Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
Vom Netzwerk:
Goliath, sondern ganz allgemein für eine Welt des Bösen.
    Aber wenn das alles stimmte – was hatte dann ein feuerspeiender Teufel zu bedeuten?
    Jack lehnte sich zurück, zischte aufgrund der Schmerzen, die ihm das verursachte, und trank einen Schluck Kaffee. Er war mit Nikki in eine Stadt namens Blaine nahe der Nordgrenze gefahren und hatte sich dort in einem x-beliebigen Motel eingerichtet. Goliath hatte er für eine Weile mit einer Spritze ausgeschaltet, doch das war eine befristete Maßnahme. Jack hatte eindeutige Pläne für seinen überdimensionierten Gefangenen.
    Die Datei hatte ein Bild des fraglichen Objekts enthalten, und Jack versuchte, es sich en détail in Erinnerung zu rufen. Ungefähr dreißig Zentimeter groß, ein gehörnter Teufel, der mit einer Schreibfeder an einem Pult saß. Das Sammlerstück hatte eine eigentümliche Farbe gehabt, glänzendes Schwarz anstatt des typischen Rot. Anscheinend handelte es sich um einen Schreibautomaten, der in der Lage war, die eigene Unterschrift nachzuahmen.
    Hat das etwas mit Medien und Kommunikation zu tun? Eine Zeitung? Vielleicht ein Schriftsteller? Nein, das passte nicht. Remote verfolgte Soziopathen, Leute, die die Gesellschaft nicht bestrafen wollte oder konnte. Vielleicht jemand aus dem Bereich der Religion, ein in Ungnade gefallener Fernsehprediger oder Sektenführer? Das schien wahrscheinlicher zu sein.
    Die Farbe hatte etwas zu bedeuten. Jack wusste zwar nicht, warum, aber unterbewusst hatte er die Gewissheit. Die schwarze Farbe der Figur konnte kaum rassistisch gemeint sein, denn die Gesichtszüge des Teufels – mit langem Spitz- und Schnauzbart – waren stereotyp europäisch.
    Jack schloss die Augen und ließ seinen Assoziationen freien Lauf und die Gedanken schweifen. Teufel, Schreiben. Die Kurzgeschichte The Devil and Daniel Webster . Teufelspakt. Worte, Feder, Tinte. Tintenteufel, Teufelstinte. Devil, Inc.?
    Er öffnete die Augen, beugte sich über den Tisch und klappte den Laptop auf. Dann googelte er Devil Incorporated und bekam etwas über 1600 Treffer. Am auffälligsten war noch eine im Aufbau befindliche humoristische Webseite mit diesem Namen. Allerdings nicht das, nach was er suchte.
    Er schloss die Augen wieder. Eine Erinnerung regte sich in ihm, zupfte an seiner Aufmerksamkeit wie Treibholz, das immer wieder gegen einen Bootsrumpf stößt. Irgendetwas über einen Schauspieler – und zwar den, der in den Rocky -Filmen den mürrischen alten Boxtrainer gespielt hatte. Wie hieß der doch gleich?
    Burgess Meredith. Genau. Der tauchte in der berühmten Folge von Twilight Zone auf, die jedermann im Gedächtnis war und in der es um diesen Jungen ging, dessen Brille nach dem Atomkrieg zerbricht. Aber das war nicht sein einziger Auftritt in der Serie. Es gab auch eine Episode, in der er den Teufel spielte.
    Innerhalb von Sekunden spuckte Google die Fakten aus. Die Folge, an die Jack sich erinnerte, hieß »Printer’s Devil«. Ein paar weitere Nachforschungen ergaben, dass man mit dem Begriff Druckereiassistenten bezeichnete. Sie wurden so genannt, weil die Tinte mit der Zeit ihre Haut schwärzte.
    Ein Drucker. Das war ein Teil des Rätsels. Aber die Figuren, mit denen Remote sich belohnt hatte, spielten immer auf mehr als nur einer Ebene auf seine Verbrechen an. Denn sie bezogen sich nicht nur auf das Opfer, sondern auch auf die Waffe. Das andere Element in der Gleichung schien der Teufel selbst zu sein. Der religiöse Blickwinkel kam ihm immer wahrscheinlicher vor. Ein Priester, der es auf einen Drucker abgesehen hatte? Nein, das hörte sich nicht richtig an.
    Remote benutzte als Drohnen oft Menschen, die für das eigentliche Opfer arbeiteten: eine Zahnärztin, einen Automechaniker. Ein Drucker erschien sinnvoll. Was konnte ein Drucker für einen religiösen Würdenträger tun?
    Bücher und Pamphlete drucken, das war naheliegend. Und damit helfen, das Übel zu verbreiten, das Remote gefährlich genug vorkam, dass er es verhindern wollte. Das passte dann wieder zu Remotes Vorliebe, Menschen als seine Drohnen zu benutzen, von denen er glaubte, dass sie seinen Opfern in irgendeiner Weise bei ihrem Tun halfen, und wenn es noch so harmlos war.
    Jack glaubte zu wissen, nach wem er Ausschau halten musste. Nach einem Drucker, der bereit war, mit fragwürdigen Kunden Geschäfte zu machen. Womöglich ein Verfechter der Redefreiheit, vielleicht auch nur ein Gierhals. Jemand mit den Initialen SL, der eine religiöse Organisation mit extremistischen

Weitere Kostenlose Bücher