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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wollte Mr. Gray wissen. Die anbiedernde Selbstsicherheit war aus seiner Stimme verschwunden. »Gekörnte Scheiße noch mal, was machst du da?«
    Jonesy musste ein wenig darüber lächeln, konnte es sich nicht verkneifen, hielt aber weiter an dem Bild fest. Nicht nur das des Arbeitszimmers, sondern das einer Wand dieses Arbeitszimmers … da neben der Tür, die in das kleine Badezimmer führte … ja, da war er. Der Thermostat. Und was sollte er jetzt sagen? Gab es da ein Zauberwort? So was wie Simsalabim?
    Klar.
    Mit immer noch geschlossenen Augen und dem Anflug eines Lächelns auf seinem schweißüberströmten Gesicht flüsterte Jonesy: »Duddits.«
    Er schlug die Augen auf und sah die staubige, unscheinbare Wand an.
    Da war der Thermostat.

3
    »Hör auf!«, schrie Mr. Gray, und als Jonesy durchs Zimmer ging, war er verblüfft darüber, wie vertraut ihm diese Stimme war; es war, als würde er einen seiner eigenen gelegentlichen (normalerweise von unaufgeräumten Kinderzimmern ausgelösten) Wutanfälle auf Kassette hören. »Hör auf damit! Das geht so nicht weiter!«
    »Knutsch mir die Kimme«, entgegnete Jonesy grinsend. Wie oft hatten sich seine Kinder gewünscht, so etwas zu ihm sagen zu können, wenn er anfing rumzuquaken? Dann kam ihm ein scheußlicher Gedanke. Er würde seine Wohnung in Brookline wahrscheinlich nie wiedersehen, und wenn doch, dann nur mit Augen, die jetzt Mr. Gray gehörten. Die Wange, die seine Kinder geküsst hatten (»Au, kratzig, Daddy!«, sagte Misha immer), war nun Mr. Grays Wange. Und ebenso waren die Lippen, die Carla geküsst hatte, nun Mr. Grays Lippen. Und im Bett, wenn sie nach ihm fasste und ihn hineinführte in ihre –
    Jonesy erschauderte und griff dann zum Thermostat … der, wie er sah, auf fünfzig Grad gestellt war. Es war bestimmt der einzige auf der ganzen Welt, an dem man solche Temperaturen einstellen konnte. Er drehte den Knopf eine halbe Umdrehung nach links, wusste nicht, was er nun zu erwarten hatte, und war hocherfreut, als er augenblicklich einen kühlen Luftzug auf Stirn und Wangen spürte. Er drehte sich dankbar um, um mehr von der Brise abzubekommen, und sah, dass oben in einer Wand ein Lüftungsgitter eingelassen war. Noch etwas Neues.
    »Wie machst du das?«, brüllte Mr. Gray durch die Tür. »Wieso nimmt dein Körper den Byrus nicht auf? Wie kannst du überhaupt da drin sein?«
    Jonesy brach in Gelächter aus. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen.
    »Freut mich, dass du das so lustig findest«, sagte Mr. Gray, und jetzt war sein Tonfall eisig. Es war der Ton, in dem Jonesy Carla sein Ultimatum gestellt hatte: Entzug oder Scheidung, Schatz, du hast die Wahl. »Ich kann mehr als nur die Heizung aufdrehen, weißt du. Ich kann dich ausräuchern. Oder dich dazu bringen, dass du dich selber blendest.«
    Jonesy erinnerte sich daran, wie der Kugelschreiber in Andy Janas’ Auge gedrungen war – dieses schreckliche platzende Geräusch –, und ein Schauer überlief ihn. Aber er wusste, dass das nur ein Bluff war. Du bist der Letzte deiner Art, und ich bin dein Fortbewegungsmittel, dachte Jonesy. Du wirst mich nicht allzu sehr quälen. Jedenfalls nicht, solange deine Aufgabe noch nicht ausgeführt ist.
    Er ging langsam zurück zur Tür und ermahnte sich zur Vorsicht … denn wie hieß es doch so schön: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
    »Mr. Gray?«, fragte er leise.
    Keine Antwort.
    »Mr. Gray, wie siehst du jetzt aus? Wie siehst du aus, wenn du du bist? Ein bisschen weniger grau und eher ein bisschen rosa? Ein paar mehr Finger an den Händen? Auch ein paar Haare auf dem Kopf? Kriegst du Zehen und Hoden?«
    Keine Antwort.
    »Siehst du allmählich aus wie ich, Mr. Gray? Denkst du allmählich wie ich? Das gefällt dir nicht, nicht wahr? Oder etwa doch?«
    Immer noch keine Antwort, und da wurde Jonesy klar, dass Mr. Gray fort war. Er drehte sich um und eilte zum Fenster, und dabei fielen ihm weitere Veränderungen auf: ein Holzschnitt von Currier & Ives an der einen Wand, ein Van-Gogh-Druck an der anderen – Ringelblumen, ein Weihnachtsgeschenk von Henry –, und auf seinem Schreibtisch stand der magische Achterball, den er auch zu Hause auf seinem Schreibtisch hatte. Jonesy achtete kaum auf diese Dinge. Er wollte sehen, was Mr. Gray jetzt im Schilde führte, was jetzt seine Aufmerksamkeit fesselte.

4
    Das Wageninnere hatte sich verändert. Statt vom eintönigen Oliv in Andy Janas’ Militär-Pick-up (mit einem Klemmbrett mit Papieren und

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