Duell der Leidenschaft
Hals lief. Mit der Zunge verharrte sie an seinem Hals und kostete das salzige Aroma, während sie mit der Zungenspitze das Blut durch seine Adern pulsieren spürte.
Lange wollte sie dort aber nicht verharren. Sie rutschte auf ihrem Platz zur Seite, legte den Kopf schräg und ließ ihre Zunge um seine Brustwarze kreisen. Gleichzeitig drückte sie eine Hand auf seine Männlichkeit, die sich gegen den Stoff seiner Hose presste, als wolle sie von dem Hindernis befreit werden.
Es kam ihr wie eine Belohnung vor, dass er bei dieser Berührung hastig einatmete, auch wenn das durch das Hufgetrappel und das Rumpeln der Kutsche fast nicht zu hören war. Plötzlich spürte sie, dass er seine Hand über ihren Schenkel gleiten ließ, sie unter die Röcke schob und schließlich das darunter verborgene warme und verlockende Fleisch fand.
Nun war es an ihr, vor Lust nach Atem zu ringen, als sie fühlte, wie seine Finger in ihr Innerstes vordrangen. Als sei es die natürlichste Reaktion darauf, presste sie sich gegen ihn, um seine feingliedrigen Finger tiefer eindringen zu lassen. Im nächsten Moment wurde ihr Wunsch erfüllt, und als sie ihn in sich fühlte, schmolz sie förmlich dahin.
Mit einem leisen Fluch auf den Lippen zog Kerr sie höher, schließlich hob er sie hoch, damit sie sich rittlings auf seinen Schoß setzen konnte. Er öffnete den Hosenbund und schob den Stoff ein Stück weit nach unten, dann ließ er sie auf sich niedersinken. Sie stöhnte leise und beugte sich nach vorn, damit sie ihre Stirn gegen seine sinken lassen konnte. Es erstaunte sie, welche Kontrolle sie über ihn in dieser Position hatte, und noch mehr verblüffte sie, wie viel intensiver ihre Empfindungen waren. Nie wieder wollte sie diese Stellung aufgeben.
»Kerr«, flüsterte sie. »Mon coeur.«
»Befehlige über mich«, entgegnete er. Auf seinen Schläfen hatte sich ein Film aus kleinen Schweißperlen gebildet, ein Zittern durchfuhr seinen Körper, da er sich zusammenreißen musste. »Was immer du willst.«
Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so mächtig oder so frei gefühlt. Eindringlicher war nur noch ihre grenzenlose Dankbarkeit, dass er ihr diese wundervolle Vereinigung gezeigt hatte. Kein anderer Mann hätte das so gut machen können wie er. Doch sie wusste auch, dass sie dieses Wunder zweier eng umschlungener Körper und miteinander verschmolzener Seelen wohl niemals wieder erfahren würde. Dies war sehr wahrscheinlich das letzte Mal, dass sie sich liebten, das letzte Mal, dass er sie hielt, dass sie ihn kosten und ihn mit jedem pulsierenden Herzschlag tief in sich würde spüren können.
Die Postkutsche schaukelte, holperte durch ein Schlagloch und rumpelte über einen Stein. Während sich Sonia wie zum Rhythmus der Kutsche bewegte, fühlte sie Tränen in ihre Augen treten. Genauso verspürte sie das unbändige
Verlangen, eins mit Kerr zu werden. Dieses Verlangen war stärker als jeder Gedanke und jede Kontrolle. Ihre Muskeln schmerzten bei jeder Bewegung, ihre Lungen brannten und ihr Herz hämmerte wie wild gegen ihre Rippen. Sie beugte sich nach hinten und sah Kerr angsterfüllt in die Augen.
Er flüsterte ihren Namen, als würde er ein Gebet sprechen. Dann drückte er die Hände auf ihre Hüften und bäumte sich unter ihr auf zu einem tiefen, festen Stoß, schließlich zu einem zweiten und einem dritten.
Es kam ihr vor, als würde sie endgültig und völlig mit ihm verschmelzen. Sie schrie ihre ungestüme Lust und ihre Trauer hinaus, während glühende Lust in ihr aufstieg. Kerr zog sie erneut an sich und vergrub sein Gesicht zwischen ihren Brüsten, während ihn ein wohliger Schauer überkam und er gemeinsam mit Sonia den Höhepunkt erreichte.
Die Kutsche hatte längst eine, vielleicht sogar zwei Meilen zurückgelegt, als Sonia sich zum ersten Mal wieder regte. Sie saß immer noch rittlings auf ihm, rutschte aber ein Stück nach hinten, um ihr Kleid zuzuknöpfen. Gleichzeitig zog er seine Hose hoch und schloss sie, dann half er ihr, die Röcke zurechtzuziehen.
Plötzlich zerriss eine dröhnende Explosion die Luft, gleich darauf wurde ein Befehl geschrien.
Sonia schaute erschrocken zu Kerr, der mit einem finsteren Nicken ihre Befürchtung bestätigte, während ein weiterer Schuss abgefeuert wurde. Die Postkutsche verlangsamte abrupt die Fahrt, als der Kutscher nach der Bremse griff.
Eine dichte Staubwolke stieg rings um das schwere Gefährt auf, das weiter abgebremst wurde. Ein Reiter galoppierte in Richtung der Maultiere
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