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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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Parkplatz, ihre Schulbücher an sich gepresst. Ihr Haar ist jetzt hellblond und zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie trägt Ballerinas und Jeans zu einer kurzärmeligen Strickjacke, die in der Taille geknöpft ist. Sie sieht so ganz anders aus, so vollkommen anders, dass ich schreien könnte. Das … das ist nicht mehr meine Freundin.
    »Wir brauchen nur ein paar Minuten«, fügt James hinzu. »Können wir vielleicht ein paar Interviews machen?«
    Ich spüre eine leichte Berührung an meinem Arm und richte meinen Blick wieder auf James. Er lächelt mich an, als wolle er mich in dieses Gespräch mit einbeziehen.
    »Dürfen wir also ein Weilchen bleiben?«, fährt er fort, an den Betreuer gewandt.
    James hört sich an, als wäre niemand auf dieser Welt geistig so stabil wie er, doch seine Finger krallen sich in meinen Unterarm, und ich weiß, dass auch er Lacey bemerkt hat.
    »Nein«, erwidert der Betreuer und schüttelt den Kopf. »Du kannst dich mit ihnen im Wellness Center unterhalten. Dies hier ist eine Privatschule, und offizielle Aussagen sollten nur von …«
    Ich blicke wieder an ihm vorbei und sehe Miller. Er geht direkt auf Lacey zu, und als er vor ihr stehen bleibt, halte ich unwillkürlich den Atem an. Ruckartig hebt sie den Kopf, als Miller etwas sagt.
    »Ich muss euch bitten zu gehen«, sagt der Betreuer zu James und mir. »Sofort.« Er holt sein Funkgerät hervor und spricht einen Code hinein, von dem ich nicht weiß, was er bedeutet.
    »Und wenn wir nicht mit ihnen sprechen?«, frage ich schnell, um noch eine Minute herauszuschinden.
    Ein zweiter Betreuer eilt über den Parkplatz, und ich befürchte schon, dass er zu Miller und Lacey will, doch dann bemerkt er uns und ändert die Richtung. Wir passen nicht hierher, und plötzlich denke ich, dass das Risiko doch zu groß ist.
    »Nein.« Auch das lehnt der Betreuer ab. »Und ich bitte euch nicht noch einmal zu verschwinden.«
    Furcht packt mich, weil ich nicht weiß, was wir jetzt tun sollen.
    Doch nun schiebt sich Miller durch die Menge in unsere Richtung, den Kopf gesenkt. »Lasst uns abhauen«, sagt er zu James und mir, während er weiter zu seinem Wagen geht.
    »Und wer ist das?«, ruft der Betreuer und zeigt auf Millers Rücken.
    »Er fährt uns«, behauptet James und nimmt meine Hand. »Also, dann vielen Dank für Ihre Hilfe.« Er weicht mit mir zurück, nickt den Betreuern zu. Wir wenden uns um, entfernen uns eilig, doch nicht zu eilig. Als wir den Pick-up fast erreicht haben, neigt James den Kopf in meine Richtung. »Schau dich nicht um nach ihnen«, sagt er. »Schau dich niemals um.«
    Miller wartet am Auto auf uns, die Kappe tief ins Gesicht gezogen, damit ihn niemand als Laceys Exfreund erkennt. Wir sind nicht sicher, ob die Betreuer, die sich um die Rückkehrer kümmern, auch zu solchen Informationen Zugang haben, und es ist vernünftiger, es nicht darauf ankommen zu lassen. Ich hoffe, sie haben wirklich nicht die geringste Ahnung, wer wir sind.
    Allmählich leert sich der Parkplatz, auch der Betreuer, mit dem wir gesprochen haben, ist nicht mehr da, doch ich sehe den anderen bei Lacey. Er hält ihr die Beifahrertür seines Wagens auf, damit sie einsteigt, dann schließt er sie. Während er um den Wagen herumgeht, schaut er noch einmal misstrauisch zu uns herüber.
    Laceys Blick wandert zu uns, ihre Augen sind leer. Der Betreuer fragt sie etwas, als er einsteigt. Sie zögert einen Moment, dann schüttelt sie den Kopf.
    Ich wende mich ab. Zutiefst erschüttert. Lacey erkennt uns nicht. Nicht einmal mich.
    Keiner von uns sagt etwas, als das Auto davonfährt, als die neue Lacey uns dort zurücklässt, auf dem sich leerenden Asphaltplatz.
    Als sie fort ist, lehnt sich Miller an seinen Wagen. Sein Gesicht ist vollkommen ausdruckslos.
    »Und?«, fragt James.
    Miller hebt den Kopf, seine braunen Augen wirken glasig. »Nichts«, erwidert er. »Sie kann sich an absolut nichts erinnern.«
    James schluckt hart. »Tut mir leid«, sagt er. »Ich dachte, dass sie vielleicht …«
    Miller atmet tief aus. »Mann, ich hab jetzt echt keinen Bock, darüber zu reden …«
    James nickt, und sie stehen reglos da. Ich aber kann die Stille nicht ertragen und trete zwischen die beiden. Ich will nicht, dass sie Lacey einfach aufgeben, doch ich fühle mich so verloren. Verloren und hilflos.
    »Und jetzt?«, frage ich Miller.
    »Und jetzt«, erwidert er und richtet den Blick auf mich, »jetzt gehen wir schwimmen und tun so, als wäre nichts passiert.«
    »Ich glaube

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