Du und ich – fuer immer
betrachteten einen Moment schweigend die Idylle.
“Wie heißt der Mann?” fragte Jake plötzlich.
Verblüfft sah sie auf. Wen meinte er? “Wie bitte?”
“Du hast doch erzählt, dass du heute Abend nach London zurückfahren musst.
Ich wette, du bist verabredet. Habe ich Recht? Wer lockt dich von Highfield weg? Der böse Stuart?”
Jermaine musste lachen. “Stuart ist ein netter Kerl”, antwortete sie schließlich.
Sie dachte nicht daran, ihm zu gestehen, dass alles nur eine Ausrede gewesen war und sie überhaupt nichts vorhatte.
“Du liebst ihn nicht.”
“Das muss ich auch nicht. Er ist sympathisch, und ich bin gern mit ihm zusammen. Wir sind gute Freunde, mehr nicht.” Sein Blick war durchdringend.
“Ich muss jetzt los.” Schnell sprang sie auf. “Ich habe um Viertel nach neun eine Verabredung.”
Er lächelte spöttisch, stand dann aber auch auf, und sie gingen schweigend zum Haus zurück.
Pünktlich auf die Minute betrat Jermaine das Arbeitszimmer. Jake saß schon am Schreibtisch. “Gut, da bist du ja. Setz dich.” Er betrachtete sie forschend, und sie war froh, dass sie vorher ihr Make-up aufgefrischt und die Haare gebürstet hatte, bis sie wie Gold glänzten. Sie zog die Jacke ihres Hosenanzugs aus, hängte sie über den Stuhl und hatte sich innerhalb von Sekunden in die Arbeit vertieft. Wieder war sie fasziniert, weil er so präzise diktierte. Bei den meisten Managern wäre der Bericht über die Schwedenreise äußerst langweilig gewesen. Nicht bei Jake. Er konnte die Zusammenhänge mühelos und interessant darstellen. Es machte Spaß, seine Sekretärin zu spielen.
“Wollen wir eine Pause machen?” erkundigte er sich nach einiger Zeit.
Sie sah auf und machte den Fehler, ihm direkt in die Augen zu sehen. Ihr Puls begann zu rasen. Nur mit größter Willensanstrengung gelang es ihr, den Kopf zu schütteln. “Nein.”
“Du bist eine Frau, ganz nach meinem Geschmack.” Wieder schenkte Jake ihr dieses Lächeln, das Eisberge zum Schmelzen bringen, konnte. Gern hätte sie ihm gestanden, was sie für ihn empfand, doch das kam nicht infrage. Sie musste weitermachen wie bisher. Leider …
Kurz nach zwölf war der Bericht fertig geschrieben, überarbeitet und in mehreren Kopien ausgedruckt. Jake stand auf und kam zu Jermaine herüber.
“Du hast tolle Arbeit geleistet.”
Selten hatte sie sich so über ein Kompliment gefreut. “Ich habe dir gern geholfen.” Sie wandte sich um und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan.
Seine dunklen Augen waren so tief, unergründlich … Sie verlor sich in ihnen wie in einem großen Ozean. Vorsicht, Gefahr! Wenn sie jetzt nachgab, war sie verloren. Schnell sprang sie auf. “Ich … ich möchte mich vor dem Essen frisch machen.” Zum Teufel, warum sah er sie bloß so an? Sie musste sich wieder unter Kontrolle bekommen, sofort!
Verzweifelt eilte sie zur Tür, aber er stand im Weg. Prompt stieß sie mit ihm zusammen und hätte beinah das Gleichgewicht verloren. Er reagierte sofort und packte ihre Arme. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken. Wie unangenehm! Sie wollte ihm nicht so nahe sein. Er sollte sie nicht berühren.
Oder doch? In ihr tobte ein Gefühlschaos. Sie wusste nicht mehr aus noch ein.
“Wovor fürchtest du dich?” Jake dachte nicht daran, sie loszulassen.
“Vor gar nichts. Ich…“
“Hast du Angst, ich könnte dich küssen?” flüsterte er.
Oh bitte, tu es! Sie konnte es nicht erwarten. “Natürlich nicht”, erwiderte sie entrüstet. Ihre Stimme bebte. Plötzlich erinnerte Jermaine sich daran, wie sie ihm gestanden hatte, dass sie noch Jungfrau war. An dem Tag hatte er sie gefragt, ob sie Angst hätte. Der einzige Weg, ihm das Gegenteil zu beweisen, war, die Initiative zu ergreifen. Daher stellte sie sich auf die Zehenspitzen und presste die Lippen auf seine.
Es fühlte sich so wundervoll an. Jermaine machte die Augen. zu und genoss es, ihn zu spüren. Jake schien genauso zu empfinden. Er zog sie an sich und erwiderte leidenschaftlich ihren Kuss. Sie spürte, wie die Begierde immer stärker wurde. Zuerst brannte nur eine kleine Flamme, bald jedoch loderte sie immer heller. Jeden Moment konnte ein heißes Feuer daraus werden …
“Du bist einfach atemberaubend, Darling”, flüsterte er ihr ins Ohr und umarmte sie fester. Dann küsste er sie wieder, bis alles um sie her verschwamm und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Jake liebkoste sie zärtlich, und sie ließ es nur zu gern geschehen. Sanft
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