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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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gehalten. Nun hatte ihn seine hartnäckige Entschlossenheit zu diesem unvermeidlichen Schluss gebracht.
    Er selbst war zum Gottficker geworden.
    Das war vollkommen logisch. Wenn die Götter vom Gottficker vernichtet werden konnten, dann musste es auch etwas geben, was noch viel größer und böser war und wiederum den Gottficker zerstören und ihn schließlich ersetzen konnte.
    Und dieses Etwas war Goliath.
    Die Frau sagte etwas, aber er hörte nur unverständliche Laute. Darum würde er sich später kümmern, wenn er seinen neuen Status begriffen hatte und wusste, was er damit anfangen sollte.
    Eine Weile starrte er auf die Ketten, dann neigte er den Kopf und sank in schwarzes, traumloses Nichts. Ihm war klar, dass er die Erholung brauchte.
    Denn wenn er wieder erwachen würde, wäre es an der Zeit, der ganzen gottverdammten Welt zu zeigen, was er mit ihr machen würde.

    Der Aufprall der Kugel erfolgte mit einer solchen Wucht, als hätte ihn jemand mit dem Vorschlaghammer getroffen. Schmerzen jagten über Jacks Rücken, und seine Beine wurden zu Gummi, so dass er nach vorn stürzte. Fast konnte er den Sturz nicht mehr mit den Armen abfangen.
    Seine Beine. Er konnte seine Beine nicht mehr bewegen.
    Hinter ihm erklang erneut das Surren des Motors, und es war, als ob ein überdimensioniertes Kinderspielzeug auf ihn zurollte, um ihn zu töten.
    Jack sträubte sich gegen den Gedanken, dass dies das letzte Geräusch war, das er hören sollte.
    »Bleiben Sie liegen«, befahl ihm Remote ruhig. »Sie sind nicht ernsthaft verletzt, und ich habe nicht die Absicht, Sie zu töten.«
    Nur noch wenige Fuß trennten ihn vom Ende des Gangs. Mit den Armen zog er sich vorwärts und robbte in das angrenzende Zimmer.
    Es war eine Bibliothek. Die Wände waren von Bücherregalen gesäumt, und in der Mitte stand ein einzelner Ledersessel, der von einer Stehlampe auf der einen und einem kleinen, runden Beistelltisch auf der anderen Seite flankiert wurde. Tiefrote Samtvorhänge zierten das große, vergitterte Fenster in der gegenüberliegenden Wand.
    Allmählich kehrte das Gefühl in seine Beine zurück. Jack kroch weiter, griff nach dem Tisch und schleuderte ihn mit aller Macht in den Flur hinaus.
    Er hörte ein Krachen. Dass er den Roboter getroffen hatte, wagte er nicht zu hoffen, aber vielleicht hatte er ihm immerhin den Weg versperrt.
    »Es gibt keinen Ausweg«, sagte Remote. »In der technischen Beschreibung des Roboters steht, dass er bis zu fünfundsechzig Kilo bewegen kann. So ein Tisch hält ihn höchstens eine Weile auf, kann ihn aber nicht stoppen.«
    Jack richtete sich auf Händen und Knien auf und sah zur Tür zurück. Keine Blutspur war zu sehen. Nur ein weißes Stoffsäckchen, etwas kleiner als ein Golfball und mit einer harten Füllung.
    Eine Beanbag-Kugel. Kein tödliches Geschoss. Offenbar will er mich noch immer lebend.
    Er griff nach der Stehlampe. Sie war aus leichtem Kunststoff, hatte eine LED-Birne und einen kegelförmigen Schirm aus weißem Papier. Wahrscheinlich würde sie kaputtgehen, wenn er sie als Schlagwaffe benutzte, und die improvisierte Waffe, die er in der Küche gebastelt hatte, war ihm aus der Hand gefallen.
    Er hörte den Motor des Roboters, der im Gang offenbar zurückstieß, dann ein Stück vorfuhr und wieder zurückstieß. Irgendwie klang es wütend.
    »Ihnen sollte bewusst sein, dass mir unterschiedliche Munitionsarten zur Verfügung stehen. Sollten Sie meinen Roboter angreifen, könnte ich mich gezwungen sehen, gefährlichere Kugeln abzufeuern.«
    Indem er sich mit Hilfe von Stuhl und Lampe abstützte, richtete Jack sich auf. Dann sah er sich um. Das Zimmer hatte keine weitere Tür, dafür aber Hunderte Bücher, in denen Kameras versteckt sein konnten.
    Jack drückte mit aller Macht gegen den Sessel. Auf dem weichen Teppich wollte er sich nur widerstrebend verschieben lassen, aber wenigstens war er nicht festgeschraubt.
    »Der ist nicht groß genug, um den gesamten Durchgang zu blockieren. Und selbst wenn Sie meinen Roboter daran hindern, in das Zimmer einzudringen, kann ich immer noch auf Sie schießen.«
    Jack schob den Sessel in die Türöffnung, blieb dabei aber geduckt für den Fall, dass Remote erneut auf ihn schoss. Dann ging er zum nächstbesten Bücherregal, versuchte es so gut wie möglich zu fassen und zerrte daran. Doch es bewegte sich nicht.
    Ist wohl an die Wand geschraubt. Damit schrumpften Jacks Möglichkeiten. Aus der Halle drang ein lauter Knall, der ihn beinahe betäubte.

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