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Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Titel: Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: unknown
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Religion, die ihr sittliches Gewissen trägt. Doch Utopia heißt
Nirgendwoland, ihr Hauptort Amaurotum (= Nebelstadt) liegt am
»Fluss ohne Wasser«; und Hythlodaeus bedeutet »Schwätzer«. More
macht deutlich, wo er träumt. Sein Utopia enthält mithin beides: den
idealistischen Glutkern revolutionärer Weltverbesserung wie den
konservativen Geist politischer Reform.
    Wirkung Mit Utopia schuf Thomas More das neuzeitliche Muster
eines Staatsromans, das der literarischen Gattung Utopie den Namen
gab. Sein Werk, angelehnt an die Idealvorstellungen von Platon und
Augustinus, bleibt vorbildlich zunächst für »Raumutopien«, in denen glückliche Gesellschaften in fernen Ländern entworfen werden.
Später wurden Utopien verzeitlicht. Die vollkommene Gesellschaftsform wurde zu einem Zukunftsbild, einem Bild der Hoffnung. Im
20. Jahrhundert wichen die Idealvorstellungen einer besseren Ordnung den Schreckensbildern (Dystopien) einer technischen Überwachungswelt, deren Wurzeln ebenfalls in der Welt Utopias liegen.

     

französischer Schriftsteller 1 *um 1494(?) in La Deviniere bei Chinon 1
t 9.4.1553 in Paris 1 nach theologischer Ausbildung und Noviziat
ab1527 Weltgeistlicher 1 ab 1530 Medizinstudium in Montpellier 1
ab1532 Arzt in Lyon

    Rabelais' Vater war ein wohlhabender Advokat, der seinen Sohn in
Klosterschulen erziehen ließ. Für den geistlichen Stand bestimmt,
absolvierte Rabelais seine theologische Ausbildung und sein Noviziat in dem Franziskanerkloster La Baumette bei Angers. Wegen seiner Studien antiker griechischer Texte geriet Rabelais in Konflikt mit
den Ordenregeln der Franziskaner. 1524 wechselte er zu den dem
Humanismus zugewandten Benediktinern, wo er seine literarische
Bildung vertiefen konnte. Besonders beeindruckt war er vom Neuplatonismus mit der zentralen Position des Menschen im Universum. 1527 wurde Rabelais Weltgeistlicher.
    1530 begann Rabelais ein Studium der Medizin und Naturwissenschaften in Montpellier. Fortan bot ihm die Medizin die Möglichkeit zu einer weltlichen Existenz; ab 1532 arbeitete er als Arzt in Lyon;
in diesem Jahr veröffentlichte er auch das erste seiner Bücher über
die merkwürdigen Abenteuer der Riesen Gargantua und Pantagruel.
Einkünfte aus zwei Pfarreien bei Paris enthoben ihn materieller Sorgen, doch mehrten sich die Angriffe auf seinen humoristischen
Roman Gargantua und Pantagruel, dessen fünf Teile (»Bücher«) bis
1564 veröffentlicht wurden und deren dritter Teil ihm besonderen
Ärger mit der Zensur einbrachte. Der »uomo universale« schrieb
auch medizinische, juristische und militärtechnische Abhandlungen. Berühmt und umstritten starb Rabelais im April 1553 in Paris.
    Bekannt wurde Fran~ois Rabelais vor allem als Schöpfer des fünfbändigen Romanwerks Gargantua und Pantagruel, dessen streckenweise fantastische Handlung ihm Gelegenheit gab, Kirche und Bildungswesen des spätmittelalterlichen Frankreichs satirisch anzugreifen und die geistigen Errungenschaften der jungen Renaissance
dagegenzusetzen.

    Gargantua und Pantagruel OT Gargantua et Pantagruel 1
OA1532 1 Deutschsprachige Erstausgabe1575 1 Form Roman 1
Epoche Renaissance
    In dem satirisch-fantastischen fünfteiligen Romanzyklus Gargantua
und Pantagruel verbindet Rabelais mit Fabulierkunst Gelehrsamkeit
und Volksweisheit, Spaß und Geist und fordert die Menschen zur
Abkehr vom scholastischen und dogmatischen Denken auf.
    Entstehung Rabelais arbeitete über 20 Jahre lang an der Pentalogie.
Das fünfte Buch erschien posthum und war vermutlich ursprünglich ein Teil des dritten bzw. vierten Buchs.
    Inhalt Nach Art der Ritterromane erzählt Rabelais die merkwürdig anmutenden Abenteuer der beiden Riesenkönige Gargantua
und Pantagruel. Pantagruel ist durch immerwährenden Durst und
enormen Appetit zu einer grotesk-gewaltigen Lebensführung genötigt, die allerdings auch mit einem unmäßigen Bildungshunger und
Studieneifer verbunden ist. Diese Grundannahmen, die zum Teil
auf alte Volksbücher und auf das berühmte Vorbild der Chansons
de Geste aus dem Mittelalter zurückgehen, gestatten es Rabelais, die
Geschichte seiner beiden Helden und ihres Freundes Panurge (griechisch »der mit allen Wassern Gewaschene«) mit einer an Episoden
überreichen Handlung zu verbinden. Er verknüpft populäres Erzählgut mit freier Fantasie, Legenden und Sagen. Die unbekümmert wirkende sprachlich herausragende Präsentation ist dabei ebenso wichtig wie die erkennbaren

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