Du und ich – fuer immer
er bei allen Frauen so? Das war unwahrscheinlich, oder?
Dennoch wagte sie nicht zu hoffen. Sie wollte nicht enttäuscht werden.
Er hatte sie gebeten, Weihnachten mit ihm zu verbringen. Die Feiertage waren etwas ganz Besonderes. Das musste etwas bedeuten, oder? Vielleicht hatte er sie aber auch nur aus einer Laune heraus eingeladen.
Sei vorsichtig, warnte ihr gesunder Menschenverstand. Sie hatte Jake geküsst.
Dachte er, sie wäre leicht zu haben? Freute er sich schon auf einige heiße Nächte in seinem Bett, ganz ohne Verpflichtungen?
So nicht! Sie war nicht wie ihre Schwester, die sich jedem hingab, der reich genug war. Nein, sie wollte auf den Richtigen warten. Leider gab es einen Haken an der Sache: Jake Tavinor war der Richtige. Sie liebte ihn und war bereit, sich ihm hinzugeben. Bedingungslos. Was für ein Dilemma! Sie wollte nicht nur Sex, sondern auch sein Herz erobern. Was sollte sie nur tun?
So vergingen die Tage, und ihre Laune wurde zusehends schlechter.
Verdammt! Sie hatte so gehofft, für Jake mehr als nur ein kleiner Flirt gewesen zu sein. Trotzdem hatte er sich nicht einmal gemeldet. Im Ausland gab es auch Telefone, oder etwa nicht? Immerhin hatte er sogar Edwina aus Schweden angerufen.
Oh nein, an ihre Schwester wollte sie jetzt nicht denken nicht wenn Jake im Spiel war. Sie fühlte sich so schon entmutigt genug. Auf Eifersucht konnte sie verzichten!
Schließlich war es Mittwochabend, der Tag der Weihnachtsfeier. Eigentlich hatte sie nicht hingehen wollen, doch das wäre feige gewesen. Sie durfte sich von ihrem Liebeskummer nicht unterkriegen lassen. Das wäre ja noch schöner gewesen. Also streifte sie sich ein elegantes schwarzes Abendkleid über und setzte, ihr strahlendstes Lächeln auf. Nick Norris, der neue Verkäufer, wich den ganzen Abend nicht von ihrer Seite und wollte sie auch nach Hause bringen.
“Nein, danke.” Sie schüttelte den Kopf. “Ich habe Stuart versprochen, ihn zu fahren.”
“Schade, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Hätten Sie Lust, Silvester mit mir zu feiern? Sie dürfen sich die Party aussuchen. Bitte sagen Sie Ja.”
Ihr Leben war auch so kompliziert genug! “Ein andermal vielleicht.” Ihr Kollege war zwar nett, doch gegen Jake kam er nicht an.
Am Freitag ging Jermaine mit Stuart Evans thailändisch essen, war um zweiundzwanzig Uhr wieder zu Hause und verbrachte das Wochenende damit, sich vorzustellen, wie Weihnachten in Highfield wohl wäre. Jake fehlte ihr. Es brach ihr das Herz, dass er sich nicht meldete. Verzweifelt wünschte sie, sie könnte die Festtage mit ihm verbringen. Leider war das unmöglich.
Am Montag und Dienstag besorgte sie noch die letzten Geschenke.
Heiligabend packte sie einen großen Koffer und viele Einkaufstaschen ins Auto und fuhr dann zu ihren Eltern. Mr. und Mrs. Hargreaves begrüßten sie herzlich und halfen ihr beim Ausladen. Alles schien in bester Ordnung - bis sie nach Edwina fragte.
“Deine Schwester kommt nicht.” Ihre Mutter blickte zu Boden.
“Was?”
“Sie wollten sie nicht gehen lassen.” Edwin Hargreaves runzelte die Stirn. “Wir haben es ihr schweren Herzens erlaubt, noch länger zu bleiben. Armer Liebling, sie hat eine so furchtbare Zeit durchgemacht. Da hat sie etwas Erholung verdient.“
“Wo ist sie?” Jermaine schrie fast. Sie ahnte, nein, sie wusste es schon, aber sie wollte es hören.
“Na wo wohl? In Highfield natürlich. Edwina hat sich heute Vormittag gemeldet. Stell dir vor, Jake Tavinor hat sie höchstpersönlich aus Amerika angerufen und sie eingeladen, die Festtage mit ihm und Ash zu verbringen. Ist das nicht nett? Da ich die beiden Brüder kenne, hatte ich auch keine Bedenken, es ihr zu erlauben. Sie kümmern sich rührend um sie. Immerhin ist sie noch nicht ganz wieder hergestellt, die Arme.”
Jermaine wäre am liebsten im Erdboden versunken. Der Schmerz war unerträglich. War Edwinas Plan endlich gelungen? Hatte sie sich ihren Goldfisch geangelt? Es war ja nicht das erste Mal, dass ihre Schwester ihr den Mann weggeschnappt hatte. In diesem Fall war jedoch alles anders. Sie, Jermaine, liebte Jake Tavinor. Der Gedanke, ihn zu verlieren, war einfach furchtbar.
Natürlich konnte auch Ash dahinter stecken. Vielleicht hatte er seinen älteren Bruder gebeten, ihre Schwester einzuladen. Immerhin gehörte ihm ja das Haus.
Ich mache mir etwas vor, dachte sie verzagt. Was hatte Ash gesagt? Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht. Sehr unwahrscheinlich, dass er es sich jetzt wieder
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