Fleisch ernähren, schon gar nicht täglich, und erst recht nicht in der modernen Industriegesellschaft, und er ist auch nicht der natürliche Feind der Tiere, die er tötet. Trotz allem veranstaltet er täglich umfangreiche Massenmorde in der gesamten Tierwelt. Er ist zum gefürchteten Vernichter allen Lebens auf diesem Planeten geworden.
    Trotz der immer deutlicher sichtbar werdenden Folgen unserer Vernichtungszüge durch die Natur glauben viele Menschen noch, dass die Welt nur für uns geschaffen wurde und sich ohne unsere Kontrolle und unser Zutun nicht weiterdreht. Aber sobald wir genauer hinschauen, erkennen wir, dass alles in der Natur seinen Sinn hat und in seiner komplexen Wechselwirkung perfekt ist und die Natur erst durch das massive Eingreifen des Menschen mehr und mehr aus dem Lot gerät.
    Beobachten Sie, lieber Leserin, lieber Leser, einmal das Leben in einem weitgehend naturbelassenen Wald. Auch wenn Ihnen das, was Sie sehen, im ersten Moment chaotisch erscheint, entdecken Sie, je länger Sie die dortigen Abläufe beobachten, dass alles seine Ordnung hat und perfekt aufeinander abgestimmt ist – viel perfekter als alles, was der Mensch mit seinem zum komplexen Denken nur sehr beschränkt fähigen Gehirn je erschaffen hat. Aus diesem Grund empfinden die meisten von uns auch nicht die vom Menschen geschaffenen Straßenschluchten in den Städten als atemberaubend schön, sondern die Orte, die von der Natur geschaffen und von Menschenhand kaum berührt wurden.
    Auch die Jagd ist nicht erforderlich, um eine Überpopulation der Wildtiere

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