Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
ich soll aufhören, dich herumzukommandieren?«
»Nun, es gibt spezielle Umstände, unter denen ich es zulassen würde.«
»Oh? Als da wären?«
»Alle, die bei mir zu einem Orgasmus führen.«
Er drückte mich grinsend fester an sich. »Warum musst du alles so schmutzig klingen lassen?«
Ich lachte, als ich mich daran erinnerte, dass das die Worte waren, die er gebraucht hatte, als er mich damals nackt im Apartment überrumpelt hatte. Himmel, das schien eine halbe Ewigkeit her zu sein.
Kapitel 17
B raden und ich überwanden die Kluft zwischen uns an diesem Wochenende mit viel Sex und Gelächter. Ich arbeitete, Braden arbeitete, und am Sonntag nahmen Elodie und Clark die Kids den Tag über mit nach St. Andrews, so dass Ellie, Braden und ich mit Adam, Jenna und Ed ausgehen konnten. Es war das erste Mal seit Beginn unseres Arrangements, dass Braden und ich gemeinsam mit anderen etwas unternahmen. Als wir Eds Lieblingspub auf der Royal Mile betraten, wo wir uns zum Lunch verabredet hatten, wurde mir klar, dass jeder jetzt von besagtem Arrangement wusste. Jenna starrte uns an, als wären wir ein wissenschaftliches Experiment, Ed trug das dümmliche Grinsen eines kleinen Jungen zur Schau, und Adam zwinkerte mir offen zu. Ich schwöre, ich hätte sofort die Flucht ergriffen, wenn Braden das nicht geahnt und mich am Arm gefasst hätte, um mich weiterzuziehen. Sowie sie erkannten, dass sich nichts wirklich geändert hatte – wir waren kein Liebespaar, es gab kein Händchenhalten und kein Geschmuse, und unsere Stühle waren ein gutes Stück voneinander entfernt – benahmen sich die anderen so wie immer. Das Essen war großartig, wir tranken dazu ein paar Bier und gingen dann ins Kino. Dort saß Braden allerdings neben mir, in einer Reihe hinter den anderen, und okay … im Dunkeln wurde vielleicht ein bisschen geschmust.
Da wir uns am Montag nicht sahen, gelang es mir tatsächlich, ein weiteres Kapitel meines Romans zu verfassen und einen Besuch bei Dr. Pritchard einzuschieben. Ein großer Spaß. Am Dienstag verbrachte Braden seine Mittagspause in meinem Bett. Mittwoch hatte er so viel zu tun, dass ich ihn nicht zu Gesicht bekam. Ich verbrachte den Abend mit Ellie und ertrug eine Teenagerschmonzette, von der ich fast Zahnschmerzen bekam, so zuckersüß war sie. Ich bestand darauf, dass wir uns an unserem nächsten Filmabend ansahen, wie etwas oder jemand von einem Actionstar kurz und klein geschlagen wurde, oder einen Gene-Kelly-Film auswählten.
»Du hast einen Geschmack wie ein Kerl.« Ellie rümpfte die Nase, während sie Schokoladenbonbons kaute.
Ich wandte den Blick von der unerträglichen Romanze ab und sah sie an. Sie lag, mit Bonbonpapieren übersät, der Länge nach ausgestreckt auf der Couch. Wie kam es, dass sie nie zunahm? »Weil ich kitschige Romanzen hasse?«
»Nein, weil du lieber siehst, wie Leute verdroschen werden, statt dass sie sich Liebeserklärungen machen.«
»Stimmt.«
»Kerl.«
Ich verzog das Gesicht. »Ich glaube, Braden ist da anderer Ansicht.«
»Uh. Das war fies.«
Ich grinste tückisch. »Du hast mich gerade als Kerl bezeichnet.«
Sie drehte den Kopf auf dem Polster, um mich anzusehen. »Wo wir gerade beim Thema sind … nicht, dass ich bewusst darauf geachtet habe, ich kann nur nichts für meine außergewöhnliche Beobachtungsgabe … aber was auch immer ihr beiden tut, richtet sich offenbar nur nach Bradens Terminplan. Stört dich das nicht?«
Es war nicht so, dass mir das nicht selbst schon aufgefallen wäre. Aber wie hätte ich mich deswegen beschweren können? Ich ›arbeitete‹ von zu Hause aus, und Braden arbeitete andauernd. Meine Schichten in der Bar fielen auf die zwei einzigen Abende, an denen Braden freihatte. »Ich weiß, dass er viel zu tun hat.«
Ellie nickte. »Die meisten seiner Freundinnen hat es gestört.«
»Mich stört es, als seine Freundin bezeichnet zu werden«, warnte ich sie scherzhaft.
»Ich habe dich nie als seine Freundin bezeichnet. Ich meinte nur … ach, ich weiß nicht, was ich gemeint habe, ihr zwei macht mich sprachlos.«
Ich sah ihr an, dass sie als hoffnungslose Romantikerin kurz davorstand, sich wegen Braden und mir in einen Gefühlsausbruch hineinzusteigern, also wechselte ich rasch das Thema. »In der letzten Zeit erzählst du kaum noch etwas von Adam.«
Das Gesicht meiner Mitbewohnerin verdüsterte sich, und ich wünschte, ich hätte ein anderes Thema gewählt, um sie von ihrem abzubringen. »Seit dem Sonntag bei Mum haben wir
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